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Ich baller so regelmäßig Kapitel raus, wie Julien Dima in dieser Ff fi-.... okey nein alles klar viel Spaß mit dem Kapitel. #alkoholistnichtgutaberdamitschreibtessichbesser (Ihr werdet noch sehen, lol.)

Julien's Sicht:
Noch nie in meinem Leben bin ich schneller gerannt und das auch noch so eine lange Strecke.
Mein Herz hämmerte bis in meinen Kopf, als ich endlich meine Wohnungstüre aufmachte, um Mika hinein zu lassen und die Schlüssel für meinen Wagen zu packen.

Anschließend fuhr ich mit mindestens fünfzig Kilometer pro Stunde zu schnell ins Krankenhaus, um sofort nach Dima zu sehen.

Ich machte mir noch immer Vorwürfe und hatte mich bereits selbst überzeugt, dass ich daran Schuld war, dass er nun hier lag.

Ich parkte meinen Wagen und sah nicht nach, ob ich gerade genug stand, sondern rannte zum Eingang des Krankenhauses.
Da ich mich darin etwas auskannte, sah ich das bekannte Gesicht der Frau an der Rezeption, die mich damals angerufen und auch ausgeheckt hatte.
Als sie mich sah war sie schockiert, was man an ihrem Blick wohl sehen konnte. Ich rannte auf sie zu, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass mich andere beobachteten.

Ich war vollkommen verschwitzt und außer Atem, doch das war mir egal.
"I-ich ... mein Freund wurde eingeliefert. Dimitri Chpakov. Bitte, sagen sie mir, dass ich zu ihm kann.", sagte ich beinahe flehend und außer Atem.
Besorgt tippte sie sofort den Namen ein, den ich ihr gegeben hatte.
"Sind Sie ein Verwandter?", fragte sie mich währenddessen.
"Nein, spielt das eine Rolle?", stellte ich eine Gegenfrage.
"Im Normalfall schon, wenn Patienten schwerer verletzt sind. Dann dürfen zuerst nur enge Verwandte zu Besuch kommen." Meine Knie wurden weich und ich musste mich am Tresen festhalten, als sie die Worte 'schwer verletzt' aussprach. "Aber ich denke Sie haben Glück, Herr ... Sewering?"

Ich nickte heftig, sodass sie endlich fortfuhr.
"Dimitri liegt in einem Einzelzimmer. Sie können ihn besuchen. Aber bitte seien Sie nicht zu überstürzt. Wir wollen keinen Patienten unnötig stressen."
"Ja, ich weiß. Welche Nummer? Welches Zimmer?", fragte ich nun und musste mich beruhigen.

Dima lebte. Er war hier.
Die Frau nannte mir die Zimmernummer und ich konnte endlich weiter. Obwohl ich schon am Ende meiner Kräfte war, sprintete ich den Flur entlang und fand endlich die Zimmernummer, die mir gesagt wurde.
Ich klopfte zwar, öffnete aber direkt die Türe.

In dem klinisch weißen Raum, der nicht besonders groß war, stand ein Bett, in dem Dima seelenruhig lag.
Leise schloss ich die Türe und musste mich zwingen, ihn nicht sofort zu wecken oder zu umarmen.
An seinem Kopf war deutlich zu erkennen, dass die Ärzte die Platzwunde genäht und sorgfältig verarztet hatten.
Ich zog also den Stuhl, der an einem kleinen Tisch neben dem Bett stand, näher an das Bett und setzte mich, bevor ich nach seiner Hand griff.

Dima's Hand fühlte sich noch kalt an, doch längst nicht so kalt, wie vor einer Stunde.
Mich überkamen die Schuldgefühle und ich legte meinen Kopf auf der Matratze ab, ließ seine Hand aber nicht los.
So musste sich wohl er gefühlt haben, als er mich im Krankenhaus gefunden hatte.

Ich erschrak beinahe, als sich sein Griff um meine Hand verengte. Schnell hob ich meinen Kopf und sah in die tiefbraunen Augen, in denen ich mich so gerne verlor.
Glücksgefühle stiegen in mir auf und ich lächelte Dima an, der es sofort erwiderte.

"Hey.", sagte Dima schwach und ich stand auf, um mich vorsichtig zu ihm hinunter zu beugen. Sanft strich ich über seine Wange und konnte es nicht glauben, endlich eine Reaktion von ihm zu bekommen, als er mich zu sich herunter zog, um mich zu küssen.

Wie durch Zauberhand verfiel für's Erste der ganze Stress und die panische Angst, ihn zu verlieren.
Nur ungern löste ich mich von ihm und sah ihn besorgt an. "Ich dachte, ich hab' dich verloren. Ich dachte, dass ich dich nie wieder sehen würde und ich hätte dich ..." Dima unterbrach meinen Redefluss indem er mich noch einmal küsste und mich schließlich beruhigend ansah.
"Ich hätte auf dich hören sollen. Dich trifft keine Schuld.", versicherte er mir, doch darüber konnten wir noch später reden.

"Wie geht's dir? Alles in Ordnung?", fragte ich stattdessen und setzte mich wieder neben ihn auf meinen Stuhl.
"Wird schon wieder. Ich hab' 'ne mehr oder weniger leichte Gehirnerschütterung von dem Aufprall auf den Stein. Ich wurde ohnmächtig und hab' Wasser geschluckt. Zum Glück hast du mich gleich rausgeholt und ich wurde hier her gebracht.", beschwichtige Dima, doch beruhigend war es für mich trotzdem nicht. "Vielen Dank ... du weißt schon, dafür, dass du mein Leben gerettet hast."
Er drehte sich seitlich, sodass er mich ansehen konnte und ich lächelte.

"Scheiße, dafür brauchst du mir nicht danken. Ich würde dich sogar aus 'nem brennenden Haus holen ... oder mit dir drauf gehen. Tu' sowas nie wieder. Ich war der Verzweiflung nahe. Ich bin den Weg zurück gerannt und gleich hier her gekommen. Ich konnte nicht schneller da sein, da sie mich mit Mika nicht mitnehmen wollten im Krankenwagen.", erklärte ich mich und konnte meinen Blick nicht von Dima abwenden. Vor wenigen Minuten hatte ich noch geglaubt, alles verloren zu haben, und nun lag er vor mir.

"Du konntest nicht mehr wie Das tun. Dafür allein bin ich ja schon froh. Nachdem die mich zurück geholt haben, haben die mir sowieso nur alles nochmal geschildert und mich dann ausruhen lassen. Ich kann auch nach Hause gehen, wenn der Arzt mich noch einmal durchgecheckt hat. Ich hab' also nur geschlafen, bis ich deine Berührung gespürt habe." Dima griff wieder nach meiner Hand und zog mich leicht zu ihm.

Wie es aber das Schicksal so wollte, kam in diesem Moment der Arzt hinein und ich lehnte mich in meinem Stuhl wieder zurück.
Er begrüßte mich und erklärte Dima, dass er sich die nächsten Tage nicht überanstrengen sollte. Das bedeutete kein Fernsehen oder Dinge, die seinen Kopf im übertragenen Sinne in Anspruch nahmen. Wegen der Gehirnerschütterung sollte er sich erst einmal Ruhe genehmigen.
Als wir dann auch den Papierkram erledigt hatten, entließ der Arzt uns und verabschiedete sich, bevor er das Zimmer verließ.

"Endlich. Ich sag's dir, dieser Klinik-Kittel hier ist die reinste Hölle.", sagte Dima und zog ihn aus. Sofort reagierte ich und zog meinen Zipper aus, damit Dima nicht Oberkörper frei durch ein Krankenhaus laufen musste. In all der Eile hatte ich nämlich sein Shirt Zuhause einfach im Flur liegen lassen, als ich Mika in meine Wohnung hinein ließ und nach dem Schlüssel griff.

Langsam, aber mit festem Stand konnte Dima endlich wieder stehen und ich beobachtete ihn dabei, wie er den Zipper Hoodie schloss.
Als er aufsah, sah er direkt in meine Augen und ich konnte nicht anders, als ihn endlich zu umarmen. So als könnte ich ihn zerbrechen, drückte ich ihn vorsichtig an mich, was er sofort erwiderte und leise auflachte.
"Ich bin nicht aus Porzellan, Baby.", flüsterte er mir zu und ich lehnte mich zurück, um ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue grinsend anzusehen.

"Hab' ich da richtig gehört?", hinterfragte ich, obwohl ich die Antwort schon wusste.
"Hast du, glaub' mir. Und jetzt bring mich hier raus.", antwortete Dima und packte mich noch einmal an meinem Shirtkragen, um mich zu sich zu ziehen und zu küssen.
Ich konnte nicht anders, als seine Geste zu erwidern und drückte mich gegen ihn, während ich meine Hände über seinen Rücken gleiten ließ.

Mein Herz schlug noch immer wie wild, doch dieses Mal nicht, weil ich Angst hatte und gestresst war, sondern weil Dima in mir Gefühle auslösen konnte, die ich nicht zu beschreiben vermochte.

Freundschaft Plus  [Dima x Julien FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt