Kapitel 43

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"Deine Familie ist da. Ich geh sie holen, also habt ihr ein paar Minuten für euch, bevor das ganze Chaos beginnt und du", Jake zeigte mit dem Finger auf Tom, "mit Fragen bombardiert wirst." Saphira, Jake und Tom befanden sich jetzt zu dritt in einem Krankenzimmer. Saphira und Tom noch immer mit blutverschmierten Kleidern, doch es interessierte die beiden nicht besonders. Saphira ging es jetzt auch ein bisschen besser, wo sie eine Bluttransfusion bekam und ihre Verletzungen verbunden und auch genäht waren. Sie hatte heute echt Glück gehabt, dass sie damit davon gekommen ist. Gerade saß sie auf dem Krankenhausbett und sah auf ihre Hand. An ihrem Handgelenk war die Nadel der Bluttransfusion verbunden. "Das wird halb so schlimm. Schlimmer wird es sein, wenn Kayson erfährt, dass mein bester Freund sein Idol ist." Sie sah die beiden an und lächelte. "Für wen? Für dich oder für mich?" Tom sah nicht besonders begeistert aus, was Saphira zum Lachen brachte. Dann wurde auch Tom von ihrem Lachen angesteckt und Jake schüttelte nur ungläubig den Kopf. "Ihr habt nicht lange Zeit.", meinte er dann und schloss die Tür hinter sich, als er das Zimmer verließ.

Tom blieb an der Wand gelehnt stehen. "Los, frag.", forderte Tom sie auf. "Woher willst du wissen, dass ich was fragen will?" "Du hast nicht nur eine Frage sondern mehrere und ich weiß es einfach, Süße. Schließlich kenne ich dich besser als sonst jemand." "Auch besser als ich mich selber?" "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dich besser kenne. Jetzt solltest du aber anfangen zu fragen. Du hast Jake ja gehört. Hier ist gleich das Chaos los." Er grinste. "Woher wusstest du, dass Brad mich heute umbringen wollte?" "Deine Nachricht." 'Danke, für alles. Du bist wirklich der beste.', hatte sie ihm geschrieben, bevor sie hoch auf ihr Zimmer gerannt war. 

"Du hast mir nicht zurück geschrieben und ich hab Panik bekommen. Mit dem schlimmsten habe ich gerechnet, also bin ich sofort zum Internat gefahren und habe dich gesucht. Dich konnte ich nicht finden, aber dafür deine Brüder und die haben mir gesagt, dass du dich mit jemanden treffen wolltest. Von dem Moment an habe ich totale Panik bekommen und hab dich mit deinen Brüdern gesucht. Sie haben auch deine Eltern angerufen. Zum Glück ist mir dann eingefallen, dass du mal den Friedhof erwähnt hast, ansonsten hätte ich dich niemals rechtzeitig gefunden.", erzählte er. "Ich hab dann sofort die Polizei gerufen und einen Krankenwagen hinterher. Bitte verzeih mir, dass ich während dem Fahren telefoniert habe. Und verzeih mir, dass ich solange gebraucht habe. Ich war am falschen Ende des bescheuerten Friedhofs." Die beiden lachten auf. "Dir sei verziehen." 

"Noch mehr fragen?" Saphira überlegte kurz. "Was hast du meinen Brüdern gesagt?" "Weißt du, ich hatte nicht besonders viel Zeit und hab da nicht viel erklären können." Tom hob abwehrend die Hände. "Ich hab ihnen nur gesagt, dass du in Gefahr bist und dass ich jetzt nichts erklären kann." Sie nickte. "Es wird wohl Zeit, dass ich ihnen alles erkläre.", stellte Saphira fest. Tom nickte. "Soll ich dabei sein?" Saphira schüttelte den Kopf. "Da muss ich alleine durch." "Es wird Zeit zu leben. Was meinst du?" "Ich werd jede einzelne Minute auskosten." Tom lächelte. "Das gefällt mir."

"Eine Frage kannst du mir bestimmt noch stellen, bevor deine Familie kommt.", meinte Tom. "Seit wann weißt du es?" Tom wusste genau, was sie meinte und er hatte Angst, dass sie es ihm übel nahm. Schließlich hatte er ihr Vertrauen missbraucht. Er hatte versprochen nicht nach ihr zu suchen, trotzdem hatte er es gemacht. Jetzt wusste er nicht, wie seine beste Freundin reagieren würde. "Seit Dienstag. Schon länger habe ich damit gekämpft, nach dir zu suchen. Ich habe es aber seinlassen, weil ich dein Vertrauen nicht missbrauchen wollte. Doch nachdem du mir erzählt hast, dass du am Montag nicht zu den Bads kommst, weil du zusammengebrochen bist, nachdem Brad dich verprügelt hatte, konnte ich es nicht sein lassen. Direkt nach dem Telefonat habe ich angefangen und habe die ganze Nacht durchgearbeitet es herauszufinden. Dienstag vor der Schule wusste ich's dann. Es tut mir wirklich leid, dass ich dein Vertrauen missbraucht habe, aber sag du es mir. Wie kann ich nur dabei zusehen, wenn ich weiß, dass meine beste Freundin leidet und umgebracht werden könnte? Ich musste einfach etwas machen." Tom wartete Saphiras Reaktion ab. "Bist du sauer?" "Ne. Ich bin nicht sauer. Wie könnte ich. Du hast mich gerettet. Tom, danke. Außerdem bist du mein bester Freund. Ich könnte dir niemals böse sein." Sie lächelte. Tom atmete die angehaltene Luft aus. 

The Brothers I lostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt