Kapitel 23

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Noch kurz zögerte sie, doch dann nahm sie ab und hielt ihr Handy an ihr Ohr. "Hallo?", sprach sie leise und etwas unsicher. "Schade, schade, schade. Ich dachte wirklich du wärst tot. Dann wäre ja alles vorbei. Schade. Für dich. Ich werde wohl weiterhin meinen Spaß daran haben, dich und somit deine Brüder zu quälen.", hörte sie Brads Stimme durch den Hörer. Es beängstigte sie. "Das war nicht das Ende. Wir sehen uns wieder."
"Ich weiß.", antwortete sie und dann hörte sie auch schon das Tuten, das ihr signalisierte, dass Brad aufgelegt hatte. Sie schaltete das Handy aus und behielt es in den Händen. "Wer war das?", fragte Jayden und runzelte die Stirn. "Ach. Nur jemand von den Bads.", log sie. Brad war nie, wirklich nie bei den Bads. Sie wusste nicht warum, aber es war so. "Er wollte mich nur an etwas erinnern.", schob sie hinterher, denn sie wusste, ihre Brüder würden fragen, was er wollte. Deswegen war sie auch dankbar, dass sie nicht weiterfragten und es darauf beließen. "Wie gehts jetzt weiter?", fragte Kayson in die eintretende Stille hinein. Saphira lächelte gespielt und antwortete: "Ich hab immer noch Geburtstag."

Am Sonntag Abend stand Saphira dann vor dem Krankenhausbett und packte ein Buch in ihre Tasche, bevor sie diese schließlich auch schloss. Ihre Brüder haben ihr am Freitag schon eine gepackte Tasche mitgebracht. Kayla hatte netterweise das Einpacken der Kleider übernommen. Ihre Brüder haben dann noch ein paar Dinge hinzugelegt, damit ihr nicht langweilig sein würde. Wäre ihr auch so nicht, denn die Jungs und Kayla waren so gut wie immer da.
Da waren sogar ihre Eltern nicht so lange bei ihr.
Saphira musste zugeben, dass sie es schön fand, ihre Brüder bei sich zu haben. Es war nicht wie sonst, dass sie sich zofften. Sie lachten mehr miteinander und unterhielten sich über alles mögliche. Es war schön. Von diesem Gedanken lächelnd hievte sie die Tasche vom Bett. 

"Schön langsam, Prinzessin. Gib mir dir Tasche." Jayden betrat das Krankenzimmer und nahm ihr die Tasche aus der Hand. "Danke." Sie schaute zu ihm auf. "Bei mir musst du dich nicht bedanken. Und ich würde aufpassen, sonst wirst du wieder zum Good Girl.", zog er sie auf. "Pah. Ich kann noch immer ein richtiges Bad Girl sein. Außerdem brauche ich keine Tipps von einem möchtegern Bad Boy.", entgegnete sie. Böse gemeint war es auf keinem Fall. Es war nur Spaß. Jayden verstand das auch und ging darauf ein: "Möchtegern Bad Boy also. Ich bin nur zu dir so lieb. Frag nur mal die ganzen Mädchen, die mir hinterherlaufen."

"Wie Vanessa. Übertrieben geschminkt und in Minikleidern?", lachte sie. "Genau.", stieg Jayden mit in ihr Lachen ein. Als die beiden sich dann beruhigt haben, legte er einen Arm um sie.
"Na komm. Lass uns gehen. Die anderen warten schon im Internat auf uns."
"Wie hast du denn meine anderen drei Brüder abgehalten mitzukommen?", fragte Saphira neugierig, während sie mit Jayden zur Tür schritt. Er nahm seinen Arm von ihren Schultern und öffnete die Tür. "Berufsgeheimnis." Er zwinkerte ihr grinsend zu. "Ach, komm schon. Mir kannst du es doch sagen. Ich verspreche auch, es nicht weiter zu sagen.", beteuerte sie. "Ich weiß nicht.", zögerte er und tat so, als müsste er wirklich überlegen, ob er es ihr sagen sollte oder nicht. 

Und Jayden überlegte dann den ganzen Weg aus dem Krankenhaus raus und bis zum Auto. Erst als sie drinnen saßen und sich anschnallten verriet er es ihr. "Ich hab ihnen gedroht sehr peinliche Geschichten auszupacken, wenn sie mitkommen. Sie haben sogar noch gezögert, aber es dann wohl doch lieber sein lassen." Saphira lachte. "Und das haben sie dir geglaubt?", fragte sie ungläubig. Jayden fuhr vom Parkplatz des Krankenhauses runter auf die Straße. "Schrecklich, dass mein jüngster Geschwisterteil mich am besten kennt. Noch dazu haben wir am wenigsten Zeit miteinander verbracht."
"Purtroppo.", erwiderte Saphira bedrückt. Verwirt runzelte Jayden die Stirn.
"Was bedeutet das?"
"Jetzt enttäuscht du mich aber. Kannst du kein Italienisch?" Sie hob eine Augenbraue. "Ich nicht, aber du anscheinend schon."
"Hatten wir an der Schule als AG."
"Und du konntest nicht widerstehen teilzunehmen.", beendete Jayden lächelnd den Satz. "Hätten wir eine, wäre ich schon lange drin."
"Darauf wette ich." Auflachend schüttelte Jayden den Kopf. Saphira sah aus dem Fenster. 

The Brothers I lostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt