Rachel Dawes
Während Jack und ich auf dem Weg zu Rachel und Harvey sind, kommen uns zwei von Jokers Leuten entgegen
Beide haben verschiedene Arten von Clowns-Masken an.
„Wir haben Harvey erfolgreich im fünften Stock in Zimmer 153 und Rachel im zehnten Stock in Zimmer 298 geführt."
Jack und ich schauen uns an.
„Ich übernehme Rachel", sage ich prompt und Jack nickt. Diese sogenannte Rachel will ich nur zu gerne kennenlernen.
„Dann werde ich wohl Konversationen mit Harvey führen müssen."
Wir beide gehen also die Treppen hoch. Jack nur bis zum fünften Stock und ich bis zum zehnten Stock. Pfeifend laufe ich zum Zimmer mit der Nummer 298 und öffne die Tür. Da drinnen erwartet mich eine hübsche junge Frau mit braunen Haaren und einem äußerst verwirrten Ausdruck. Sie schaut mir direkt in die Augen, als ich hereinkomme und setzt einen scheinbar tapferen Ausdruck auf, während sie angefesselt an einem Stuhl sitzt.
„Guten Abend Ma'am", begrüße ich sie und schließe die Tür hinter mir.
Sie fällt mit einem dumpfen Geräusch zu.
„Wer bist du und was willst du von mir?", fragt sie mich sofort und ich stelle mich vor sie hin.
„Warum denn so unfreundlich, Dawes?"
Skeptisch begutachte ich sie und bemerke ihren hasserfüllten Blick.
„Jetzt guck doch nicht so böse, du kennst mich doch nicht einmal. Der Spaß hat noch gar nicht angefangen!", ermahne ich sie lachend.
Sie aber lacht nicht mit, sodass nur mein Lachen den kalten und dunklen Raum erfüllt. Das einzige Licht, das den Raum ein bisschen erhellt, ist der Mondschein. Na, immerhin. Das gibt den ganzen hier noch einen gruseligen touch. Es ist fast, wie in einem Horrorfilm. Na, ja vielleicht ist es für Rachel auch einer und nicht nur vielleicht. Schließlich wurde sie mit ihrem Ehemann, Freund, Kumpel oder was auch immer von irgendwelchen kriminellen Typen entführt. Eine Komödie oder ein Romantikfilm kann das bestimmt nicht sein.
„Wer bist du?", fragt sie noch mal, aber sie schaut mir dabei nicht in die Augen, sondern stets auf den Boden.
„Schau mich an", sage ich.
Sie aber macht nicht,was ich ihr sage.
„Schau mich an", wiederhole ich laut und trete gegen ihr Bein.
Sie hebt ächzend ihren Kopf und blickt in mein Gesicht. Ich lächle unter meinem Tuch.
„Na, geht doch. Wenn man mit jemandem redet ist es doch unhöflich, einem nicht ins Gesicht zu schauen, findest du nicht?", frage ich sie und zücke mein Messer.
Sie schluckt und nickt leicht.
„Also, du willst wissen, wer ich bin?"
Bei meiner Frage nickt sie wieder. Ich räuspere mich und verbeuge mich spielerisch.
„Mein Name ist Theodora", fange ich an und sehe, wie sich Rachels Augen weiten, „seit neuestem arbeiten der Joker und ich zusammen und hatten den Plan, Harvey Dent zu entführen, um ein wenig Geld zu verdienen und gleichzeitig Batsy herzulocken. Der Joker hat eine Vereinbarung mit der Mafia, was heißt, dass dein geliebter Staatsanwalt nicht mehr lange leben wird."
Rachel Dawes starrt mich geschockt an.
„Nach deinem Blick zu urteilen hast du schon von mir gehört, was mich natürlich freut."
Sie schaut weg und ich packe ihr Kinn, mit dem Messer in meiner Hand.
„Ich hab gesagt, du sollst mich gefälligst anschauen, wenn ich mit dir rede!", zische ich und sie richtet sofort ihr Augenmerk wieder auf mich.
Ich entferne mich wieder von ihr und stelle mich hinter sie, stütze dabei meine Hände an der Lehne ihres Stuhles.
„Dein Freund oder was auch immer sitzt nur wenige Stockwerke unter dir und kommt seinem Grab immer näher und näher."
Rachel fängt an zu zittern und bleibt still. Ich drehe mich und gehe auf die dreckigen Fenster zu, um hinaus gucken zu können. Von hier sieht Gotham so friedlich aus, aber der Schein trügt. Oder es liegt einfach daran, dass das größte Chaos sich hier befindet und nicht da, wohin ich schaue?
„Was genau ist euer Nutzen davon, wenn Batman hier erscheint? Er wird Harvey befreien und mich auch. Und euch Kriminelle wird er in das Gefängnis oder direkt in die Psychiatrie befördern."
Bei der Sicherheit in ihrer Stimme lache ich ein wenig und wische mit meinem Jackenärmel über das verstaubte Fenster.
„Warum bist du dir da so sicher, Schätzchen? Seit Jahren nun bin ich als Kriminelle bekannt und tätig, dennoch stehe ich unversehrt hier und darf meine Zeit mit dir vertreiben, statt im Knast die Tage zu zählen. Also könntest du noch mal das, von vorhin wiederholen, Rachel?"
Wütend schnaubt sie und murmelt etwas, das ich nicht verstehen kann.
„Weißt du, um ehrlich zu sein weiß ich selber noch nicht so genau, was uns Batmans Besuch bringen wird, aber ich bin eher ein spontaner Mensch. Außerdem dauert es noch eine Weile, bis er hier ist, sodass ich noch viel Zeit zum Nachdenken habe", sage ich noch und laufe langsam wieder zu ihr zurück.
„Darf ich denn fragen, wie du zu dem Staatsanwalt stehst?"
Ich setze mich vor ihr in den Schneidersitz und lenke somit wieder ihren wütenden, aber gleichzeitig panischen Blick auf mich. Meine Augenbrauen schießen in die Höhe und ich warte auf ihre Antwort.
„Er ist mein bester Freund. Und ich werde nichtzulassen, dass ihr Psychopathen ihn mir wegnehmen werdet!", zischt sie und ich schmunzle bloß, während ich mich nach hinten lehne.
„Und was genau willst du dagegen machen?"
Grinsend warte ich auf ihre Antwort, die aber nicht kommt. Kurz lache ich auf und spiele mit meiner Klinge.
„Dachte ich es mir doch."
Ächzend stehe ich wieder auf und schaue von oben auf Rachel hinab.
„Was wir mit dir anfangen oder machen werden, weiß ich noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass du uns früher oder später noch von Nutzen sein wirst."
Plötzlich aber wird die Tür geöffnet und ein fröhlicher Joker spaziert herein.
„Tut mir leid, dass ich euer inniges Gespräche störe, aber Theodora, ich müsste mit dir einige Dinge besprechen", begrüßt er uns, als er Rachels grimmiges Gesicht sieht.
„Wir sehen uns noch, Rachel."
Ich betone besonders ihren Namen und verlasse mit Jack den Raum.
„Wie lautet unser nächster Schritt, beziehungsweise, was ist unser Ziel? Na, ja. Außer natürlich Harvey zu töten. Warum willst du Batsy so unbedingt hierher locken?", frage ich sofort Jack, als wir den Raum verlassen haben und die Treppen herunter laufen.
„Nun, ja. Wir haben es schon soweit geschafft, dass wir Dent und Dawes erfolgreich entführen konnten. Dent wird sterben, Dawes aber wird am Leben bleiben. Ihren Tod brauchen wir nicht. Außer, sie macht mächtige Probleme, aber das ist dir sicher bewusst, Liebes."
Kurz schaut er zu mir, während er weiter läuft.
„Wir werden der ganzen Stadt erzählen, dass Harvey jetzt bald in einem anderen Gebäude sein wird. Dieses Gebäude und auch das andere werden angeblich voller Sprengstoff sein und zur selben Zeit entzündet. Was eigentlich nur eine glatte Lüge ist. Und genau dann wird Batsy ins Spiel kommen. Seine Aufgabe wird sein, sich für eine der beiden zu entscheiden. Harvey oder Rachel - ihn oder sie zu retten. Was er aber nicht weiß ist, dass Harvey sowieso sterben wird und er nicht in diesem angeblich anderem Gebäude sein wird. Wenn er sich also für Rachel entscheidet, wird sie weiter leben, Harvey aber ist schon längst tot, aber das weiß er ja nicht."
Ich gebe verständliche Laute von mir, während wir weiter die Treppen hinabsteigen.
„In beiden Fällen also, entscheidet sich Batman praktisch für den Tod des anderen. Zum einen schadet das natürlich seinem Image und andererseits halten wir ihn auf."
Grinsend und verschwörerisch schaut er mich an, als wir anhalten. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und schaue ihn seltsam an.
„Wieso genau müssen wir ihn aufhalten?"
Jack kichert aber nur und läuft weiter.
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Two Identities [Joker FF]
FanfictionIn der Nacht eine Mörderin, am Tag eine unschuldige Schülerin und gleichzeitig die Sitznachbarin eines Psychopathen - das ist das Leben von Caylin Peters alias Theodora, die sich nach einer zufälligen Begegnung mit dem Joker zusammentut.