Sie erreichten den Palast wenig später, betraten das graue Gebäude mit den ersten Sonnenstrahlen. Kaum drinnen, wurden sie von einem Schwarm aus Vampiren in Visier genommen; ein Diener stellte sich ihnen direkt in den Weg, wollte nach ihm greifen und wurde ohne weiteres von Rió zu Staub verwandelt. Es erntete ein Lachen vom blau Haarigen, der weiterging, die gierigen Blicke gar nicht beachtete.
"Hab dich nicht so, sie wollen nur ihren Prinzen begrüßen. Da fällt mir ein", der Vampir wandte sich an den grün Haarigen, "Müsstest du nicht auch langsam aufwachen? Auch auf dich wurde schließlich die ganze Zeit gewartet."
Der Giftzwerg nickte, neigte leicht den Kopf. "Ich bin wach. Wie lauten die Befehle ihrer Hoheit?"
"...Kayano-"
"Bring Karma und Unterlands Königin zum Thronsaal, du müsstest noch wissen wo er ist, nicht wahr?"
Ein weiteres Nicken, der eine Vampir übergab die Geisel in die Hände des Anderen, als wäre es nichts, begann sich abzuwenden, während die Geschwister eine kurze, trostlose Unterhaltung bestehend aus müden Worten und rasenden Todesdrohungen hatten, ehe der Prinz einfach los ging, die blau Haarige zwang, ihm zu folgen, den Rest der Truppe hinter sich lassend ohne ihnen auch nur einen Blick zu schenken. Gakkushú drehte sich zu Rió, deutete ihr, ihnen zu folgen, sie auf gar keinen Fall zu verlieren.
Bevor er selbst hinterher stürzen konnte wie ein verzweifelter Vollidiot, wurde er an der Schulter gefasst, an Ort und Stelle gehalten, wie erwartet.
"Macht euch keine Sorgen. Glaubt ihr wirklich, man würde dem Haustier der Königin was antun? Sie werden vor den ehemaligen König gebracht. Ah, ich wünschte ich könnte dabei sein, aber keine Chance! Dabei wollte ich das Gesicht dieses Mannes doch unbedingt sehen!"
Der Vampir wirkte als wollte er sich noch weiter beschweren, zog ihn zur Seite als der braun Haarige angreifen wollte, als wäre es nebensächlich, nicht wert angemerkt zu werden. Ein Fauchen.
"Aber nun gut, nicht alles kann man haben. Ich bringe euch nun zu eurer Mutter. Sie wartet schon eine ganze Weile darauf, wusstest ihr das?"
Gakkushú sparte sich die Antwort, ließ sich einfach in die entgegengesetzte Richtung führen, bereitete sich nochmals innerlich auf die bevorstehende Konfrontation vor. Es sollte nicht dermaßen besorgniserregend sein - er hatte sie schließlich schon zwei Male zuvor getroffen, sollte sich an sein konstant zu schnell schlagendes Herz und die aufkommende Mordlust (und Panik) mittlerweile gewöhnt haben.
Nur war er das erste Mal ein kleines Kind gewesen, und diese Begegnung hatte sein ganzes Leben ins Chaos gestürzt. Und das zweite Mal war er, nur er entführt worden; das Ziel war gewesen ihn zum Trinken zu bekommen (oder ihn einfach nur zu quälen, er würde es nicht über seine Eltern stellen).
Das größere Ziel war es nicht gewesen, eine ganze Armee mit seinem Blut zu versorgen, ihn zu verheiraten und einen König aus ihm zu machen, der nicht regieren würde. Das größere Ziel hatte Karma und den Rest der Welt nicht in Gefahr gebracht.
Er hatte sie in seinem Kopf gehört, in seinen Träumen gesehen, seinen Körper wie eine Marionette von ihr führen lassen - aber ihr nochmals gegenüber zu stehen, war eine ganz andere Sache. Ob er es überhaupt schaffen würde, ihr in die Augen zu schauen ohne zu versuchen, sie abzustechen? Ohne ein Messer, noch dazu. Ob er gleich auch noch in die passende Tracht gekleidet werden würde?
"Was hat es mit den Zeiten hier auf sich? Warum spielen sie verrückt?"
Gakkushú hatte bereits seine Vermutungen wie sie wieder in Gang gebracht werden würden - auch würde er nach der Reise in eine andere Dimension nicht an die menschlichen Zeitgesetze festhalten - aber das Thema würde helfen sich zu beruhigen.

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ASSASINATION CLASSROOM
Fanfiction"Und du dachtest wirklich, du könntest einfach verschwinden? Wie soll man so eine Person denn nur bestrafen, hm?" "H-hilfe... T-tu mir nicht weh." Langsam kam Karma näher, das Messer bereit zum Angriff, als er die zwei Gestalten endlich sehen konnte...