Entschlossen

156 6 4
                                    

„Ich könnte McGonnagal umbringen", beschwerte sich Julie. „Glaubt sie eigentlich, dass wir nichts anderes zu tun haben, als Verwandlungshausaufgaben zu machen? Bald sind die ZAGs, verdammt nochmal. Wie sollen wir die je bestehen, wenn wir einen ganzen Berg Hausaufgaben machen müssen."

„Du machst dir viel zu viel Stress, Julie." John sah sie mit rollenden Augen an. „Du verbringst inzwischen ja mehr Zeit in der Bibliothek als Emma zu ihren Streberzeiten." Er lachte leise, doch weder Emma noch Julie fanden diese Aussage witzig.

„Streberzeiten?", fragte Emma und sah ihren Freund stirnrunzelnd an.

„Ach, du weißt schon. Anfang des Jahres warst du beinahe jeden Tag mit dieser Granger in der Bibliothek. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei, was? Inzwischen bekommen wir dich zumindest zu Gesicht." John lächelte und stupste Emma leicht gegen die Schulter, doch Emma war plötzlich alles andere als glücklich. Sie versuchte sich zu einem halbherzigen Lächeln zu bringen.

Es stimmte, dass sie immer seltener in der Bibliothek war, aber wenn man sie fragte, war dies keine positive Veränderung. Wenn sie könnte würde sie die Zeit zurückdrehen.

„Die ZAGs sind wichtig", mauzte Julie. „Es gibt hier auch noch Leute, die sich einen Kopf über ihre Zukunft machen, John. Nicht jeder kann jede Woche jemanden neuen Daten."

John legte seine Hand auf seine Brust. Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht. „Das tat weh, Jules. Wie kannst du nur denken, dass ich nur einmal die Woche jemanden neuen date."
Julie verzog ihre Miene. „Du kannst einen echt anekeln, weißt du das? Du wolltest es ja sogar bei der Weasley versuchen."

Emma sah Julie etwas verwundert an. Diese rollte nur mit den Augen.

„Hast du nicht gesehen, wie er ihr schöne Augen gemacht hat?"

„Ich hab nur versucht Emmas Wunsch zu erfüllen und netter zu den Gryffindors zu sein", verteidigte sich John mit erhobenen Händen. „Und du musst zugeben, dass Weasley ziemlich gut aussieht."

Julie verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Du bist echt unglaublich. Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt Zeit mit dir verbringe." Julie schüttelte den Kopf.

„Ach, reg dich ab. Vielleicht würde es dir mal gut tun deine...Spannungen loszuwerden." Er legte ihr einen Arm um die Schultern, den Julie sogleich abschüttelte. Sie schlug ihm gegen die Brust.

„Ich habe keine Spannungen."
John musste Lachen. „Natürlich hast du die nicht."

„Da vorne ist Anthony", unterbrach Emma die beiden. Sie deutete auf Anthony, der vor dem Eingang der großen Halle stand und auf sie wartete. Er hatte die Freistunde mit Zoey verbracht. Emma bemerkte, dass er viel fröhlicher aussah, als am Morgen und schloss daraus, dass das Treffen mit Zoey gut verlaufen war.

„Was hast du Julie angetan?", war das erste, was er sagte, als sie sich ihm näherten. „Sie sieht dich an, als würde sie dir gleich einen Fluch aufhalsen.

„Das ist keine schlechte Idee", sagte Julie mit einem heimtückischen Grinsen im Gesicht.

„Gute Neuigkeiten?", fragte Emma und ignorierte John und Julie, die sich immer noch zankten.

Anthony nickte. „Wir haben uns ausgesprochen. Ich bin mir sicher, dass alles wieder gut wird."

„Das freut mich wirklich für dich", antwortete Emma mit einem Lächeln.

„Wie sieht es bei dir aus? Sicher, dass du es machen möchtest?" Er sah sie durchdringend an. Eine Spur der Sorge konnte man in seinen Augen sehen.

Emma nickte, während sich ein mulmiges Gefühl in ihrem Bauch ausbreitete.

„Was willst du machen?" Julie sah sie fragen an.

Alles wird anders - Geheimnisse Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt