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"Es tut mir leid Mat!" Celina klammerte sich an meine Schulter und wollte einfach nicht loslassen. "Was tut dir leid? Das ich gerade die schlimmsten Schmerzen meines Lebens habe? Oder dass du es nur noch schlimmer machst?" fragte ich zwischen drei schnellen Atemzügen. "Das wollte ich alles nicht!" sie ließ mich los und versteckte ihr Gesicht in ihren Händen. "In der Schule glauben jetzt alle das du schwul bist." sie heulte nur noch mehr. "Ich will nicht, dass mein großer Bruder schwul ist!" sie stützte sich auf ihren Ellbogen ab. "Tut mir leid Celina." ich hatte keine Lust mich mit ihr zu unterhalten. Ich wollte das Jim wieder zu mir kam! Es tat so gut mit ihm zu reden.

"Ist Ok! Ich hau ja schon ab!" sie war auf einmal wütend geworden und wollte aus dem Zimmer stürmen, kam aber noch einmal zurück um schnell "Falls du auf diesen Jim wartest, Mom hat den Ärzten gesagt er darf nicht zu dir, weil er schlecht für die Familie ist." zu sagen. Dann schloss sie die Tür und ich saß alleine in meinem Krankenhausbett.

"Wie geht es dir Mat?" Andrea stellte sich an mein Bett und half mir dabei mich halbwegs aufzurichten. Es tat immer noch ziemlich weh, wenn ich mich bewegte, aber ich wollte nicht einfach nur im Bett liegen und gar nichts tun. Ich war mittlerweile wieder zu Hause und mein Vater ignorierte mich, seit das Verfahren gegen ihn eingestellt war. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nicht für ihn auszusagen das es nur eine Kurzschlussreaktion war, aber meine Mutter hatte mich mit ihren Zukunftsängsten so lange bearbeitet, bis ich es doch tat.

Ich musste viel lernen in der letzten Woche. Zum Beispiel das meine Eltern doch noch viel mehr Macht über mein Leben hatten als ich gedacht hatte. Sie hatten mir verboten Jim zu sehen, ihn anzurufen oder auch nur an ihn zu denken. Er durfte nicht zu mir, sie wimmelten ihn an der Haustüre immer ab. Wenn mein Vater nicht schon Probleme mit der Polizei wegen mir hätte, dann hätte er Jim sicher geschlagen. 

Auch meine Mutter und Celina hatten nicht den Hauch von Verständnis für mich. Natürlich kümmerte sich meine Mutter um mich, aber seit zwei Tagen lehnte ich ihre Hilfe auch beim Aufstehen ab. Ich hatte das Gefühl, dass ich keine Familie mehr hatte. Ich wohnte mit einem Haufen fremder Menschen zusammen.

"Ich will zu ihm! Ist er mir böse? Redet er auch immer von mir?" jammerte ich Andrea vor. "Es wird schon wieder. Und Jim redet von nichts anderem. Obwohl er sich besser Sorgen darum macht, dass ihn in der Schule alle beschimpfen. Durch Celinas Freunde hat sich das alles herumgesprochen und jetzt hat er wirkliche Probleme mit Patrick." Andrea lächelte gequält. Ich konnte die Vorstellung von meinem kleinen Baby, mit blauen und Kratzern an den Wangen, nicht ertragen. Er tat mir so leid! Und das war alles nur meine Schuld! Weil ich nicht auf ihn gehört hatte musste er es jetzt mit mir ausbaden.

"Wann darfst du eigentlich wieder in die Schule? Du musst diese Gerüchte aus der Welt schaffen! Deine Eltern haben mich gebeten allen zu sagen, ich sei deine Freundin. Und das habe ich auch getan, aber jetzt will jeder von mir wissen, wie ich es nur mit dir aushalte. Ich glaube, Jim hasst mich noch mehr als er es tat, als ich ihm gesagt habe, dass ich mich in dich verliebt habe!" Andrea strich durch meine Haare und seufzte auf. "Was man nicht alles für seinen Schwarm tut!" "Ich bin dir wirklich dankbar für das was du tust! Und es dauert ja nur noch ein Jahr." versuchte ich ihr Mut zu machen. Aber ich glaube, sie wollte gar keinen Mut haben.  

Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt