Die zweite Identiät

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  Mit seiner kalten Stimme, rief Voldemort Narzissa. Als diese den Raum betrat wurden ihre Augen Augen etwas größer. Sicher verwunderte es sie, dass Emma immer noch unversehrt war.. Mit einer kleinen Verbeugung richtete sie ihre Aufmerksamkeit jedoch zu Voldemort.
„Ihr habt nach mir gerufen, Mylord."
„Ihr werdet während der Ferien einen weiteren Gast haben." Voldemort deutete auf Emma. Das Mädchen konnte sehen, wie der Blick von Mrs. Malfoy zu ihr huschte und sie mit einer Mischung aus Bewunderung und Mitleid ansah.
„Sie wird ein Zimmer und Kleidung benötigen."
„Natürlich, Mylord."
„Gut. Ihr seid entlassen."
Emma verbeugte sich  vor Voldemort, bevor sie den Raum verließ. Sie musste es schaffen ihn zu überzeugen. Er musste denken, dass sie ihn wirklich dienen wollte. Dieses Gespräch war nur der Anfang gewesen und das wusste Emma. Voldemort würde immer wieder Beweise für ihre Loyalität verlangen.
Mrs. Malfoy verließ den Raum und Emma folgte ihr eine Treppe hinauf. 
„Ich muss zugeben, dass ich der Meinung war du würdest den Raum nicht lebend verlassen", sagte Mrs. Malfoy mit leiser Stimme.
Diese Angst hatte Emma auch gehabt. Sie wusste aber, dass die Gefahr noch nicht vorbei war. Die Ferien würden noch zwei Wochen andauern und wenn Emma sich nur einmal falsch verhalten würde, wäre alles aus.
„Ich denke, dass ich dem dunklen Lord gute Gründe gegeben habe mich nicht zu töten", murmelte Emma.
„Mein Sohn hat mir von dir berichtet. Er sagt, dass du mit Harry Potter und Schlammblütern befreundet bist." Der Vorwurf in der Stimme der Frau war deutlich zu hören. Mrs. Malfoy musterte Emma mit einem skeptischen Blick.
Emma stockte kurz. Natürlich hatte Malfoy seinen Eltern alles erzählt.
„Genau das sollen auch weiterhin alle denken." Das war alles, was Emma dazu sagen konnte. Mrs. Malfoy war nicht sehr zufrieden mit ihrer Antwort, doch schien sie es erstmal ruhen lassen zu wollen.
Sie waren inzwischen in einem relativ dunklen Flur angekommen, der mit mehreren Portraits geschmückt war. Es beeindruckte Emma, wie groß dieses Haus war. Man konnte sich hier sicherlich schnell verlaufen. Wenn es etwas gab, worüber Malfoy nicht gelogen hatte, dann war es der Reichtum seiner Familie.
Vor ihnen öffnete sich eine Tür. Zu Emmas Pech trat niemand anderes als ihr verhasster blonder Mitschüler hinaus. Seine grauen Augen weiteten sich für eine kurze Zeit als er Emma erblickte.
„Was hat das zu bedeuten?", fragte er seine Mutter mit einem verächtlichen Ton.
„Der dunkle Lord möchte, dass Miss Cort während der Ferien hier bleibt."
Mutter und Sohn tauschten Blicke und Emma war bewusst, dass die beiden die Situation sehr seltsam finden mussten.
„Weshalb will er, dass eine Blutsverräterin hier bleibt?" Malfoy schien komplett zu ignorieren, dass Emma anwesend da. Unhöflich wie eh und je. Sie konnte diesen Jungen einfach nicht leiden und hatte sein arrogantes Verhalten satt. So würde sie nicht mit sich reden lassen.
„Wenn du nicht willst, dass ich dich verfluche, dann solltest du aufhören mich zu beleidigen." Emma setzte ein falsches Lächeln auf, als sie diese Worte sagte.
Mrs. Malfoy zog einmal rasch Luft ein und Malfoy sah Emma hasserfüllt an. Er setzte gerade zum Sprechen an, als er von seiner Mutter unterbrochen wurde.
„Miss Cort ist unser Gast, Draco. Sie soll uns doch nicht für schlechte Gastgeber halten."
Malfoys Blick war immer noch hasserfüllt auf Emma gerichtet. Er nickte jedoch und verschwand dann schnell.
Mrs. Malfoy führte Emma nur noch wenige Türen weiter in ihr neues Zimmer. Es war wirklich schön. Ausgestattet mit einen riesigen grünen Himmelbett, einigen Bücherregalen und einem großem Sessel. Außerdem ging noch eine weitere Tür von dem Raum ab - Emma vermutete, dass sich dort ein Badezimmer befand - und ein riesiger Kleiderschrank stand an einer der Wände.
„Kleidung findest du im Schrank. Das Badezimmer ist durch die Tür." Mit diesen Worten verabschiedete sich Mrs. Malfoy und schloss die Tür zu Emmas neuem Zimmer.
Sofort zog Emma ihren Zauberstab aus ihrem Umhang und richtete ihn auf die Tür. Sie verschloss diese mit einem Zauber und legte einen Muffilato auf ihr Zimmer, damit es Außenstehenden nicht möglich war zu hören, was in ihrem Zimmer vor sich ging.
Dann hielt sie es nicht mehr aus. Alle Gefühle, die sie während der letzten Stunden unterdrücken musste, brachen aus ihr heraus. Sie sackte zusammen und Tränen strömten ihr über das Gesicht. Emma hatte das Gefühl, als würde ihr Körper auseinander brechen. In den Versuch ihn irgendwie zusammenzuhalten krümmte sie sich und schlang ihre Arme um ihren Bauch.
Wie konnte es nur so weit kommen? Warum musste sie alles verraten, woran sie geglaubt hat? Sie fühlte sich, wie eine Verräterin. Logisch betrachtet wusste sie, dass sie dies nicht war. Sie wollte doch nur das beste für die Zaubererwelt, doch trotzdem konnte sie das Gefühl einfach nicht abschalten. All die schrecklichen Dinge, die sie gesagt hatte, hallten in ihrem Kopf nach. Zwei Wochen. Sie würde zwei Wochen lang etwas sein müssen, was sie hasste.
Irgendwie schaffte Emma es sich in das Bett zu hieven und schlief ein. Es war allerdings kein erholsamer Schlaf. Immer wieder wurde sie wach und musste daran denken, was am nächsten Tag mit ihr passieren würde.
Als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war es noch nicht einmal sechs Uhr. Wäre sie Zuhause gewesen, hätte sie sich einfach wieder umgedreht und weiter geschlafen. Doch sie war nicht Zuhause. In diesem Haus fühlte sie sich einfach nur unwohl.Hier würde sie es niemals schaffen noch einmal einzuschlafen. Gegen acht Uhr klopfte es an ihrer Zimmertür. Schnell nahm Emma ihren Zauberstab in die Hand und hob den Zauber, welcher die Tür verschloss, auf. Sie atmete noch einmal tief durch. Sie musste jetzt Amelia Lestrange sein und nicht mehr Emma Cort
„Herein", sagte sie mit fester Stimme.
Die Tür öffnete sich und Mrs. Malfoy kam in das Zimmer.
„Guten Morgen. Ich hoffe, dass du eine angenehme Nacht hattest." Die Frau lächelte Emma an, doch man konnte ihr ansehen, dass dies kein echtes Lächeln war.
„Wirklich sehr angenehm", log Emma und setzte ein Lächeln auf.
„In einer halben Stunde wird das Frühstück beginnen."
Emma nickte. Am liebsten würde sie einfach in ihrem Zimmer bleiben. Doch würde sie keine andere Wahl haben. Wenn sie zwei Wochen hierbleiben müsste, dann musste sie sich daran gewöhnen, dass sie zusammen mit den Malfoys aß. Außer sie wollte verhungern. Was, wenn sie genauer darüber nachdachte, eine echt Alternative war.
Eine halbe Stunde später kam Emma in das Esszimmer der Malfoys. Mrs. Malfoy hatte ihr zuvor den Weg erklärt gehabt. Wie auch der Rest des Hauses war dieses Zimmer größer als nötig und prachtvoll eingerichtet. Der Tisch war aus massivem Holz und es waren viele feine Verzierungen hineingearbeitet.
Emma stockte für einen Moment der atmen, als sie sah, wer an dem Tisch saß. Bellatrix Lestrange. Wie sollte sie sich verhalten? Emma hasste diese Frau beinahe genau so sehr, wie sie Voldemort hasste. Bellatrix nahm nun auch Notiz von ihr und das Gesicht der Frau verhärtete sich.
„Was hat die hier zu suchen?" Mir ihren dürren Finger zeigte sie auf Emma.
„Der dunkle Lord möchte, dass sie als unser Gast hier bleibt", sagte Mrs. Malfoy und warf Bellatrix einen warnenden Blick zu.
„Was will der dunkle Lord von ihr?" Bellatrix schien empört zu sein. „Sie ist eine verdammte Blutsverräterin und hat an Potters Seite gekämpft."
Emma atmete tief ein. Sie musste ihnen zeigen, dass sie sich nicht unterkriegen ließ. Voldemort sollte wissen, dass Emma eine wichtige Dienerin sein konnte. Und dass sie nicht zu schwach dafür war.
„Der dunkle Lord muss nicht all seine Pläne mit dir teilen"; sagte Emma und blickte Bellatrix direkt in die Augen. Der Mund der Todesserin klappte ein wenig auf. Emmas Herz pochte immer schneller.„Ich denke, dass es seine Entscheidung ist, wann und was er mit seinen Gefolgsleuten teilt. Und jetzt würde ich gerne etwas essen ohne beschimpft zu werden."
„Du wagst es so mit mir so reden. Du Schlammblut. Was erlaubst du dir?" Emma konnte sehen, wie die Hand von Bellatrix zu ihrem Zauberstab wanderte und die Slytherin ergriff auch ihren.
„Stopp", rief Mrs. Malfoy, „Bella, denk nach. Der dunkle Lord will sie unversehrt. Er wird es nicht gutheißen, wenn du sie verletzt."
Bellatrix Blick war voller Zorn, aber sie senkte ihren Zauberstab.
„Ich werde nicht mit solch einem Gesindel an einem Tisch sitzen." Mit diesen Worten erhob Bellatrix sich und verließ fluchend den Raum. Emma atmete tief ein. Sie war froh, dass die verhasste Frau den Raum verlassen hatte und setzte sich an den Tisch, an den bereits Malfoy und sein Vater saßen. Beide würdigten ihr keinen Blick. Als wäre sie nicht anwesend. Immerhin war dies besser, als beschimpft zu werden.
Am Nachmittag wurde ihr gesagt, dass Voldemort ihre Anwesenheit bei einer Versammlung der Todesser wünschte. Emma wusste, was das bedeuten würde. Sie musste sich nun vor den Todessern und vor Voldemort beweisen.
Ihre Lunge zog sich krampfhaft zusammen, als sie den Versammlungsraum betrat. Jeder Atemzug kostete Emma viel zu viel Energie.  Der Tisch war bereits gefüllt mit Todessern. Etwas überrascht, sah Emma, dass auch ihr blonder Mitschüler an dem Tisch saß. Harry hatte scheinbar doch recht gehabt, gestand Emma sich ein. Malfoy war ein Todesser. Er sah jedoch überhaupt nicht glücklich aus.
Voldemort nahm ihre Anwesenheit mit einem Nicken war und deutete auf einen Stuhl zu seiner linken. Hass und Angst durchströmten Emma, als sie auf den schwarzen Magier zuging und sich neben ihn setzte. Sie konnte die Augen aller Todesser auf sich spüren und kämpfte gegen das Gefühl an in ein riesiges schwarzes Loch zu fallen.
Als Voldemort das Wort ergriff erstarben alle anderen Gespräche und jeder Todesser blickte zu ihm.
„Ich sehe, dass sich viele von euch fragen, wer das Mädchen, welches neu in dieser Runde, ist, ist. Nun diese Frage möchte ich euch beantworten. Ich möchte euch mit Freuden meine Nichte vorstellen." Die Stimme des schwarzen Magiers war die ganze Zeit über emotionslos. Als er geendet hatte deutete er mit seiner blassen Hand in Emmas Richtung.
Sofort brach überall ein Tuscheln aus. Jeder in dem Raum starrte zu Emma. In jedem Blick konnte sie den gleichen Ausdruck der Unverständnis und Überraschung sehen. Die Slytherin kreuzte den Blick von Malfoy. Dieser hatte vor Schock geweitete Augen. Damit hatte er wohl nicht gerechnet.
„Eure Nichte?" Bellatrix ergriff das Wort und warf Emma einen verachtenden Blick zu. „Das ist nicht möglich, Herr. Sie ist eine Blutsverräterin..."
„Still!" Voldemorts Stimme war von Zorn verzerrt. Er schien es nicht zu schätzen, wenn man seine Worte in Frage stellte. „Sie ist meine Nichte. Erst seit Kurzem weiß ich von ihrer Existenz. Ihre leibliche Mutter, die meine Schwester war, ist leider schon von uns gegangen."Seine Stimme war voll Ironie, als er diese Worte sagte. „Und vor allem du Bellatrix solltest dich über ihre Anwesenheit freuen. Immerhin ist sie auch ein Teil deiner Familie, wenn man es genau nimmt." Auf Voldemorts Gesicht erschien ein hinterhältiges Grinsen und Emma konnte hören, wie jemand scharf Luft einsog.
„Das ist nicht möglich!" Diesmal war es ein Mann der sprach. Er hatte braune etwas zerzauste Haare und blickte Emma ungläubig an.
Als dsie ihn genauer betrachtete blieb ihr die Luft weg. Er war älter geworden und sah viel mitgenommener aus als damals, aber doch war sie sich sicher, dass er es war. Sie konnte es nicht glauben. Er war tot. Sie hatte gedacht, dass er tot war. Wie konnte er dann hier sitzen?
„Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich dir erlaubt habe zu sprechen!" Voldemorts Stimme war voller Kälte, doch Emma vernahm sie nur am Rande. Sie konnte ihren Blick einfach nicht von dem Mann lösen.
„Nun es ist die Wahrheit. Vor euch sitzt Amelia Lestrange. Tochter von Rudolfus und meiner verstorbenen Schwester."
Emma konnte sehen, wie sich die Augen von ihrem leiblichen Vater weiteten und wusste nicht, was sie nun tun sollte. Wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten? Er war ein Todesser, nach all dieser Zeit und nach allem was passiert war, war er immer noch auf deren Seite. Er wusste was seine Frau getan hatte und trotzdem saß er hier.  

~*~
Wie wird wohl das erste Gespräch zwischen Emma und Rodulphus aussehen? Was wird Bellatrix sagen, jetzt wo sie weiß wer Emma ist? 
Es würde mich sehr freuen, wenn ihr mir schreibt, wie ihr das Kapitel findet :D Das nächste Kapitel heißt 'So wollte ich nie sein'.

Wenn euch das Kapitel gefallen hat, dann lasst doch bitte einen Stern da :)


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