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„Die Aussicht von hier gefällt mir."
Und bevor ich was sagen kann, sehe ich aus dem Augenwinkel, wie das Gitter des Lüftungsschachtes entfernt wird und ein grinsender Jack erscheint. Ich streife quiekend mein Oberteil über und werfe die Polizeimütze nach ihm, was ihn aber nur zum Lachen bringt.
„Aish, bist du bescheuert?", zische ich sauer, „ich hab dir gesagt, dass du mir nicht beim Umziehen zusehen sollst!"
Ich knöpfe noch schnell meine Hose zu, streife meine Jacke über und ziehe mein Tuch über die Nase, ehe ich auf Jack zugehe und mich hochhieve. Als wir das Gitter sicher geschlossen haben, schlage ich ihn mit voller Wucht gegen die Schulter.
„Du bist so bescheuert!", zische ich wütend und schlage ihn immer wieder auf die Brust, was ihn aber nur noch mehr zum Lachen bringt.
„Hör auf zu lachen, das ist nicht witzig! Wenn ich gewusst hätte, dass du so ein Spanner bist, hätte ich es mir sicher anders überlegt und wäre lieber mit Yomo zusammengekommen."
Ich funkle ihn böse an, während ich ihm immer noch einen Schlag nach dem anderen verpasse.
„Das wäre aber nicht so schön gewesen, wenn du mit ihm zusammengekommen wärst, anstatt mit mir. Außerdem liebst du ja mich und nicht ihn."
Immer noch lachend packt er sich plötzlich meine Hände, sodass ich aufhöre, ihn zu schlagen. Ich versuche mich aus seinem Griff zu entreißen, allerdings bleibt der Erfolg dabei aus. Also bleibt mir nichts Anderes übrig, als ihn wütend anzustarren.
„Du bist echt süß, wenn du wütend bist."
Er lacht immer noch, während er mir dieses Kompliment gibt. Unter meinem Tuch werden meine Wangen ein wenig rot, was er aber glücklicherweise nicht sehen kann. Ich verdrehe lediglich meine Augen.
„Halt die Klappe", sage ich, als er mich endlich loslässt.
Jack grinst mich nur an und zuckt mit den Schultern.
„Ich finde nicht, dass du irgendetwas zu verstecken hättest, Liebes."
Ich seufze und setze mich in Bewegung, um endlich aus diesem bescheuerten Lüftungsschacht zu kommen.
„Pf, wenn du meinst. Du bist trotzdem ein Spanner."
Plötzlich aber werde ich wieder nach hinten gerissen, sodass ich in Jacks Arme falle. Bei dieser ruckartigen Bewegung halte ich für einen kurzen Moment den Atem an und erschrecke mich.
„Ich konnte einfach nicht wiederstehen, es tut mir leid."
Er küsst mich auf die Stirn, während ich einfach stille bleibe. Bei seinem geschminkten Mund ist es ja nur logisch, dass ich mal wieder etwas Farbe auf meiner Stirn habe, was mich aber im Moment nicht wirklich interessiert.
„Ich habe etwas rausgefunden", meint Jack plötzlich, sodass ich mich schnell aufsetze und ihn überrascht anschaue.
„Echt? Raus mit der Sprache! Warum hast du das nicht gleich gesagt?"
Er zuckt mit den Schultern.
„Na ja, weil ich mit etwas Anderem beschäftigt war."
Ich lege meinen Kopf auf die Seite und hebe eine Augenbraue.
„Damit, mich beim Umziehen zu beobachten, nicht wahr?"
Schelmisch grinst er mich an, sodass ich gegen seinen Kopf schnipse und er schmerzhaft sein Gesicht verzieht.
„Also?", wiederhole ich. Verschwörerisch guckt er mich nun an.
„In den Schubladen und dem Schrank habe ich nichts gefunden, aber glücklicherweise hat er sein Handy liegen gelassen, als Martina Baker ihm einen Besuch abgestattet hat."
Er zwinkert mir zu, während ich ihn gespannt anschaue und auf eine Fortsetzung warte.
„Und?"
Sein Grinsen wird noch breiter.
„Er hat per SMS mit Batman höchstpersönlich einen Termin abgemacht. Batman wird morgen Abend um zehn Uhr auf dem Dach des Polizeireviers auftauchen und ein paar Sachen mit der Polizei besprechen. Das heißt, dass wir die Verfolgung aufnehmen können."
Auch ich fange nun an zu grinsen und ziehe mein Tuch runter.
„Morgen schon? Ich habe mit Gordon geredet und er meinte, dass sie sich tatsächlich mit Batsy treffen werden, aber er wollte mir nicht sagen, wann und wo. Aber wenn das schon morgen ist, dann ist das natürlich mehr als nur perfekt."
Jack nickt und stimmt mir zu.
„Wir werden morgen als Jack und Caylin auf die Straße gehen und ihm so nachspionieren. Wir werden ihm so lange folgen, bis er zu seinem Versteck, Zuhause oder was auch immer geht. So wissen wir, wo er immer herkommt und ihm vielleicht folgen."
Ich schaue Jack skeptisch an.
„Meinst du echt, dass es so einfach sein wird? Er wird bestimmt nicht auf offener Straße rumlaufen, sondern eher in abgelegenen Gassen fahren, fliegen oder whatever. Wir werden definitiv irgendein Fahrzeug brauchen. Außerdem ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass er uns direkt zu seinem Zuhause führen wird."
Bei meiner Skepsis zuckt der Grünhaarige nur mit den Achseln.
„Das können wir ja nicht wissen. Er muss ja aus irgendeinem Loch gekrochen kommen, er wird uns also ganz sicher irgendwohin führen, wo er herkommt. Das heißt, wir haben schon mal einen Ausgangspunkt."
„Und was genau machen wir dann? Ihm in das Versteck folgen oder warten, bis er in Form eines normalen Menschen rausspazieren wird?"
Bei meiner Frage schaut mich Jack genauso ratlos an.
„Gute Frage. Wir können am nächsten Tag oder von mir aus noch am selben Abend einfach mal schauen, wie wir da reinkommen und uns reinschleichen."
Ich schaue Jack etwas ungläubig an und muss ein wenig lachen.
„Du sagst das, als wäre es das Einfachste der Welt in Batmans Versteck einzubrechen."
Jack verdreht seine Augen, muss aber selber ein wenig schmunzeln.
„Du weißt doch, dass ich nicht so für Pläne geschaffen bin. Ich bin eher der spontane Typ. Es kann auch sein, dass er uns gar nicht zu seinem Versteck führen wird, sondern zu einem anderen Ort. Oder er entdeckt uns und wir sind tote Fische. Oder, oder, oder ... Schätzchen, ich bin kein Wahrsager. Ich finde wir sollten nicht zu weit in die Zukunft schauen und uns erstmal darüber freuen, dass wir überhaupt wissen, wann die Polizei sich mit Batsy treffen wird. Unser erster Schritt wird es also sein, ihn so gut es geht zu verfolgen, okay? Was passiert oder was danach ansteht, werden wir spontan entscheiden. Dafür sind wir Bösewichte doch berühmt, oder etwa nicht?"
Leise nickend stimme ich ihm zu und nicke.
„Du hast recht. Wir werden schon noch irgendwie rausfinden, wer unter Batmans Maske steckt. Es ist nur eine Frage der Zeit", sage ich und hebe meine Daumen in die Höhe.
„Das müssen wir unbedingt Yomo erzählen. Also lass uns endlich hier abhauen."
Ich mache, was Jack mir befiehlt, ziehe mein Tuch wieder nach oben und fange an durch diesen enge Lüftungsschacht zu kriechen.
„Ich will nach dieser Mission keine Lüftungsschächte mehr sehen, klar?", zische ich nach einer Weile genervt, was der Grünhaarige hinter mir als Einladung dafür sieht, mich mal wieder auszulachen.
„Okay, von mir aus. Wenn du dann glücklich bist, gerne."
Ich verdrehe bloß meine Augen und bleibe still, während ich weiterkrabble.
Nach einer halben Ewigkeit kommen wir endlich am Ausgang an. Ich luge durch das Gitter und stelle fest, dass sich hier im Moment niemand aufhält, der uns entdecken und Schwierigkeiten machen könnte. Also trete ich mit voller Wucht den Schacht auf, sodass das Gitter auf den Boden fliegt und es erstmal laut scheppert.
„Sachte, sachte", meint Jack hinter mir, während ich runter auf den Boden springe und mich erstmal ausgiebig strecke.
„Endlich Freiheit!", meine ich lächelnd, während Jack das Gitter wieder an seinen Ort steckt.
„Und jetzt lass uns endlich hier abhauen", sage ich zu ihm, sodass wir uns auf den Weg machen und mit unser neu gewonnen Information uns vom Revier entfernen.
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Two Identities [Joker FF]
FanfictionIn der Nacht eine Mörderin, am Tag eine unschuldige Schülerin und gleichzeitig die Sitznachbarin eines Psychopathen - das ist das Leben von Caylin Peters alias Theodora, die sich nach einer zufälligen Begegnung mit dem Joker zusammentut.