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"Was machen wir mit Josh und Mary?" Fragte Andrea als Jim und Nathan wieder gegangen waren. Ich wäre am liebsten jetzt schon mit ihnen mitgegangenen, aber Andrea und ich hatten noch sehr viel zu besprechen, also musste ich wohl oder übel hierbleiben. Wenigstens hatte ich es dann zeitnah hinter mir und konnte mich wieder angenehmeren Dingen widmen. 

"Ich bin dafür das sie bei dir bleiben und ich sie, oder sie mich besuchen. Aber vielleicht sollten wir sie in diese Entscheidung miteinbeziehen? Immerhin sind sie keine kleinen Kinder mehr!" Antwortete ich ihr und sie nickte zustimmend. "Du hast recht, sie sind alt genug um das selbst zu entscheiden." Stimmte Andrea mir zu und nippte an ihrem Kaffee.

"Bist du sehr traurig?" Ich legte den Kopf schief und wartete darauf, ihr typisches Grinsen zu sehen. "Nope!" Tatsächlich wurde ich angegrinst und musste selbst beinahe lachen. "Und warum nicht? Bin ich wirklich so ein schlechter Ehemann?" Fragte ich sie. "Nein, für mich bist du genau richtig, du gibt mir Freiraum und versuchst nicht, mich festzuhalten, aber als Vater bist du wirklich nicht die beste Wahl gewesen, wenn ich ehrlich sein muss." Antwortete sie mir. "Ich weiß. Aber das liegt doch nicht nur an mir, oder glaubst du doch?" Ich hatte irgendwie Angst davor, dass sie ja sagte. "Nein, Mat, es ist nicht nur deine Schuld. Du hattest kein gutes Vorbild in Sachen Vater sein und wir hätten das wesentlich besser machen müssen."

Sie lächelte mich ein bisschen müde an und klimperte dann ein paar Mal mit den Wimpern. "Da wir ja jetzt bald nicht mehr verheiratet sein werden, und ich dann niemanden mehr habe, kuschelst du doch heute noch mit mir, oder?" Fragte sie mit großen Augen. "Klar, dass ist das mindeste was ich im Moment machen kann. Aber ich muss auch noch mit meinen Kindern reden." Antwortete ich ihr und stand dann von Tisch auf, um nach oben zu gehen. Zuerst in Marys Zimmer, die, wie ich es schon gewohnt war, immer noch auf war und in ihren Laptop starrte.

"Oh, hi Dad, du und Mom sind schon fertig mit reden?" Fragte sie mich als ich hereinkam und klappte den Laptop zu, bevor sie ihn neben sich auf das Bett legte. "Ja, sind wir. Wie geht es dir? Das muss ja ein ziemlicher Schock für dich gewesen sein, oder?" Ich setzte mich neben sie auf das weiche Bett und musterte ihre Gesichtszüge genau. Sie war ein wunderschönes Mädchen, schon immer gewesen, wie ihre Mutter. 

"Naja, ich glaube ich komme damit klar. Ich mache mir mehr Sorgen um Josh. Weißt du, er hatte schon immer das Gefühl, das du ihn lieber hast als mich, weil du mehr Zeit mit mir verbringst als mit ihm. Und jetzt ziehst du endgültig weg und er denkt sicher, du wirst das Interesse an ihm verlieren." Sie lächelte mich milde an und ich strich ihr die Haare hinter das Ohr.

"Du bist so schnell erwachsen geworden. Und jetzt machst du dir sogar mehr Sorgen um deinen kleinen Bruder, als um dich selbst. Ich liebe dich mein kleines Mädchen. Und du wirst für immer die einzige Frau in meinem Leben bleibe, der mein Herz gehört." Sanft drückte ich mein kleines Mädchen an mich. "Ich hab dich auch lieb Dad!" Sie schlang ihre Arme um mich und drückte mich fest, bevor sie sich wieder normal hinsetzte und mich ernst ansah. 

"Aber wirklich, rede mit Josh. Und mach dir keine Sorgen um mich, ich komme klar!" Sie zwinkerte mir zu und ich konnte nicht anders als sie noch einmal fest an mich zu drücken, bevor ich aufstand, ihr einen Kuss auf die Stirn gab und das Zimmer verließ, nachdem ich ihr noch eine gute Nacht gewünscht hatte.   

Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt