Batsy
„Das kann doch wohl jetzt nicht wahr sein!", schreie ich voller Entsetzen und fahre genervt, aber gleichzeitig panisch herum.
Yomo schluckt schwer und versucht ganz normal weiterzufahren. Während aber Batman auf deinem Auto sitzt, bin ich mir sicher, ist es nicht so einfach ist, das zu tun. Er umgreift ziemlich stark das Lenkrad, sodass sich seine Fingerknöchel weiß färben.
„Batsy, warum denn jetzt?", ruft Jack laut und setzt sich auf, „warum? Wir hätten doch ein anderes Mal Spaß haben können, aber musst du denn genau dann angekrochen kommen, wenn wir einen wichtigen Auftrag erledigen müssen?"
Als wir plötzlich einen starken Schlag wahrnehmen und der Wagen heftig vibriert, zucken wir alle zusammen, während der Weißhaarige neben mir ein paar Schlangenlinien fährt und Jack aufhört sich lautstark aufzuregen.
„Wir müssen ihn irgendwie loswerden!", schreie ich entschlossen und schaue rechts aus meinem Fenster.
Diesmal erkenne ich sogar Batmans Maske, nicht nur seinen großen schwarzen Umhang.
„Verzieh dich", brülle ich, sodass er seinen Kopf zu mir dreht und mich mit zusammengebissenen Zähnen anstarrt.
Wütend funkelt er mich an.
Wer hat diesen Volltrottel eigentlich hierher gerufen? Woher weiß er, dass wir hier sind?
„Wo ist Harvey?", schreit er fragend, sodass ich meinen Kopf schüttle und ihm durch die Scheibe meinen Mittelfinger entgegenstrecke.
„Woher sollen wir das wissen? Lass uns in Ruhe, du scheiß Fledermaus!"
Er denkt aber nicht einmal dran und scheint mir nicht zu glauben. Wütend knurrt er und legt sich mit dem Oberkörper voraus auf das Dach. Jetzt kommt er besser an die Fensterscheiben ran, sodass er mit voller Wucht gegen meine schlägt. Erschrocken weiche ich zurück, sodass ich von meinem Sitz falle. Schmerzhaft reibe ich mir die Hüfte und zische ein paar unschöne Worte. Jack neben mir fängt tatsächlich an zu kichern und zeigt mit einem Finger auf mich.
„Genau deswegen schnallt man sich normalerweise an, Liebes."
Ich versuche ihn mit meinen Blicken zu töten, sodass er wieder ernst wird. Anschließend schlage ich ihm auf den Oberarm, sodass er aufjault. Verdient.
„Wenn wir nicht schnell was unternehmen, zerstört er noch unser ganzes Auto und das wird das Ticket für unsere Fahrt in den Tod!", meint Yomo plötzlich und dreht sich ganz kurz zu uns um, ehe er seinen Blick wieder nach vorne richtet und Gas gibt.
Während er fährt, weicht er einem Auto nach dem anderen aus und achtet überhaupt nicht mehr auf die Verkehrsregeln. Diese würden uns aus unserer unglücklichen Lage eher weniger retten. Schließlich ist uns Batman auf den Fersen, da helfen uns grüne Ampeln auch nichts mehr.
Ich schaue rüber zu der rechten Fensterscheibe und stutze. Diese enthält mehrere Risse und das dank Batman.
„Fahr in diese Unterführung, los!", ruft der Grünhaarige neben mir plötzlich und zeigt nach links. Ich folge seinem Finger und entdecke links vor uns eine Abbiegemöglichkeit, die uns durch eine Art Tunnel führen würde. Wirklich hoch ist dieser nicht, was gleichzeitig bedeuten würde, dass Batman von unserem Dach runtergehen müsste. Triumphierend klopfe ich Yomo auf die Schulter.
„Ja, los! Das ist unsere Chance ihn abzuhängen!"
Er tut, was wir ihm sagen und beschleunigt noch mehr. Schnell rutsche ich zu einem Fenster und versuche nach oben zu unserem Feind zu schielen. Dieser sitzt immer noch aushaltend auf dem Dach und bewegt sich nicht. Als wir aber kurz vor dem Tunnel sind, sehe ich wie er abspringt, sodass ich lachend die Hände hebe.
„Er ist weg! Dieser Bastard hat sich endlich verzogen!", rufe ich und schaue freudig zu den zwei anderen.
„Freu dich nicht zu früh!", schreit Yomo zurück und reißt sein Lenkrad um, sodass wir auf der falschen Straßenseite fahren und nun als Geisterfahrer gelten.
Dank des plötzlichen Seitenwechsels, knalle ich wieder hin und schaue fragend und gleichzeitig sauer zu unserem Fahrer. Als ich mich wieder aufgesetzt habe und durch die Frontscheibe nach draußen schauen kann, weiß ich auch, warum Yomo die Seite gewechselt und geschrien hat. Batman hatte anscheinend nicht die Absicht abzuhauen, sondern einfach abzuspringen und uns hinterher zu laufen, beziehungsweise zu fliegen, sodass er uns überholt und darauf gewartet hat, dass wir direkt in ihn reinfahren, um uns anschließend aufzuhalten. Als Batman schließlich bemerkt, dass wir nicht auf seine lächerliche Falle reingefallen sind und nun an ihm vorbeifahren, hält er für einen Moment inne. Er scheint ziemlich verwirrt zu sein, wenn auch nur für ein paar Sekunden. Und diese wenigen Sekunden ermöglichen es uns, ihm wenigstens ein paar Meter voraus zu sein.
„Yomo nach links! Nach links!", brüllt Jack plötzlich neben mir, sodass ich meinen Blick von der schwarzen Gestalt abwende und nun nach vorne schaue.
Als ich verstehe, warum Jack geschrien hat, reiße ich meine Augen auf. Wenn der Weißhaarige nicht sofort nach links abbiegt, werden wir frontal mit einem Laster zusammenknallen. Da dieser schon sehr nah ist, mache ich mich schon auf einen Zusammenstoß gefasst und ducke mich instinktiv.
Anstatt aber, dass mein Leben hier und jetzt endet, reißt Yomo das Lenkrad um, sodass Jack und ich gemeinsam gegen die rechte Innenseite des Autos geschleudert werden. Auch Harveys Leiche stößt etwas weiter weg von uns gegen die Autotür. Glücklicherweise ist mein Freund zuerst gegen diese geworfen worden, sodass ich einen wesentlich weicheren Aufprall in Erfahrung bringe.
„Verdammt", zischt Jack in mein Ohr.
Seine Arme schlingt er um meinen Oberkörper und zieht mich ganz nah zu sich, während wir immer den Atem anhaltend auf dem Boden kauern.
„Ich denke es ist besser so, denn diese stürmische Fahrt hat noch nicht sein Ende erreicht, Liebes", sagt Jack in mein Ohr, während mein Atem schnell geht und mein Herz rast wie sonst was.
„Wir sind nicht in den Laster gefahren?", frage ich überrascht und will mich trotz Jacks Rat aus seinen Armen befreien und aufstehen, da werden wir nun nach links geschleudert, was wiederum bedeutet, dass Yomo nun nach rechts gefahren ist.
Ich jedoch falle wieder auf Jack, der schmerzhaft aufjault.
„Was hab ich dir soeben gesagt?", fragt er mich zähneknirschend, sodass ich mich zu ihm umdrehe und ihn entschuldigend anschaue. Bevor ich aber etwas erwidern kann, wird es augenblicklich wieder etwas heller um uns herum, ehe Yomo ruft: „Wir sind aus der Unterführung raus und ich kann Batman nirgendswo entdecken!"
Nun fahren wir ganz normal weiter, ohne irgendwelche Kurven, sodass ich mich vorsichtig aus Jacks Umklammerung befreie und mich ganz langsam aufsetze. Der Grünhaarige protestiert zwar dagegen, aber ich höre nicht auf ihn, sondern starre aus dem Auto hinaus. Dabei analysiere ich die Gegend, bedacht darauf eine Fledermaus zu achten. Mein Atem geht ziemlich unregelmäßig und ein paar lose Haarsträhne hängen in meinem Gesicht. Ich fahre umher, blicke nun zu dem toten Harvey, wende wieder meinen Blick ab und schaue nach vorne.
„Wo ist diese Ratte?", frage ich aufgebracht und schaue abwechselnd von rechts nach links oder nach vorne.
Natürlich wäre es schön, wenn Batsy nicht mehr auftauchen würde, dennoch treibt mich dieses Unwissen darüber, wo er ist, fast in den Wahnsinn. Denn ich weiß ganz genau, dass er hier irgendwo ist und noch nicht aufgegeben hat. Warum auch sollte er? Ich weiß, dass er uns tot sehen möchte und jetzt ist er uns dicht auf den Fersen - das ist also seine Chance. Eine Weile noch bleibt es still in unserem Wagen. Alles was man hören kann, ist unser Atem, der unregelmäßig geht. Niemand bewegt sich, niemand sagt was. Einige Sekunden noch lauschen wir und starren alle aus den Fenstern. Yomo konzentriert sich weiterhin auf den Verkehr, während wir immer schneller werden. Wenn wir nicht wegen Batsy sterben werden, dann weil wir zu schnell fahren und so gegen einen Baum knallen. Aus dem Augenwinkel bemerke ich aber plötzlich wie sich etwas Schwarzes nähert. Ich schiele etwas zur Seite, will aber wieder nach vorne schauen, da schellen meine Augen blitzschnell zurück, ehe ich diese geschockt aufreiße.
„Vorsicht!", brülle ich und hebe schützend meine Arme vor mein Gesicht und drücke mich gegen Jacks Oberkörper, der erschrocken aufschreit.
Diese hilflose Haltung einzunehmen ist wohl das Lächerlichste, was eine Mörderin wie ich in diesem Moment machen kann. Erstens bringt es sowieso nichts, da Batman gleich mit seinem Auto gegen uns rasen wird - ich hab keine Ahnung, wie er es hinbekommen hat, so schnell sein Auto zu holen, aber bei dieser dämlichen Fledermaus weiß man ja nie - und zweitens zeigt das Schwäche. Aber was will ich denn machen? Ich habe nur noch wenige Sekunden bis mein Leben endet, schließlich ist es absolut unmöglich, diesen Zusammenprall zu überleben, da Batmans Auto unglaublich schnell fährt. Und bevor Yomo tatsächlich auf meine Warnung reagieren kann, spüre ich bereits wie das große schwarze und schnelle Auto unseres berührt und wir augenblicklich herumgeschleudert werden, sodass Yomo den Lenker loslässt und wir drei zu schreien anfangen.
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Two Identities [Joker FF]
FanfictionIn der Nacht eine Mörderin, am Tag eine unschuldige Schülerin und gleichzeitig die Sitznachbarin eines Psychopathen - das ist das Leben von Caylin Peters alias Theodora, die sich nach einer zufälligen Begegnung mit dem Joker zusammentut.