3

3.7K 163 0
                                    

"Würdest du deine Freunde vermissen, wenn du umziehen müsstest?" ich biss von meinem Sandwich ab und schaute Jim erwartungsvoll an. "Ich habe keine Freunde, die ich vermissen könnte." antwortet er knapp und aß weiter seinen Gurkensalat.

"Das ist aber ein bisschen traurig, wenn du das so sagst!" "Mathew, nicht jeder Mensch auf diesem Planeten muss sich unbedingt in der Gesellschaft von andern wohlfühlen. Ich bin gerne alleine." er lächelte mich sanft an. Schade das er lieber alleine war, vielleicht hätten wir ja Freunde sein können.

"Und Andrea? Ist sie nicht deine Freundin? Also eine Freundin?" irgendetwas mussten sie ja miteinander zu tun haben, sonst hätte er wohl nicht gewusst was sie damit gemeint hatte, als sie den Deal eingegangen waren. "Nein, sie ist Aushilfe im Sekretariat und ich bin der Typ, der für sie die Dokumente ausdruckt und sie formatiert und so weiter. Wir haben einfach viel miteinander zu tun!"

"Achso." mir fiel einfach keine bessere Antwort ein. "Mathew, kann ich deine Nummer haben?" Jim wurde rot als er das fragte. "Natürlich, gibst du mir einen Zettel, ich schreib sie dir schnell auf!" ich freute mich das er nach meiner Nummer gefragt hatte, aber das durfte ich mir doch nicht anmerken lassen. In diesem Moment kam die Bedienung wieder zu uns um die leeren Teller abzuholen. "Hat es geschmeckt?" fragte sie und lächelte uns dabei ein. "Ja!" antwortete Jim und ich nickte nur, während ich meine Festnetznummer aufschrieb.

"Hier, meine Nummer." ich schob ihm den Block wieder zu und er verstaute ihn in seinem Schulranzen. "Willst du nach dem Essen noch schnell mit zu mir kommen?" fragte ich ihn und er schien kurz zu überlegen bevor er nickte. "Ja, wenn es deinen Eltern nichts ausmacht!". "Die sind in der Arbeit, nur meine Schwester ist zu Hause." antwortet ich und trank meine Cola leer. "Ok, dann trinke ich auch schnell noch aus und wir können gehen, in Ordnung?"

Ich schloss die Haustüre auf und ließ Jim zuerst eintreten, dann zeigte ich ihm wo er seine Schuhe hinstellen konnte. "Wow, dafür das ihr gerade erst eingezogen seid ist es schon ziemlich gut eingerichtet!" staunte er und lief durch unser Erdgeschoss. "Naja, wir sind schon zwei Wochen hier, aber bisher war ich nur abends draußen." antwortete ich, während ich mir den Nacken kratzte.

"Und du denkst ich hätte dich nicht sehen können, weil ich nicht feiern gehe? Oh doch, das tue ich, aber wahrscheinlich an anderen Orten als du." antwortet er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich war in so ziemlich jedem Club, in den ich gekommen bin. Ich habe dich aber noch nie gesehen, im Gegensatz zu anderen Leuten aus unserer Klasse." ich verschränkte ebenfalls die Arm vor der Brust.

"Tja, dann weißt du eben nicht was gut für dich ist. Das After Hour, welches du sicher meinst, ist voll von ekelhaften Pädophilen, die dir zweihundert Dollar bieten, damit sie Nacktfotos von dir machen dürfen. Oder sie kippen dir etwas in dein Getränk." erwidert er. "Deswegen solltest du da nicht hingehen. Wenn die dich mit zu sich nach Hause kriegen, dann vergewaltigen sie dich." redete er und ich musste ihn die ganze Zeit angrinsen. das kam sicher ein bisschen komisch rüber, aber er wurde gar nicht rot, wenn er über Vergewaltigung sprach.

"Weißt du das aus eigenen Erfahrungen?" neckte ich ihn und er riss seine Augen erschrocken auf. "Um Gottes Willen, nein! Ich weiß das von den Junkies, die überall im Park herumlungern." antwortete er und wurde dabei rot. "Achso, aber ich weiß nicht was für mich gut ist?" "Das ist was anderes!" verteidigte er sich und ging vor mir die Treppe hoch. "Welche Tür?" rief er mir zu, während ich die Stufen nach oben sprintete. "Ganz am Ende."  

Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt