ASSASINATION CLASSROOM

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Zu sagen ihm wahr bei dem Gedanken nicht wohl, war untertrieben.
Karma wurde speiübel, beinahe musste er würgen.

"Jetzt übertreibst du aber Mensch, ich hab nicht mal ernsthaft zugepackt."

Nagisa sah ihn fragend an, doch er winkte ab. Der Vampir, welcher sich kurz darauf als Sugino vorstellte, zeigte ihnen ihre Räumlichkeiten, doch wurden sie gleich darauf eh getrennt.
Der rot Haarige saß in seinem Zimmer, dachte darüber nach ob er für diesen Teil des Abenteuers nicht lieber aussetzen sollte.

Doch konnte er es sich auf der anderen Seite auch nicht entgehen lassen einen Ort zu erkunden, welcher nur für hohe, wirklich hohe Tiere bestimmt war.
Wie hoch war überhaupt die Wahrscheinlichkeit den Beiden zu begegnen?

Mr. Asano, mit seinem Kontrollwahn, würde seine Frau nie irgendwo hinlassen wo es gefährlich war. Karma's Mutter andererseits, würde es genau dorthin ziehen, lag die Lebensmüdigkeit schließlich im Blut.

Mit seinen Überlegungen am Ende, kam er zu dem Schluss, es wohl nicht drauf ankommen zu lassen, andernfalls war er mehr als nur erledigt.
Dabei hatte er sich schon so darauf gefreut den nächsten Ort mit Nagisa zusammen zu erkunden...

Es war nicht so schnell wie Rió, er konnte es sehen. Reagieren, konnte er nicht. Etwas unter seinem Bett, bewegte sich plötzlich, griff nach seinem Bein und zog ihn runter. Der rot Haarige schlug ziemlich unsanft auf dem Boden auf, spürte einen höllischen Schmerz in seinem Bein und konnte einen Schrei, nur schwer unterdrücken.
Bevor er jedoch zustechen konnte, verschwand die Kreatur, sprang aus dem Fenster, ohne dass Karma auch nur einen Blick erhaschen konnte.

Doch die Tatsache, dass er gerade gebissen wurde, zum ersten Mal in seinem ganzem Leben von einem dieser Monster gebissen wurde, raubte ihm die Kraft wieder aufzustehen, sodass er träge am Boden liegen blieb. Angst. Er durfte nicht in Panik geraten, musste das Gift rausbekommen.
Er verfiel in Panik, konnte sich nicht rühren.

Es... galt als Schande, von einem Dämon, oder Vampir gebissen zu werden, ohne tödliche Verletzungen davon zu tragen, er wusste das gut.
Es passierte oft in ihrer Schule, dass ein Schüler, egal wie gut seine Noten auch waren, plötzlich von anderen ausgeschlossen, gemoppt, sogar mehr oder minder gänzlich von ihnen isoliert wurde, nur weil sich eines dieser Monster einen Spaß erlaubt hatte.

Obwohl es die Pflicht der Eltern war, der Schule solche Vorfälle zu melden (gebissene Schüler könnten je nach Rasse des Dämons, bzw. Laune des Vampirs, ebenfalls zu einem werden, weswegen sie unter strengster Beobachtung stehen mussten), gab es Familien, die dies nicht taten.

Ein Oberschüler, der sich in einen verstandlosen Vampir verwandelte, hatte auf der Suche nach schönem frischen Blut, die unteren Klassen durchkämmt.

Was der Grund für den Amoklauf an ihrer Schule gewesen war. Was der verdammte Grund für den Tod 20 Grundschüler gewesen war.

Das Blut welches aus der Bisswunde trat, erinnerte ihn ganz genau an das des Schülers, welches rot an seinen Lippen und seinem Hals heruntergeflossen war, als er Karmas damalige Klassenkameradin ohne zu zögern die Pulsschlagader aufriss, ganz besessen vom Blut. Es tat weh. Es tat weh!

Er hatte Angst, musste sich verstecken. Ihm war übel, er wollte brechen. Das Gift, es würde, er musste-
Seine Tür wurde aufgerissen, die blau Haarige kam hineingestürzt, die Augen weit aufgerissen.

"Ich hab Blut gerochen! Karma, was ist-?"

"Verschwinde Vampir! Geh weg, geh mir aus den Augen, bevor ich meine Wut noch an dir auslasse!"

Dabei war das Gefühl, dass ihn gerade überströmte nicht Wut, sondern Angst. Panische Angst, er könnte sich möglicherweise nun ebenfalls in ein Wesen ohne Verstand, nur noch gierend nach Blut, verwandeln. Auch hatte er Angst, die Vampirin vor ihm, würde sich vergessen (er wusste nicht ob er es in seiner halb paralysierten Phase mit ihr aufnehmen konnte - er wusste es schon, die Antwort gefiel ihm nicht) und ihn anfallen, wenn sie weiter im Raum verweilte.

Nagisa's Blick verdüsterte sich; seine Worte ignorierend, ging sie auf ihn zu, griff nach seiner zitternden Hand bevor er zurückzucken konnte und legte sie um ihren zierlichen, kalten Hals.
Dann besah sie sich seiner Wunde, was ihre Mine noch finsterer werden ließ.

"Wer war das?"

Sie sprach mit solch einer gefährlichen Ruhe auf ihn ein, dass er schlucken musste, den Blick abwandte. Es half gegen die Panik in ihm drinnen, ihre Stimme beruhigte ihn.

"Glaubst du wenn ich genügend Zeit gehabt hätte das Gesicht dieses Monster zu erkennen, wäre es zu dieser Situation gekommen? Ich hab keine Ahnung wer das war."

Die blau Haarige schwieg, atmete mehrmals tief ein. Karma dachte schon sie wäre dem Blutgeruch verfallen, doch kurz darauf legte sie ihm sanft einen Finger an die Wange, sorgte dafür, dass er sie ansah.

"Vampire sind kalte und herzlose Monster, Karma. Deine Wut an mir auszulassen und mir damit deine Emotionen zu schenken, ist eine Ehre, die ich gerne entgegen nehme. Doch, dass du von einem anderen Wesen angefallen wurdest, während du in meinem Schutz standest, ist unverzeihlich und eine Beleidigung an ganz Unterland.
Deshalb verzeih mir, aber ich kann dir jetzt nicht gehorchen, weil ich dich nicht sterben lassen darf."

Nagisa beugte sich mehr und mehr zu ihm herüber, ihn fest ansehend, auf seine Reaktion wartend. Vielleicht hätte sie aufgehört, wenn er angefangen hätte ihren Hals zu würgen, sie zu schneiden. (Vielleicht auch nicht.)
Doch tat er nichts der Gleichen, ließ zu, dass sie sich um seine Wunde kümmerte, sie manipulierte und heilte, das Gift des Wesens aus seinem Körper zog, ohne sein Blut auch nur mit den Lippen zu berühren.
Erneut spürte Karma dieses ungewohnt starke... Herzklopfen.
Sobald sie fertig war, ging die blau Haarige auf Abstand, öffnete sein Fenster ein weiteres Mal.

"Isogai kommt gleich und bringt dir was zu Essen, erhol dich bitte."

"Und wo gehst du hin?"

"Ich mache mich auf, dir den Kopf des Abschaums, der es gewagt hat meinen Freund, Besitzer und Lebensretter anzurühren, zu bringen. Ob mit oder ohne Rest, wird sich dann zeigen."

Damit sprang die blau Haarige Prinzessin aus dem Fenster, seinen Ruf ignorierend.

~...~

Die Vampirin hatte sich schnell zu erkennen gegeben, war vollkommen zahm und gefügig beim Verhör von ihm gewesen und hatte ihm alles mitgeteilt was er wissen wollte.
Dann hatte sie ihm ohne weiteres sein Messer entrissen, ihn gepackt und sein Blut getrunken, ohne, dass der Rotblonde sich wehren konnte. Es war auch zu ätzend, sich willenlos fügen zu müssen. Selbst Itona, welche versuchte der Blonden die Beine zu zerkratzen, hinterließ mehr Schaden als er.
Was sein Bruder jetzt wohl machte?
Nicht, dass es Gakkushú interessieren würde, dennoch wäre es ein Trost zu wissen, dass wenigstens der Nichtsnutz Gesund und Sicher war.

"Du trinkst zu viel, Vampir, ich verliere mein Bewusstsein."

Er merkte schon wie seine Sicht dunkel wurde, konnte sie lachen hören.

"Ach ist das so? Na in dem Falle muss ich dir nicht einmal die Augen verbinden, schätze ich."