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"Ich dachte du magst das After Hour nicht? Und du weißt doch was gut für dich ist!" lachte ich Jim entgegen, als er von der Toilette locker zu uns geschlendert kam. Er trug ein Tanktop, dass seine nicht vorhandenen Muskeln betonen sollte und eine Jeans, die so eng am Hintern anlag, dass ich mich fragte wie er sich da hineingezwängt hatte.

"Natürlich weiß ich was gut ist! Wir sind nur wegen dir hier, weil ich so nett und fürsorglich bin, dass ich aufpasse das dich kein alter Sack anmacht!" lachte er und stellte sich zu uns. "Hat er was getrunken?" fragte ich Andrea, denn ich glaubte kaum, dass er immer so mit mir reden würde. "Zuhause. Mindestens ein halbes Glas Vodka. Er verträgt nicht viel." antwortete sie lachend.

"Warum hast du mich dann nicht verteidigt, wenn du auf mich aufpassen wolltest?" fragte ich ihn. Er grinste mich aber nur wie blöd an. "Naja, wenn ich das selbe abgezogen hätte wie Andrea, dann hätte er uns zweihundertfünfzig Dollar für einen dreier geboten und ich wäre sicher nicht abgeneigt gewesen!" lachte er und hielt sich an mir fest um vor Lachen nicht umzufallen. "Sicher, dass es ihm gutgeht?" Andrea schüttelte auf meine Frage hin nur den Kopf. "Nope."

"Was denkst du, sollten wir ihn nicht langsam nach Hause bringen?" ich schaute besorgt zu Andrea, die neben mir auf einer Parkbank saß und ebenfalls Jim zuschaute, wie er auf dem Boden saß und mit einem Bierdeckel spielte, den er gefunden hatte. "Wäre sicher nicht schlecht. Aber er ist immer so." sie stupste Jim mit der Schuhspitze an.

"Hey, Jimi, wie viel hast du heute getrunken?" fragte sie und Jim grinste uns beide abwechseln an. "Nur Vodka und ein Bier!" antwortete er, dann setzte er sich zu uns auf die Bank. "Ich kann auch ganz normal sein!" lachte er und lehnte sich an mich, wobei er seinen Kopf auf meine Schulter legte. "Wart ihr vor dem After Hour schon irgendwo?" ich zog die Augenbraue hoch und sah Jim streng an.

"Ja, bei Freunden. Aber du musst mir beibringen wie du das mit der Augenbraue machst!" staunte er und versuchte nur eine seiner Augenbrauen nach oben zu ziehen, wobei er kläglich versagte. "Muss man üben!" lachte ich und er versuchte es noch einmal. "Oh man, wie durch is er den?" ein Junge, der vielleicht ein Jahr jünger als ich war, kam zu uns und deutete auf Jim.

"Mir gehts gut! Zisch ab!" Jim schaute ihn wie einen Teufel an. "Hier, dass hast du vorhin vergessen." der Junge drückte Jim etwas in die Hand und ging dann schnell weiter. "Danke" murmelte Jim neben mir und verstaute das gerade bekommene in seiner Jackentasche verschwinden. "Wir bringen dich jetzt nach Hause Jimi!" Andrea stand auf und zog Jim an einem Arm hoch.

"Ich will aber nicht nach Hause!" quengelte Jim und wollte sich losreißen, aber Andreas Griff war ziemlich stark, sodass er es nicht schaffte. "Wir gehen jetzt nach Hause. Es kann nicht sein das du am zweiten Schultag schon komplett verkatert in die Schule kommst." schimpfte sie und ging los. "Soll ich mitkommen?" ich wollte vorsichtshalber einmal nachfragen. "Ich trage den doch nicht die Treppe zu seinem Zimmer rauf! Klar!" lachte sie ironisch und blieb stehen, damit ich die beiden einholen konnte.

"Und wo wohnt er jetzt?" wollte ich von Andrea wissen. Der Weg war wirklich schon sehr lange. "Hey, beschwer dich nicht, ich wohne am ganz anderen Ende der Stadt. Mein Weg nach Hause ist noch doppelt so lang." ich glaube sie hatte auch keine Lust mehr durch die kalte Nacht zu gehen. "Brauchst du eine Jacke?" ich hatte meine kurz ausgezogen und hielt sie ihr hin. "Danke!"

"Du kannst auch meine haben!" Jim riss sich mit aller Kraft aus Andreas Griff und zog sich das Tank Top aus, welches er ihr dann hinhielt. "Nein, danke Jimi. Bitte zieh das Top wieder an." Andrea wurde rot und zog meine College Jacke an. "Da vorne müssen wir hin."  

Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt