Neuer Lehrer - neuer Unterricht

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„Aufstehen Schlafmütze", rief Julie und warf Emma mit einem Kissen ins Gesicht.
„Ich will nicht", murmelte diese und versuchte sich an ihren Traum zu erinnern, aber so sehr sie es auch versuchte, sie schaffte es einfach nicht. Es war ein schöner Traum gewesen, aber das war alles, was Emma wusste.
„Steh auf oder ich verhex dich", rief Julie ihr zu und verschwand im Badezimmer.
Diese Worte rüttelten Emma dann doch Wach. Sie wusste genau, dass Julie ihre Drohung in die Tat umsetzen würde.
Immer noch müde stand sie auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Julie kam wieder mit nassen Haaren ins Zimmer und grinste sie an.
„Gute Entscheidung", sagte sie, „magst du meine Haare trocknen?"
Emma nahm ihren Zauberstab vom Nachttisch und mit einem Schwung waren Julies Haare trocken.
„Danke, und jetzt macht dich fertig. Ich habe hunger."
„Geb mit zehn Minuten", murmelte Emma.

Nachdem Emma sich fertig gemacht hatte, wollten die beiden Mädchen in die große Halle zum frühstücken gehen, aber so weit kamen sie nicht.
Im Gemeinschaftsraum saß Nick auf einer der Sessel und als er sah, dass Emma und Julie aus den Schlafsaal kamen, sprang er auf und kam auf die beiden zu.
Verdammt, was machte er hier. Emma wollte sich jetzt nicht mit ihm auseinandersetzen. Wie denn auch, wenn sie nicht einmal wusste, wie sie sich verhalten sollte.
„Ich glaube er hat auf dich gewartet", flüsterte Julie.
„Was du nicht sagst", antwortete Emma und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. In ihrem Bauch breitete sich ein unwohles Gefühl aus. Es war einfach noch viel zu früh, um mit Nick zu sprechen. Was sollte sie ihn sagen? Wie konnte sie ihn schonend beibringen, dass er sich keine Hoffnungen machen sollte? Emma wollte ihn einfach nicht verletzen. Doch musste sie sich etwas einfallen lassen. Sie atmete einmal tief ein und ging anschließend auf NIck zu.

„Emma, schön dich wieder zu sehen", sagte er.

Etwas unsicher trat Nick näher an Emma heran und schloss sie in die Arme.
„Wir hatten bisher noch nicht die Möglichkeit gehabt Hallo zu sagen", murmelte Nick.
Emma biss sich auf die Lippen. Julie bedeutete ihr, dass sie sich schon einmal auf den Weg in die große Halle machte. Na toll. Jetzt war sie auch noch alleine.
„Da hast du recht. Musste die Erstklässler einweisen. Ich bin jetzt Vertrauensschülerin." Sie wies auf ihr Abzeichen und konnte nicht vermeiden dabei zu lächeln. Vielleicht konnte sie das Gespräch ja darauf beschränken.
„Wäre auch verrückt gewesen dich nicht dazu zu ernnenen", erwiderte Nick mit einem Grinsen im Gesicht.
„Und was hast du so in den Ferien gefragt", wollte Emma von ihm wissen, doch er zuckte nur mit den Schultern.

„Nichts besonderes. Und du?"

„Ich war in Spanien. Und die letzte Woche habe ich im Fuchsbau verbracht", verkündete Emma.
Verwirrt sah Nick sie an.
„Was meinst du mit Fuchsbau?" Neugierig hob er eine seiner Augenbrauen.
Emma biss sich auf die Lippen. Sie war sich sicher das Nick nicht mögen wird, was er gleich zu hören bekam.
„Oh, da wohnt Ron. Seine Familie hat mich eingeladen. Harry und Hermine waren auch da", erzählte die Slytherin und musterte Nicks Reaktion.
Für einen kurzen Moment konnte Emma sehen, wie seine Züge sich verhärteten, aber er brauchte nicht lange, um sich wieder zu fassen und Emma anzulächeln.
„Hört sich...nett an", murmelte er, „Wie war es in Spanien?"
Offensichtlich wollte ihr Ex-Freund nicht weiter von dem Fuchsbau und seine Bewohner sprechen. Es war auch immer wieder das Gleiche.
„Beeindruckend. Es war da so anders als hier. ‚El barrio de magia' ist wirklich toll."
„Das habe ich auch schon gehört. Hast du denn etwas Schönes gefunden?"
„Jap. Vor allem Bücher."
Nick musste Grinsen.
„Typisch Emma. Ein kleiner Bücherwurm wirst du wohl immer bleiben", neckte Nick die Slytherin.
Emma erwiderte sein Grinsen.
„Einige Dinge ändern sich wohl nie", meinte sie.

„Nick kommst du?", rief jemand hinter ihnen.

Emma erblickte Layla. Sie stand mit verschränkten Händen vor ihnen. Das war schon ziemlich seltsam. Letztes Jahr hatte sie zwar einen Versuch gestartet bei Nick zu landen, war damit aber nicht wirklich erfolgreich gewesen. Soweit Emma wusste hatten die beiden seitdem wenig miteinander zu tun gehabt.
Fragend sah die Slytherin zu Nick. Dieser sah abwechselnd zu Layla und Emma. Er wurde sichtlich nervös.
„Ich komme gleich", sagte er an Layla gewandt.
Was ging hier vor?
Nick wandte sich wieder Emma zu, die ihm nach wie vor verwirrt und entsetzt ansah.
„Ähmm...in den letzten Ferien haben meine Eltern und die von Layla öfter...etwas gemacht. Layla und ich sind dabei Freunde geworden. Nur Freunde, falls du irgendetwas anderes denkst", verschte Nick sich zu verteidigen, „Wir sehen uns später, okay?"
Mit diesem Satz ließ er Emma stehen und verließ zusammen mit Layla den Gemeinschaftsraum.
Einige Sekunden stand Emma einfach nur da. Damit hätte sie jetzt wirklich nicht gerechnet.
Die Slytherin machte sich nun endlich auch auf den Weg nach oben in die große Halle, um zu Früstücken. Das Ereignis von eben wollte sie aber nicht ganz loslasssen. Es spukte die ganze Zeit in ihrem Kopf herum.

Alles wird anders - Geheimnisse Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt