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Ich lag noch keine zwei Minuten auf der Couch, da hörte ich wie ein Auto unsere Auffahrt hinauffuhr und es kurz darauf an der Tür klingelte. Als Josh schon gehen wollte, um aufzumachen, hielt ich ihn zurück und raste mit einer Geschwindigkeit, die ich sonst nie an den Tag legte, zu unserer Haustüre, um sie Jim und Nathan, die davor standen zu öffnen und Jim als erstes leidenschaftlich zu küssen. Während uns Nathan nur ungläubig anstarrte wie einen Sack Reis mit Beinen, ließ ich Jims Gesicht gar nicht mehr los. 

Es war so schön und ich hätte diese Lippen die ganze Zeit küssen können! "Ok Mat, was ist los? Warum küsst du mich vor Nathan. Warum küsst du mich überhaupt hier? Die Leute könnten uns sehen!" Ermahnte er mich und ich drückte ihn an der Taille an mich. "Sollen sie doch. Ich kann jetzt mit dir zusammen sein." Freute ich mich und zog ihn mit in das Haus, Nathan folgte uns und machte netterweise auch gleich die Tür hinter sich zu.

"So ist das alles gewesen?" Jim lachte und beugte sich zu mir, um mir einen Kuss auf die Backe geben zu können. "Ja, und jetzt können wir zusammen sein! Richtig!" Ich lachte und zog ihn so nahe zu mir, wie ich nur konnte. "Naja, es gibt schon noch ein paar Sachen." Er schaute zu Nathan und Josh, die mit uns am Tisch saßen. "Könnt ihr uns bitte ein paar Minuten alleine lassen?" Fragte er sie und die beiden standen sofort wortlos auf und verließen den Raum. "Wie antrainiert, unglaublich!" Andrea lächelte uns beiden zu. 

"Ja, ich weiß was das für mich heißt." Sie nahm ihren Ehering ab, den sie bis heute wahrscheinlich noch nicht ein einziges Mal vom Finger genommen hatte und legte ihn vor Jim hin. "Ich freue mich für euch. Aber bitte, versucht ein ganz klein wenig Zeit für eure Kinder zu finden, wenn ihr jetzt dann zusammenzieht!" Lachte sie und Jim nahm den Ring vom Tisch.

Natürlich, er würde ihn nicht tragen, aber symbolisch bedeutete ihm und auch mir diese Geste sicherlich viel. Immerhin zeigte sie, dass ich und Jim jetzt zusammengehörten und Andrea mich nicht länger an sie gebunden hielt. "Danke. Und nein, das würden wir beiden doch niemals tun!" Lachte er und legte die Hand an meine Wange. "Ich glaube wir müssen jetzt dann bald Mal Nathan rauswerfen, meinst du nicht?" Er lachte und ich musste mit einstimmen. 

"Sei doch nicht so böse zu deinem Sohn!" Andrea schaute Jim mit hochgezogener Augenbraue an. "Ich bin nicht böse zu ihm, ich bin nur extrem glücklich!" Er setzte sich auf meinen Schoß und gab mir einen langen und innigen Kuss. "Das ist so schön!" Eine kleine Träne rollte über seine Wange und ich küsste sie sanft weg. "Ich weiß Jim. Ich weiß"

"Also gut, ich wäre dafür, mit der Scheidung noch zumindest zu warten, bis Mary ihren Schulabschluss hat, was denkst du?" Andrea hatte die Hände auf den Tisch gelegt und rieb sich die Stelle, an der gerade noch ihr Ring gesessen hatte. "Das hört sich ganz gut an, so lange kann ich noch warten!" Nein, konnte ich nicht. Am liebsten hätte ich Jim auf der Stelle zur nächsten Kirche geschleift, aber das wäre wohl etwas komisch gewesen. 

Außerdem wollte ich Andrea jetzt ihren Willen lassen, sie hätte ja auch sagen können, sie würde sich nicht von mir scheiden lassen, dann wäre das ein immens großer Aufwand gewesen. "Und wann ziehst du aus?" Sie schaute mich herausfordernd an. "So schnell wie nur irgendwie möglich!" Jim drückte sein Gesicht in meine Halsbeuge, wie er es früher immer getan hatte. Das letzte Mal war schon sehr lange her, er war wirklich erwachsen geworden. "Ich bin komplett Jims Meinung. Sobald es geht!" Stimmte ich ihm zu.   

Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt