ASSASINATION CLASSROOM

9

"Gakkushú! Antworte wenn du mich hören kannst, du Idiot!"

Mit einer Taschenlampe in der Hand rannte der rot Haarige durch den Wald, immer wieder den Namen des anderen Jungen rufend.
Die Sonne war schon längst untergegangen (heute würde er sich nicht mit Nagisa treffen.), als er endlich einen anderen Körper mit dem Licht erhaschte - welcher sich aber bloß als eine ziemlich angepisste Rió herausstellte.

"Was machst du denn hier, Mensch?"

Instinktiv zog Karma sein Messer heraus (erinnerte sich, wie gefährlich es im Wald eigentlich war), ehe er zu einer Antwort ansetzte.

"Dasselbe könnte ich auch dich fragen."

"Na was könnte ein hungriger Vampir wohl mitten in der Nacht wollen?"

Ein grausames Lächeln zierte ihr schönes Gesicht, ließ Karma innerlich erschaudern. Natürlich, jetzt wusste er es. Die Vampirin erinnerte ihn an die Lady von damals, das Lächeln, war das Selbe.

"Ich hab Hunger bekommen und wollte etwas Spaß haben - was kein Grund für dich ist dein Spielzeug da noch fester zu umklammern. Dein widerliches Blut will keiner haben, Mensch."

"Du hast mich zwei mal angegriffen, Rió."

"Aber ganz sicher nicht um dein Blut zu-", plötzlich hielt die blond Haarige inne, atmete einmal tief ein und aus. Ihr Blick wurde weicher, sie schloss die Augen.

"Ich hab gerade mein Abendessen gefunden, entschuldige mich."

Damit schoss sie an ihm vorbei, verschwand im großen dunklen Wald. Je höher die Generation, desto größer der Abstand in Kraft, hatten sie gelernt.
Bei dieser Geschwindigkeit war es wohl unmöglich, vor Vampiren davonzulaufen. Sie zu besiegen, schnell und ohne zu zögern, war die einzige Möglichkeit um zu überleben.
Dennoch rannte Karma ihr hinterher so schnell er konnte, vorbei an anderen Schatten, die ihn nicht weniger kümmern konnten, erreichte die Stelle des Geschehens schließlich, völlig außer Atem.

Da auf dem Boden vor ihm lag Gakkushú, unzählige Schnittwunden im Gesicht und zerrissene Sachen am Leib. Umgeben von einigen
kleinen Häufchen aus Silber,
Bronze, etwas Gold und...
Diamanten.

Die Lampe fallenlassend stürzte sich der rot Haarige auf den anderen, sah nach ob ein Puls vorhanden war, wollte die Atmung überprüfen.
Er befand sich keine zwei Sekunden später mit dem Gesicht voran zu Boden gedrückt, ein Messer an seiner Kehle.
Nun, zumindest konnte er jetzt sagen, dass es ihm nicht zu schlecht ging.

"Karma. Du bist es nur..."

Sofort ließ der Rotblonde ab von ihm, brach in sich zusammen. Wie viele es wohl gewesen waren?

"Was hast du überhaupt draußen gemacht, du Idiot."

Nicht wirklich wütend klingend half er ihm auf, trat die Lampe hoch, fing sie auf und machte sich dann so gut es ging auf, um zurück zum Haus zu kommen.

"Es war nicht das erste Mal", begann der Verletzte zu berichten, als er wieder in einem der Sessel saß, seine Wunden säubernd. "schon seit Beginn des Wochenendes lauern mir diese Viecher auf wie Motten dem Licht. Ob nun mit anderen, oder allein - und egal wie viele von ihnen ich niedermetzle, es werden einfach nicht weniger."

"Leckerbissen."

"Wahrscheinlich hast du einfach zu süßes Blut, Shú."

Auch der rot Haarige setzte sich, wäre dabei fast gestolpert.

"Sei doch still. Mach mir Kaffee."

"Wir haben in knapp fünf Stunden Schule, bist du dir sicher?"