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"Guten Morgen!" Jim kam Oberkörperfrei in die Küche gestapft, wo ich auf meinem Stuhl saß und Nathan gerade sein Müsli aß. "Guten Morgen, hast du gut geschlafen?" Fragte ich ihn und er nickte nur kurz, bevor er zu mir kam und mich küsste. "Und das musst du jetzt mit mir jeden Morgen machen, bis einer von uns gestorben ist!" Lachte er und ließ erst dann mein Kinn wieder los, an welchem er mich zu sich gezogen hatte.

"Der Typ, der in deinem Bett liegt, gehört hoffentlich dir?" Er schaute zu seinem Sohn, welcher nur mit den Augen rollte. "Ich weiß das du nichts von solchen Menschen wie ihm hältst Dad, aber er ist echt nett und ich mag ihn!" Verteidigte Nathan seinen Freund. "Tja, wenn du ihn magst, dann kann man ja den Drogenkonsum, die Prostituierten und die Tatsache, dass seine Eltern, die wohl größten Arschlöcher auf diesem Planeten sind, völlig außer Acht lassen!" Antwortete Jim ihm sarkastisch, bevor er sich einen Kakao machte.

"Redet ihr gerade über mein wunderschönes... Hey! Mister Anderson! Was geht?" Dean Lions. Gott, Jim hatte recht gehabt, Nathan sollte sich lieber richtige Freunde suchen, als diesen Jungen. "Nicht viel. Ich werde mich scheiden lassen." Antwortete ich ihm. "Das ist schade, mein Beileid! Kommen sie dieses Jahr wieder mit?" Er lachte und klopfte mir auf die Schulter, bevor er sich neben Nathan auf einem Küchenstuhl niederließ. 

"Wo kommt Mat mit?" Jim setzte sich auf meinen Schoß und begann, seinen Kakao zu schlürfen. "Der Jährliche Ausflug unseres Collegekurses nach Deutschland! Letztes Jahr waren sie der coolste!" Dean nickte mir anerkennend zu. Ja, es gab da ein dunkles Kapitel in diesen vier Wochen.

"Oh, ich dachte du hättest da etwas Geschäftliches zu erledigen?" Fragte Jim mich mit hochgezogener Augenbraue. "Naja, geschäftliches war das ja nicht gerade! Außer sie trinken immer so viel Alkohol, wenn es bei ihnen um geschäftliche Dinge geht!" Lachte Dean weiter und ich bekam einen vernichtenden Blick von Jim ab. "Ich denke wir sollten langsam zu dir gehen, wenn dein Bruder nicht da ist, dann haben wir noch ein bisschen Zeit für uns!" Nathan zog Dean von seinem Stuhl hoch und führte ihn bis zur Haustüre. 

"Ok, Tschüss Mister Anderson! Auf Wiedersehn Nathans Vater!" Schrie Dean noch schnell, als er von Nathan mit nach draußen gezogen wurde. "Soso, Alkohol. Du trinkst immer noch regelmäßig?" Jim drehte sich auf meinem Schoß um. "Nicht mehr so oft, aber manchmal ist es doch nicht schlimm, ein bisschen zu trinken!" Ich zog ihn noch näher zu mir, als er sowieso schon da war und er küsste sanft meine Lippen. "Ich male mir einfach etwas aus, und frage dich nicht weiter danach, so umgehen wir den Streit am besten!"

"Nathan? Darf ich reinkommen?" Ich öffnete langsam die Tür zum Zimmer von Jims Sohn. "Klar, mach dir doch nicht die Mühe zu fragen Mat!" Er lächelte mich an und ich schloss sofort die Tür hinter mir. "Glaub mir, ich war auch Mal jung, es ist kein schönes Gefühl, wenn man gerade gewisse Dinge zu tun hat!" Antwortete ich ihm und er musste lachen. "Ok, dann frag lieber doch, wenn du rein willst. Was willst du eigentlich von mir?" Fragte er mich und legte den Kopf leicht schief. 

"Bist du überhaupt damit einverstanden, dass den Vater und ich heiraten?" Fragte ich ihn und nahm seine Hand. Vorhin hatte ich Jim schon gefragt, wie er es Mary und Josh nahelegen wollte. Und ich hatte ihm auch Tipps gegeben. Aber bei Nathan wusste ich immer nicht was ich sagen sollte. Er war so sehr wie seine Mutter. Und es tat mir beinahe weh in seine grünen Augen zu schauen, die mich wie zwei Smaragde anfunkelten.

"Natürlich, ich wäre froh, wenn du ihn dazu bringen könntest, nicht ganz so sehr auf mich achtzugeben!" Antwortete er mir und lachte dann wieder. "Du weißt das er nur so ist, weil er dich nicht verlieren will!" Antwortete ich ihm. "Ja, ich weiß. Aber ich bin erwachsen und kann auf mich selbst aufpassen!" Behauptete er. "Ja, da hast du wahrscheinlich recht. Ich versuche ihn dazu zu bringen, dass du mehr auf Partys gehen kannst, Ok?" Fragte ich und wurde von Nathan beinahe erwürgt, so sehr freute er sich. "Ja! Das wäre so toll! Danke Mat!"

Noch als ich das Zimmer meines baldigen Stiefsohnes verließ, musste ich daran denken, was Mary alles gesagt hatte, was man sich über Nathan und auch seine Beziehung zu Dean so erzählte. Er konnte definitiv nicht selbst auf sich aufpassen! Aber im Moment hatte ich besseres zu tun, als mir über Nathan den Kopf zu zerbrechen. Keines der Kinder, oder Andrea, die ja im Wesentlichen von Jims und meiner Hochzeit betroffen waren, hatten etwas dagegen. Das hieß, dass uns jetzt wirklich nichts mehr im Weg stand, glücklich zu werden.  

Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt