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Seine andere Hälfte hatte irgendwann genug, verzog sich grinsend, Nagisas Kopie hinter sich her ziehend. Der andere Asano schien auch schon gegangen zu sein, was okay war, denn Karma war müde, wirklich müde. Morgen konnten sie dann alle endlich weg hier, das Ziel, Anderland erreichen.

Wo war Nagisa?

Nachdem Gakushu die blonde Vampirin losgeschnitten hatte (er war zu schwach um sich dafür mit ihm zu prügeln und viel zu müde um angeschrien zu werden, deshalb hatte der rot Haarige einfach den Kopf geschüttelt), hatte sich seine Freundin dazu bereit erklärt ihr zu folgen, um Schlimmeres zu verhindern.

Er lehnte den Kopf gegen die Wand, schloss die Augen.
Schlimmeres zu verhindern.

Sie hatte mit diesem Monster zusammen gearbeitet, seinen kleinen Bruder entführt, in diesen Zustand gebracht und ihre Eltern davon erfahren lassen. Was gab es da noch, was sie anstellen könnte, das schlimmer war?

Andererseits sollte er sein Schicksal in dem Sinne nicht unbedingt herausfordern.
Wo war Nagisa? Er war müde, wollte schlafen. Karma sah sich um, ignorierte Isogais leises Summen, das definitiv dazu gedacht war ihm auf die Nerven zu gehen, schaute auf den schlafenden Jungen am Boden. Itona lag in Gakkushús Schoss, ein Auge offen und wachsam.

Für ein Mitbringsel aus seinem alten Haus hatte sich die Katze als erstaunlich nützlich erwiesen (allein dass sie noch am Leben war, hieß einiges. Aber hatte er sie vor den anderen je vorgestellt? Keinen Vampir schien es zu wundern, dass sie hier war. Vielleicht war es normal in Unterland, ein Haustier zu haben, das überall mit hin kam? (Ein richtiges Tier) Oder nahmen sie einfach an, dass Menschen eben so waren?), selbst wenn es ihn irgendwie stach, dass sie den Rotblonden mehr zu mögen schien, als ihn selbst.
Auch, wenn er sich mittlerweile schon daran gewöhnt haben sollte, nicht?

Der Prinz war vor etwa 7 Minuten rausgerannt, hatte sich an den Haaren gezogen und laut vor sich hin gemurmelt.

Karma fuhr sich über die Wange, immer noch erstaunt darüber, dass sie verheilt war. Auch die Kratzspuren an seinem Bein, jeder Kratzer den er auf dem Weg hier her bekommen hatte; alles weg.

Wer hatte ihn geheilt?

Die Lady kam als einzige in Frage, aber das konnte nicht sein, passte nicht zusammen. Vielleicht sollte er auf seine müden Augen, die drohten zusammen zu fallen, pfeifen und jetzt schon zurück zur Angriffstelle gehen. Wenn er auch nur den kleinsten Hinweis finden würde... aber er konnte Gakkushú nicht in so einem Zustand alleine lassen (auch wenn er nicht wirklich glaubte, dass Isogai dem süßen Blut verfallen, Nagisas Befehl missachten würde), nie und nimmer.

Wo blieb die blau Haarige nur?
Sie sollte zurück kommen, er wollte sie hier haben. Wie lange dauerte es denn bitte in Vampirgeschwindigkeit einen anderen Vampir zu finden und zurück zu bringen? Hatte Nagisa vergessen, dass auf sie gewartet wurde? Er wollte endlich schlafen!
Das Summen des anderen fing an, ihm auf die Nerven zu gehen, er überlegte, sein Messer nach ihm zu werfen. Aber dann würde er es wieder holen müssen, was von Kommentaren des braun Haarigen begleitet werden würde.

Das Summen wurde lauter.

Er hatte Hunger. Sie hatten das letzte mal auf der Insel gegessen, kurz bevor sie in diese Dimension gekommen waren. Das Eis hatte ihn einige Zeit vergessen lassen, wie hungrig er doch eigentlich war.
(Dabei war er eigentlich dran gewöhnt nur das Mindeste zu essen, nicht öfter als nötig, schließlich war Essen nicht billig. Aber offenbar reichten ein paar Tage in Reichtum und Fülle vollkommen aus, um 17, bald 18 Jahre völliger Zurückhaltung absolut wertlos zu machen.)
Sein Magen knurrte, erst einmal, dann ununterbrochen. Isogai kicherte, brachte ihn fast zum Knurren. Aber das hätte Gakkushú vielleicht geweckt, demnach riss er sich zusammen, spielte mit dem Messer in seiner Tasche.

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