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"Ok, Ladys First!" ich öffnete die Haustüre und bat Andrea mit einer eleganten Handbewegung nach drinnen. "Oh, Dankeschön!" sie lachte und ging in unser Haus, wo sie zuerst ihre Schuhe auszog. Ohne den kleinen Absatz wirkte sie wirklich ein bisschen sehr klein. "Wir müssen leise sein, meine Eltern schlafen schon!" sagte ich zu ihr und ging vor ihr die Treppe hinauf.

"Heißt das das es heute nicht mehr zu Sex kommen wird?" lachte sie und boxte mich in die Seite. Ich wurde auf ihren Kommentar hin sofort rot. "Ehm... Ich hatte nichts dergleichen vor!" "Ich hätte mich auch niemals darauf eingelassen!" lachte sie wieder und ging vor mir in mein Zimmer. "Hübsch hast du es hier!" sie setzte sich auf mein Bett und wippte ein paarmal auf und ab. "Jap, das lässt sich aushalten."

"Du gehst vor die Tür!" befahl sie mir und ich tat natürlich wie geheißen. Ich war froh, dass wir kein Licht in meinem Zimmer angemacht hatten, denn sonst hätte sie gesehen wie rot ich geworden war. Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, sah ich, wie meine Schwester aus ihrem Zimmer lugte und die Augenbrauen hochzog. Darauf schüttelte ich natürlich den Kopf. Sie dachte schon wieder an was vollkommen Falsches.

Andrea öffnete mir die Tür und sie trug immer noch meine College Jacke, aber dadurch, dass sie ihre gefalteten Klamotten auf meinen Schreibtisch gelegt hatte, konnte ich schließen, dass sie darunter nur Unterwäsche trug. "Ehm..." "Ich behalte die zum Schlafen an. Du brauchst sie ja nicht!" lächelte sie mir entgegen und setzte sich auf mein Bett. "Du bist dran." sie grinste böse und ich zeigte mit dem Daumen hinter mich.

"Hä? Du bist doch ein Junge, oder? Du hast nichts was ich bei dir anschauen könnte!" "Ok, ich bin nicht so begeistert davon." wollte ich mich rausreden. "Das ist mir relativ egal!" antwortete sie und nahm sie meine Decke. "Also, mach schon!" forderte sie mich auf, und weil ich nicht als Angsthase dastehen wollte, begann ich tatsächlich mich vor ihr auszuziehen. "Wow, ich hätte jetzt nicht gedacht das du solche Muskeln hast!"

"Kommt vom Basketballspielen." antwortete ich ihr und setzte mich auf die Couch. "Komm her. Wir sollten deine Eltern wirklich nicht wecken. Aber ich kann noch nicht schlafen. Lass uns reden!" forderte sie mich auf und klopfte neben sich auf das Bett. Eigentlich war ja nichts Schlimmes daran! Sie war ja von meiner Jacke und der Bettdecke bedeckt.

"Ich hätte da schon eine Frage." fing ich an, nachdem wir beinahe fünf Minuten einfach nur nebeneinandergesessen hatten und nicht wussten über was wir reden sollten. "Schieß los!" forderte Andrea mich auf. Sie war wahrscheinlich auch froh darüber, dass ich die Stille gebrochen hatte.

"Naja, Jim hat gesagt, dass ihr beide nicht befreundet seid. Warum wart ihr dann gemeinsam in dem Club?" fragte ich sie und schaute sie dabei ernst an. Sie lächelte mich müde an. "Jim bezeichnet mich nicht als seine Freundin, weil er keine Freunde haben will. Er ist ein Mensch, der sich nicht gern an andere bindet. Ich glaube das liegt an seinen Eltern. Hat er es dir erzählt?" fragte sie mich.

Ich nickte. "Ja, sie haben keine Zeit für ihn, weil er das jüngste Kind ist." antwortete ich. "Nein, nicht das. Meinst du er ist mir sehr böse, wenn ich es dir jetzt sage?" fragte sei etwas unsicher. "Ich denke nicht das er dir lange böse sein könnte." antwortete ich und sie musste grinsen.

"Naja, seine Eltern wohnen gar nicht hier. Er hat eine Haushälterin, die gleichzeitig ein bisschen Mama spielt, aber eigentlich ist er ganz alleine. Und er hat niemanden. Deswegen möchte er sich nicht an andere binden. Verlustangst. Weißt du?" sie legte ihren Kopf fragend zur Seite.

"Irgendwie tut er mir jetzt leid." ich zog die Decke ein bisschen hoch, um mich auch zudecken zu können. "Mir auch. Das ist aber kein Grund das du jetzt zu mir unter die Decke kommst!" lachte sie und versuchte mich aus dem Bett zu werfen. "Lass das!".  

Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt