Von Ex-Freunden und anderen Poblemen

193 14 2
                                    

Total aufgeregt ging Emma in ihren Gemeinschaftsraum. Sie war noch total hippelig. Die neue Entdeckung war einfach zu grandios. Hoffentlich würde alles glatt laufen und der Trank gelingen.
Julie, John und Anthony saßen immer noch auf den gleichen grünen Sesseln wie vorher. Mit einem breiten Grinsen ging Emma auf die beiden zu. Doch bevor sie ihre Freunde erreichte, wurde ihr der Weg versperrt.
Der blonde Junge sah Emma verachtend mit seinen grauen Augen an.
„Und warst du gerade bei deiner Schlammblut-Freundin?", fragte er spöttisch und funkelte Emma an.
„Geh mir aus den Weg Malfoy", forderte Emma nur und versuchte nicht auf seine Worte einzugehen.
„Wenn ich du wäre würde ich aufpassen, wen du dir zu Feinden machst, Cort. Nicht, dass dir noch etwas passiert."
Emmas Augen wurden zu Schlitzen. Was dachte sich dieser Junge eigentlich?
„Soll das eine Drohung sein?", zischte sie, während ihre Hand ihren Zauberstab umschloss. Wenn er so weiter machte würde sie sich nicht mehr zurückhalten.
„Was geht hier vor?" Das war die vertraute Stimme von Nick. Er kam auf die beiden zu und stellte sich zwischen Emma und Malfoy.
„Ist alles gut, Emma?", fragte er und sah sie mit besorgten Augen an.
„Ich komme schon klar", antwortete sie mit scharfer Stimme.
Sie mochte Nick, ja, aber er sollte endlich aufhören ihren Beschützer zu spielen. Sie kam verdammt noch mal alleine zurecht.
„Cort und ich hatten nur eine Unterhaltung", meinte Malfoy und drehte ihnen den Rücken zu.
„Ist wirklich...", setze Nick an.
„Ich kann alleine auf mich aufpassen", fuhr Emma ihn an. Eigentlich wollte sie nicht so hart zu Nick sein, aber ihre Laune war gerade im Keller. Malfoy hatte ihr einfach ihren Moment genommen.
„Nick?", rief jemand.
Emmas Kopf drehte sich in die Richtung der Stimme. Es war Layla. Emmas Laune wurde noch schlechter. Nick jedoch ignorierte sie einfach.
„Emma ich wollte dich eigentlich fragen, ob du Lust hast..."
„Nick?" unterbrach Layla nun etwas energischer.
„Geh lieber zu deiner neuen besten Freundin, Nick. Nicht, dass sie sich noch vernachlässigt fühlt", zischte die Slytherin und drehte sich um.
Sie stapfte zu ihren Freunden und ließ sich miesgelaunt in einen der Sessel fallen.
„Du hättest dich mal sehen müssen", sagte John als Emma ankam.
„Ja, ich wusste nicht, wie schnell jemand einen solchen Launenumschwung haben kann. Den einen Moment hüpfst und grinst du und im nächsten sieht dein Gesicht aus als hätte dir jemand die am übelsten riechende Unterhose von Merlin unter die Nase gehalten." Anthony grinste Emma an.
„Malfoy ist einfach zum kotzen", sagte Emma zornig.
Julie runzelte die Stirn und in ihren grünen Augen spiegelte sich ihre Neugier.
„Was wollte Nick von dir?"
„Den Beschützer spielen. Als könnte ich mich nicht wehren."
Mit finsterem Blick sah Emma hinüber zu Layla und Nick, die sich gerade angeregt über etwas unterhielten. Ihr fiel auf, dass Layla mit einer Strähne ihrer blonden Haare spielte und Nick geradezu anstrahlte.
„Erinnere mich daran dich niemals beschützen zu wollen", meinte John mit einem Grinsen um Gesicht.
„Die Beiden sind schon ein seltsames Duo, nicht?", murmelte Julie und sah ebenfalls in die Richtung von Layla und Nick.
Emma zuckte mit den Achseln. Eigentlich sollte es ihr egal sein. Doch konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, dass Layla versuchte Nick zu verführen. Das wäre natürlich nicht so schlimm gewesen, aber Emma war sich beinahe sicher, dass Layla dies nur tat, weil sie dachte, dass sie Emma so verletzen würde.
„Glaubt ihr, dass zwischen ihnen etwas läuft?", fragte Anthony und seine Augenbrauen zogen sich angeekelt zusammen
Julie schüttelte mit dem Kopf und runzelte ihre Stirn.
„Nein, Nick versucht immer noch bei Emma zu landen", flüsterte sie und ihr Blick huschte zu Emma.
Diese schnaufte empört auf. Das war jetzt aber wirklich übertrieben.
„Wir sind nur Freunde", sagte die Slytherin, „er kann machen was immer er will."
Auch wenn Emma ziemlich sauer wäre, wenn Nick und Layla tatsächlich ein Paar werden würden. Ihr Ex-Freund wusste immerhin, wie sie zu Layla stand. Und von dieser wäre es doch eine ziemliche Frechheit.
In ihrem Ärger merkte Emma gar nicht, dass eine Schar Viertklässlerinnen auf sie und ihre Freunde zukamen, bis eine von ihnen direkt auf Anthony zuging. Das Mädchen hatte rotbraunes Haar, welches ihr bis zu den Hüften reichte und sah Anthony ein wenig nervös mit ihren hellgrünen Augen an. In ihren Händen hielt sie ein dickes Buch.
