Ende

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"Und? Was denkst du?" Nervös schaute ich in den Spiegel und drehte mich dann zu Mary um, welche mit Tränen in den Augen vor mir stand. "Wow, du bist wunderschön!" Sie band mir noch schnell eine Fliege um den Hals und küsste mich dann auf das Kinn. "Mach dir keine Gedanken, du siehst einfach nur super aus, und Jim wird das sicher nicht anders sehen, genauso wie die ganzen anderen Menschen da draußen!" Sprach sie mir Mut zu und wischte sich dann eine Träne aus dem Augenwinkel. 

"Hey ihr beiden, alles gut soweit? Das sieht super aus Mathew!" Andrea kam in den Raum und blieb kurz vor mir stehen. "Endlich huh? Endlich kannst du mit dem Menschen zusammen sein, den du am meisten liebst!" Eine Träne lief über ihre Wange. "Ich freue mich ja so für euch beide!" Dann hakte sie sich bei mir ein und ging mit mir zusammen zur Tür. "Das schaffst du ab hier dann hoffentlich alleine." Sie küsste mich noch einmal auf die Wange und flüsterte mir dabei "Viel Glück!" Ins Ohr, bevor ich nach draußen ging, und die ganzen Menschen auf den Bänken sitzen sah.

Ich hatte niemals gedacht, dass so viele kommen würden. Naja, Jim war der Bürgermeister, aber normalerweise sah man Homosexualität nicht so gerne. Am meisten freute mich, dass Josh, Mary, Nathan und die Zwillinge da waren. Neben ihnen waren auch die Menschen, die sie im Moment am meisten liebten, wobei ich nicht daran glaubte, dass irgendetwas Josh und Jake noch einmal auseinanderbringen konnte. Bei Nathan und Dean konnte es nicht lange halten, sie hatten schon so oft Schluss gemacht und Marys Freund Dylan kannte ich noch nicht gut genug, als dass ich ihn einschätzen könnte. Aber darüber sollte ich mir im Moment keine Gedanken machen. Heute ging es um Jim und mich.

"Und nun frage ich sie, Jim Adams, wollen sie den hier anwesenden Mathew Anderson zu ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, so antworten sie bitte mit Ja." Der Pfarrer sah von seinem Buch auf und Jim antwortete mit zitternder Stimme: "Ja." Bevor er mir den Ring an den Finger steckte.

"Sie dürfen ihren Mann jetzt küssen." Und das tat ich. Niemals in meinem Leben würde ich diesen einen Kuss vergessen, welcher symbolisch für das ganze Leid, die Tränen, die Enttäuschungen, die Geheimnisse und das Ende all dieser Dinge stand. Etwas Wunderbares war passiert, wir konnten die Vergangenheit hinter uns lassen, und gemeinsam eine Zukunft aufbauen. 

"Ich liebe dich, Jim Anderson, und ich habe verdammt lange darauf gewartet, dich so nennen zu können. Aber es hat sich gelohnt." Mehr wollte und konnte ich nicht sagen, bevor die Tränen der Erleichterung meine Stimme erstickten.   

Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt