Erschrocken riss Saphira die Zimmertür auf.
Das erste, was sie erblickte, war Kayla, welche komplett verängstigt auf ihrem Bett stand und mit einem Kissen bewaffnet war."Was ist los?", fragte Saphira, nachdem sie den Raum abgecheckt hatte. Niemand war da und alles sah normal aus. Also wovor hatte Kayla Angst?
Ihre Freundin sprang sofort vom Bett und rannte hinter Saphira, aber dabei blieb es nicht. Nein, sie zerrte Saphira aus dem Zimmer."Okay. Was soll das werden?" Saphira zog skeptisch eine Augenbraue hoch und musterte Kayla von Kopf bis Fuß. Das einzige, was nicht an ihr stimmte, war, dass sie wie ne verrückte zittert. So als hätte man sie gerade aus dem Gefrierschrank geholt. Gerade als Kayla zur Antwort setzten wollte, kamen Jayden und Kayson angerannt.
Außer Puste beugten sie sich nach vorne. Ihre nackten Brustkörbe hoben und senkten sich schnell. Die beiden trugen nur Schlafhosen. Wahrscheinlich wollten sie gerade schlafen gehen.
"Was... ist... passiert.", brachte Kayson schwer atmend hervor. Er kam wieder zu Atem und fuhr fort. "Wir haben Kayla schreien hören und sind sofort hergerannt." Das halbe Internat konnte Kayla also zusammen schreien. Gut zu wissen.
"Geht es euch gut?", fragte Jayden dann und kam Kayla zuvor, die antworten wollte. Saphira stöhnte genervt auf. Sie wollte doch nur eine Antwort, aber nein. Es passierte alles, nur die Antwort fehlte. War es denn zu viel verlangt?"Können wir bitte eine Runde schweigen, damit Kayla uns sagen kann was los ist?", bat Saphira ruhig und schaute einmal in die Runde. Sie nickten und sahen Kayla auffordernd an. Schließlich war sie die Einzige, die wusste, was Sache war. "Da ist ein Monster in unserem Zimmer.", brachte sie verängstigt vor.
"Ich habe nichts gesehen." Saphira war ein bisschen verwirrt, denn sie hatte nichts Gefährliches erkannt. "Da war wirklich ein Monster. Es war riesig und schwarz und...", widersprach sie. Saphira sah sie etwas verstört und misstrauisch an. Und genau in dem Moment geschah es. Das Licht ging aus und auf dem Flur war es stockdunkel.
Sofort schrie Kayla auf. "Das war das Monster.", meinte sie. Saphira schaltete die Taschenlampe ihres Handys an. Kayson hielt seine Schwester nun im Arm, welche ihren Kopf an seine breite Brust drückte. Ihre Arme hatte sie um seinen Bauch geschlungen.
Saphira drehte sich zur Tür um und legte die Hand auf die Türklinke."Was hast du vor?", hielt Jayden sie auf und legte seine Hand leicht auf ihre Schulter. Man hätte nicht mal wahrnehmen können, dass seine Hand dort war. Und da dämmerte es ihr. Jayden wollte die Schürfwunde nicht berühren. Er wollte ihr nicht weh tun.
Es war süß, aber Saphira mochte es nicht wirklich, wenn man Rücksicht auf sie nahm.Okay. Vielleicht war sie auch nicht so richtig dran gewohnt, dass man Rücksicht mit ihr nahm. Brad war nicht der Einzige. Die Menschen um sie herum taten es auch nicht. Sie redeten hinter ihrem Rücken über sie. Stellten Gerüchte auf, die nicht stimmten und verurteilten sie ohne, die Wahrheit zu kennen.
Das verletzte einen und half in so einem Leben auch nicht. Es zerstörte einen schon fast allein zu sein. Zu wissen, dass alle über einen schlecht redeten. So wie es alle bei Saphira getan hatten. Anfangs haben sie Saphira damit schwer verletzt und als dann noch ihre Freunde sich von ihr abwandten, begann eine grausame Zeit für sie.
"Erstens musst du keine Rücksicht auf mich nehmen und zweitens, wo nach sieht es denn aus? Ich geh ins Zimmer.", gab Saphira schnippisch zurück und schaute über ihre Schulter. Jayden nahm seine Hand weg. "Bist du sicher, dass das ne gute Idee ist?", fragte Kayson.
"Bist du etwa ein Schisser?""Nein. Aber wer weiß, was sich hinter dieser Tür befindet." Sie verdrehte die Augen.
"Mein Gott. Wir sind doch nicht in einem Horrorfilm, wo alle immer schreien, sie soll bloß nicht da rein gehen." Sie war schon etwas genervt.
"Fühlt sich bisschen danach an.", flüsterte Kayla. Saphira gab Kayla ihre Aufmerksamkeit und legte ihr eine Hand an den Rücken. "Da passiert nichts. Wie wär' s, wenn du hier draußen bleibst und ich geh rein, schauen was da für ein Monster ist.", beruhigte Saphira sie und erhielt von der unruhigen Kayla ein Nicken. Sie drückte sich näher an Kayson.
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The Brothers I lost
Teen FictionSaphira Halfblood. Ein kleiner Sonnenschein und der kleine Engel ihrer Brüder. Unschuldig. Das trifft auf sie zu. Ihre Brüder beschützten sie vor allen und wollten ihr jeden Wunsch erfüllen. Alles war auch gut, bis zu dem Tag an dem sie ihre Schwest...