Besuch von Batman
Sobald die Staubwolke verschwunden ist, die durch diesen großen Knall verursacht wurde, entdecke ich den schwarzen flatternden Umhang, der an eine große männliche Statur gebunden ist. Auch sehe ich die großen spitzen Ohren, die einer Fledermaus ähneln und die gepanzerte Ausrüstung, die sich an seinem gesamten Körper befindet. Das selbstsichere Auftreten dieses Mannes lässt Harvey ein Funken Hoffnung in seine Augen zaubern, in meine jedoch Schock. Wir schauen den Neuankömmling verdattert an und können uns zuerst nicht bewegen, denn es ist niemand geringeres als Batman höchstpersönlich.
"Scheiße", murmle ich daraufhin und versuche mit dem Joker Augenkontakt aufzubauen, aber im ersten Moment scheint er wie vom Erdboden verschluckt worden zu sein.
"Jetzt ist Schluss mit den Spielchen."
Die unglaublich tiefe Stimme reißt mich aus meiner Starre. Jetzt kann ich auch endlich Jack erkennen, der schräg hinter Batman steht und sein Messer in der Hand hält. Batman dreht seinen Kopf zu dem Joker, welcher mit schmunzelndem Gesicht auf seine Uhr schaut und dann lachend den Kopf schüttelt.
"Du bist noch ein bisschen zu früh, weißt du? Wir waren gerade dabei deinen armen Freund hier zu töten, um ihn für ein bisschen Geld einzutauschen, aber jetzt müssen wir das ganze wohl verschieben."
Mit einem Ruck stürzt sich Batman auf Jack, sodass ihm sein geliebtes Messer aus der Hand dann auf den kalten Steinboden fällt. Jack wird von ihm gegen die Wand geschubst, was wahrscheinlich ziemlich weh tut, jedoch kichert er bloß krankhaft. Batman drückt ihn mit voller Kraft gegen den Beton, was Jack noch mehr zum Lachen bringt.
"Da muss ich euch leider enttäuschen", zischt Batman.
Ich jedoch betrachte das Szenario anfangs nur und verfluche Jack und mich, dass wir Harvey nicht früher zur Strecke gebracht haben.
"Wer ist das bei dir? Deine Komplizin?", fragt Batman laut und deutet zu mir, sodass Jack leise kichert.
"Das, mein Lieber, ist die berühmte Theodora. Du kennst sie doch bestimmt, nicht? Wir sind jetzt Verbündete. Zwei kriminelle Psychopathen unter einer Decke, das ist doch witzig, findest du nicht?"
Mit einem Stoß befreit sich Jack aus Batmans festem Griff und fällt daraufhin zu Boden, von wo er seinen Antagonist nur grinsend betrachtet, während Batman knurrt: "Witzig ist was Anderes."
Mit einem wütenden Blick schaut er zu Jack.
"Ich hab dich vermisst, Batsy. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Dass es aber hier und jetzt sein würde, war mir nicht klar."
Verärgert packt die schwarze Fledermaus sich wieder meinen Kollegen und zieht ihn unsanft auf die Beine.
"Ich dich aber nicht und dass es hier und jetzt ist, ist ganz allein dein Verdienst, du Psycho", knurrt Batman und drückt ihn wieder grob gegen die Wand.
"Wo ist Rachel?"
Jack aber lacht nur und antwortet nicht auf seine direkte Frage. Bis jetzt stand ich bloß erstarrt neben dran, ignoriert von Batman und nicht wissend, was ich jetzt bei diesem Schlamassel tun soll. Batman angreifen und dabei Jack unterstützen? Oder doch Batsy Jack überlassen und Harvey hier unauffällig wegschaffen? Oder vielleicht schnell zu Rachel rennen und sie verstecken oder sie hier wegbringen? Lange Zeit zum Überlegen bleibt mir aber nicht, sodass ich mich schnell dazu entscheide, Batman anzugreifen, damit er wenigstens Jack kurz aus den Augen verliert und erstmal an mir vorbeikommen muss, um dann zum Joker zu gelangen. Schließlich war das unser ungefährer Plan. Und zwar dass Jack den lieben Staatsanwalt zu der Mafia bringt und ich die Fledermaus aufhalte. So ganz entspricht die momentane Situation nicht unserem eigentlichen Plan, dennoch ist das Prinzip genau das gleiche. Mit einem Ruck greife ich mir mein Messer und stürze mich mit einer geschickten Bewegung auf Batman. Von meinem Angriff überrumpelt lockert er seinen Griff, sodass Jack ohne Probleme unter seine Arme durchschlüpfen kann.
"Wenn du unseren Plan durchkreuzen willst, hast du dich aber gewaltig geschnitten, du Affe", zische ich und schlage ihn mit voller Wucht auf den Kopf, sodass er kurz zusammen sackt.
Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Jack zu Harvey eilt und ihn langsam aus dem Zimmer zieht. Ich gebe Batman nicht die Zeit, sich auf seinen Angriff vorzubereiten, sondern steche mit meinem Messer durch seine Art Schutzblech hindurch in seinen Oberarm, sodass er wütend knurrt und mich sofort weg schubst. Bevor ich aber reagieren und mich aufrichten kann, ist er wieder bei mir und zieht mich unsanft an meiner Kapuze hoch und schleudert mich gegen die Wand. Das tut zwar verdammt weh, aber nachlassen oder ihn zum Joker lassen, darf ich auf keinen Fall. Ich sehe wie Jack und Harvey Dent endlich aus dem Zimmer verschwinden und bin ein kleines bisschen erleichtert. Als das auch Batman sieht, flucht er laut und wendet sich von mir ab. Schnell sprinte ich hinter ihm her und bevor er aus dem Raum gehen kann, ziehe ich ihn an seinen Beinen zurück, sodass er stolpert. Eine ziemlich billige und lächerliche Attacke, die uns aber dennoch Zeit verschafft. Zumindest ein bisschen. Erneut zücke ich mein Messer, aber bevor ich die Fledermaus damit ernsthaft verletzen kann, greift er aggressiv nach meinem Handgelenk, hebt mich hoch und lässt mich auch schon los, sodass ich auf den harten Boden falle. Schmerzhaft stöhne ich auf und sammle mich wieder so schnell wie es geht. Im nächsten Augenblick spüre ich aber, wie ein Schlag mich trifft, sodass ich laut anfange zu lachen.
"Frauen schlägt man nicht, Batsy. Hat man dir das nicht beigebracht?"
Provokant blicke ich ihn von unten an und trete ihn mit hohem Druck in den Magen, sodass er sich krümmt.
"Wenn Frauen gleichzeitig auch Mörder sind, muss ich diese Regel außer Kraft treten lassen, tut mir leid", schreit dieser und reißt mich wieder nach oben.
"Wie originell von dir", kommentiere ich bloß, während Batman mich nach vorne schleudert, sodass ich wieder auf den Boden knalle aber diesmal sogar das Fenster erreiche und die Fensterscheiben mit einem lauten Klirren zerstöre. Bevor ich aber noch in die Tiefe stürze, kann ich mich rechtzeitig am Fensterrahmen festhalten und halte im ersten Moment erschrocken die Luft an.
"Verdammt. Du machst es einem echt nicht einfach", brumme ich wütend und höre, wie sich Schritte eilig entfernen, was heißen muss, dass mir Batman davongekommen und nun auf dem Weg zu Jack und Harvey ist.
Ich hoffe inständig, dass der Staatsanwalt bereits tot ist und Jack wenigstens genügend Zeit hatte, zu entkommen. Allerdings bezweifle ich das. Mit aller Kraft ziehe ich mich mit verzerrtem Gesichtsausdruck hoch und befrachte mich somit wieder in das Zimmer. Nicht aber ohne unzählige Glasscherben in meinen Händen zu haben.
"Verfluchter Mist", sage ich wütend und sehe wie das Blut an meinen Handgelenken herunter sickert. Während ich versuche die größeren Scherben aus der Haut zu ziehen, rapple ich mich wieder auf und stürme aus dem Zimmer.
"So schnell wirst du mich nicht los!", brülle ich und lausche den schnellen Schritten, die offensichtlich von unten kommen. Ich beschließe mich später um meine verwundeten Hände zu kümmern und hetze die Treppen herunter. Mit schnellem Atem komme ich im untersten Stockwerk an und höre lautes Geschrei. Ich laufe den Geräuschen hinterher und lande schließlich in einem großen Flur, wo Jack auf dem Boden liegt und Batman Harvey in seinen Händen hält.
"Das ist doch nicht sein ernst", murmle ich über Jacks verpasste Chance Harvey hier endlich wegzubringen und zu töten und überlege, was mein nächster Schritt sein wird.
Ich kann Jack schließlich nicht auf sich alleine stellen. Außerdem haben wir ein gewaltiges Problem, weil Batman unsere vorgesehene Leiche gerettet hat. Und wenn wir schnellstens nichts unternehmen, werden noch weitere Probleme dazu kommen. Einen letzten Trumpf haben wir noch, fällt mir ein. Und dieser ist unser anderer Gast - Rachel. So schnell wie ich gekommen bin, lasse ich Jack mit Batman und dem Staatsanwalt alleine. Am liebsten würde ich das nicht machen, aber ich hab keine andere Wahl, sonst sind wir dran. Gegen Batman anzukämpfen hat schließlich keinen Sinn. Körperlich sind wir ihm nämlich unterlegen. Zu zweit wahrscheinlich auch, aber durch Erpressung oder ähnlichem könnten wir doch noch unseren Plan ohne Plan durchziehen. Mit schnellen Schritten sprinte ich die Treppen nach oben und komme schließlich außer Puste im zehnten Stock an. Ich gehe auf Rachels Tür zu uns reiße diese auf. Und da sitzt sie: Mit einem erschrocken und ängstlichem Gesicht. Augenblicklich fange ich an zu grinsen und gehe schnell auf sie zu, sodass sie versucht zurückzuweichen, was aber logischerweise nicht geht. Und das nur wegen den Fesseln.
"Was ist los? Was willst du und wo ist Harvey? Geht es ihm gut? Was war dieser Lärm vorher?"
Sie löchert mich mit ihren unnötigen Fragen, die ich sowieso nicht beantworten werde. Während ich anfange ihre Fesseln zu lösen, verdrehe ich genervt die Augen und sage kühl: "Du fragst zu viel."
Als ihre Fesseln zu Boden fallen, kann sie es gar nicht realisieren, dass ich sie losgebunden habe und starrt mich bloß fassungslos an. Ich packe sie grob an den Armen und ziehe sie somit zu mir hoch. Schnell greife ich nach meinem Messer und halte dieses gegen ihren Hals, sodass sie scharf die Luft einzieht.
"Bei plötzlichen und unüberlegten Bewegungen, steche ich dich ab. Am besten tust du einfach das, was ich dir sage", zische ich in ihr Ohr, "verstanden?"
Rachel nickt und atmet schnell. So laufe ich mit ihr die Treppe runter und male mir aus, wie wir Batman erpressen und die Braunhaarige gegen den werten Staatsanwalt eintauschen und schnell abhauen können. Plötzlich aber höre ich Polizeisirenen, sodass meine schöne Gedankenwelt mit dem neuen Plan wieder durchbrochen wird.~
Danke für 1k Leser. ♡
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Two Identities [Joker FF]
FanfictionIn der Nacht eine Mörderin, am Tag eine unschuldige Schülerin und gleichzeitig die Sitznachbarin eines Psychopathen - das ist das Leben von Caylin Peters alias Theodora, die sich nach einer zufälligen Begegnung mit dem Joker zusammentut.