"Shit.", entfuhr es Saphira. Sofort eilte sie zu der Tasche und zog den Reißverschluss zu.
Sie hang sich schnell die Tasche um. "Wir müssen sofort weg."
"Wohin?", wollte Kayla wissen. "Durch den Haupteingang.", antwortete Saphira und rannte gefolgt von Kayla und Mrs. Halfblood los.Sie liefen entlang des Internatsgebäudes und gerade als Saphira um die Ecke zum Haupteingang laufen wollte, blieb sie abrupt stehen und ging zügig zwei Schritte nach hinten, um sich hinter der Wand zu verstecken.
Kayla knallte durch die plötzliche Richtungsänderung gegen ihren Rücken. "Was ist los?", raunte Kayla ihr zu. "Da ist jemand.", raunte sie zurück. "Was sollen wir jetzt machen?", fragte Mrs. Halfblood leise.
Gute Frage. Was sollten sie jetzt machen?
Saphira hatte keinen Plan. Sie atmete einmal tief durch und suchte dann nach einem anderen Eingang. Das Problem war, dass sie keinen Eingang kannte, durch den sie mit Kayla und ihrer Mum durchkommen würde.
Eine Möglichkeit wäre der Hintereingang, aber der war für gewöhnlich abgeschlossen.
Saphira sah um die Ecke. Sie mussten durch den Haupteingang. "Ihr lauft durch den Haupteingang.", informierte sie die anderen Beiden. "Und du?" Kayla sah sie fragend an.
"Ich lenk ihn ab und komm dann nach. Ihr wisst, was ihr aufm Zimmer machen sollt?"
Die beiden nickten. "Bist du sicher, dass du alleine gehen willst?", hackte Kayla nach.Saphira nickte. "Für den Fall, dass wir erwischt werden, kriegt nur einer Ärger."
"Aber..."
"Kein aber. Ich geh alleine. Dann muss ich auch nicht durch den Haupteingang. Wir treffen uns auf unserem Zimmer." Kayla war noch nicht ganz überzeugt, gab dann aber nach.
"Na gut. Aber wehe du kommst nicht.", warnte sie. "Keine Sorge. Ich hab das schon tausendmal gemacht.", meinte Saphira, zog sich die Kapuze ihres schwarzen Hoodies über den Kopf und rannte ein wenig laut rüber zu den Bäumen und Büschen.Vom Haupteingang konnte man nicht wirklich jemanden erkennen, außer man machte es absichtlich wie Saphira gerade.
Ihr Plan war es die Person auf sie aufmerksam zu machen und sie verfolgen zu lassen. Dann hätten Kayla und ihre Mum genug Zeit, um durch den Eingang zu verschwinden und hoch ins Zimmer zu laufen. Saphira selbst würde nicht den Haupteingang nehmen.
Das wäre zu gefährlich. Da würde eh jemand stehen und auf sie warten. Sie hatte da schon eine Idee, wie sie ins Zimmer kommen würde.
Wie gedacht ging ihr Plan auf. Die Person wurde auf sie aufmerksam und kam auf sie zu.
"Wer ist da?", rief die Person. Das nahm Saphira als ihr Startzeichen und rannte in die andere Richtung weg. Sofort rannte die Person ihr hinterher.
"Bleib stehen.", rief die Person und Saphira bemerkte, dass sie die Stimme nicht wiedererkannte. Es war jemand anderes als vorhin bei der Tischtennisplatte. Sie musste aufpassen, dass sie nicht der anderen Person in die Arme lief.
Glück für sie, dass die Person, die Saphira verfolgte, nicht besonders sportlich war. Noch dazu war die Person etwas rundlich, also konnte sie der Person ohne Probleme entkommen.
Jedoch nicht bevor sie mit ihr gespielt hatte. Saphira hatte sie über das halbe Gelände gejagt, bevor sie richtig los lief und die Person abhing. Sie war mehrere Meter von Saphira entfernt, als sie um die Ecke rannte.Schon von weitem sah sie den Baum, den sie nutzte, um heimlich ins Zimmer zukommen, wenn sie mal wieder bei den Bads war. Saphira sprang im Lauf nach einem hohen Ast und hielt sich mit den Händen gerade noch fest.
Dann stemmte sie sich hoch und kletterte gleich weiter ohne durchzuatmen. Sie musste sich beeilen, denn wenn die Person wusste, dass sie auf dem Baum war, saß sie in der Falle.
Saphira kletterte bis zum Ast, der zum Badezimmerfenster ihres Zimmers führte. Da war es auch sicher, denn die Blätter waren dicht genug, dass man sie nicht sah.
Noch. Bald würden sie alle abfallen. Dann sollte sie ihre kleinen Ausflüge -nicht die Bads- ein wenig einstellen.
Die Person kam um die Ecke gelaufen und lief noch ein wenig weiter. Als sie aber Saphira nicht entdecken konnte, drehte sie sich einmal im Kreis und stampfte mit dem Fuß auf, als sie realisierte, dass Saphira der Person entkommen war.
Jetzt hatte Saphira mal Zeit ihren Verfolger zu betrachten. Genau Verfolger. Jetzt merkte sie, dass es ein Mann war, aber mehr konnte sie in der Dunkelheit dann doch nicht ausmachen. "Scheiße.", fluchte der Mann. "Sagt man nicht.", flüsterte Saphira grinsend.
Der Mann lief weiter und als er um die nächste Ecke ging, zählte Saphira bis Dreißig und hörte nochmal hin, ob sie jemanden kommen hörte, bevor sie auf dem Ast zum Fenster balancierte.
Saphira drückte gegen das Fenster, damit es aufging, und kletterte dann hindurch.
Wie eine Katze landete sie auf ihren Füßen und schloss das Fenster hinter sich.
Gerade rechtzeitig, denn sie sah den Mann wieder kommen. Diesmal war eine weitere Person dabei. Ein weiterer Mann. Saphira sah, wie die beiden Männer diskutierten.
DU LIEST GERADE
The Brothers I lost
JugendliteraturSaphira Halfblood. Ein kleiner Sonnenschein und der kleine Engel ihrer Brüder. Unschuldig. Das trifft auf sie zu. Ihre Brüder beschützten sie vor allen und wollten ihr jeden Wunsch erfüllen. Alles war auch gut, bis zu dem Tag an dem sie ihre Schwest...