„Hi, Anthony", sagte sie und wippte nervös hin und her, „ich wollte dir dein Buch wiedergeben. Danke nochmal. Es hat mir wirklich geholfen."
Anthony grinste das Mädchen breit an.
„Dafür nicht. Wenn du willst kann ich dir morgen ja nochmal alles erklären", meinte er und zwinkerte dem Mädchen zu.
Etwas verdutzt beobachtete Emma die Szene. Das Mädchen lief rot an und sah jetzt fast so aus wie eine Tomate. Die Slytherin biss sich auf die Lippen um nicht anzufangen loszulachen. Sie fragte sich, was das für eine Bedeutung hatte. Natürlich wusste Emma, dass Anthony mal mit dem einen oder anderen Mädchen flirtete, doch vielleicht war das ja etwas Ernsteres. Sie würde es ihm auf jeden Fall gönnen.
„G...Gerne", stotterte das Mädchen.
„Dann sehen wir uns", sagte Anthony und nahm das Buch entgegen.
Die Viertklässlerin lief wieder zu ihren Freundinnen und diese fingen sofort an zu gackern.
„Wer war das?", fragte Emma mit hochgezogenen Augenbrauen.
Anthony machte eine wegwerfende Handbewegung.
„Zoey Trevers."
„Und was läuft da?", bohrte Emma weiter.
„Nichts. Die Kleine will glaube ich etwas von mir. Da dachte ich, schaue ich mal was sich entwickelt. Aber keine Angst Emma-Schatz das wird nie was Ernstes. Du weißt doch, dass du ganz oben auf meiner Liste stehst", scherzte Anthony und musste Lachen.
Ebenfalls lachend schüttelte Emma den Kopf.
„Na wenn das so ist."
Es wurde immer später und der Gemeinschaftsraum wurde immer leerer. Irgendwann waren nur noch die Anthony, John, Julie und Emma und ein paar Siebtklässler dort. Anthony und John wünschten den Mädchen schließlich eine gute Nacht und machten sich auf den Weg in ihren Schlafsaal. Julie erhob sich auch schon und wollte Richtung Schlafsaal gehen, aber Emma hielt sie zurück.
Mit hochgezogenen Brauen sah Julie sie an.
„Was ist los?"
„Ich muss dir noch etwas erzählen", flüsterte Emma.
Bisher war die Slytherin noch nicht dazu gekommen Julie irgendetwas von ihrer Entdeckung zu erzählen. Und es war wahrscheinlich besser, dass hier zu machen, als im Schlafsaal, wo die Gefahr bestand, dass ihr Gespräch belauscht wurde.
„Schieß los." Julie neigte ihren Kopf ein wenig zur Seite und sah Emma an.
„Du wirst mir nicht glauben, was ich heute entdeckt habe", murmelte Emma.
Wieser spürte sie die Aufregung. Es war als wären dutzende galoppierende Pferde in ihrem Bauch. Die Slytherin fing an auf und ab zu wippen.
„Hat es etwas mit dem Buch von vorhin zu tun?", hakte Julie nach und sah Emma aufgeregt an.
Emma nickte und konnte es dann nicht mehr für sich behalten.
„Ich habe einen Trank gefunden, der es mir ermöglicht herauszufinden, wer meine leiblichen Eltern sind."
Für einen Moment starrte Julie sie ausdruckslos an. Dann kam ein freudiges Quietschen von ihr.
„Ah...Emma... das ist super. Ich freue mich so für dich." Julie sprang auf uns schloss Emma in die Arme. „Wann kannst du anfangen ihn zu brauen?"
Julie löste die Umarmung und sah Emma aufgeregt an. Ihre grünen Augen funkelten vor Freude. Emma musste Grinsen. Ihre Freundin war fast noch aufgeregte als sie selbst.
„Montag", verkündete Emma, „Hermine wird mir helfen. Alleine würde ich es glaube ich nicht schaffen. Der Trank braucht zwei Monate und wir müssen noch an einige Zutaten herankommen."
Als Emma Hermines Namen erwähnte biss sich Julie kurz auf die Lippen und zog die Augenbrauen zusammen. Konnte das nicht mal aufhören, dachte Emma ein wenig genervt.
„Wo bekommst du die Zutaten her?", fragte Julie schließlich.
„Das wird der schwierige Teil. Einige Dinge kann ich während Zaubertränke mitgehen lassen, aber andere sind nicht für Schüler zugänglich. Ich muss irgendwie an Slughorns privaten Vorrat. Und der ist in seinem Büro."
Julie nickte und legte ihre Stirn in Falten. Einen Moment später zogen sich ihre Mundwinkel nach oben.
„Also ich sehe da kein Problem. Ich werde ihn weglocken und dabei dafür sorgen, dass die Tür zu seinem Büro offen bleibt. Und du gehst dann rein und besorgst dir was du brauchst."
Dankbarkeit durchströmte Emma. Julie war einfach eine super Freundin.
„Das wäre super, Julie. Aber wie willst du ihn weglocken?"
„Na ich werde ihn einfach sagen, dass ein Schüler irgendeinen Trank geschluckt hat und sich jetzt sehr unwohl fühlt. Und er muss sich das schleunigst angucken." Julie grinste tückisch.
„Und was sagst du, wenn er keinen Schüler vorfindet?"
„Aber er findet jemanden. Sicher erklärt sich Anthony bereit diese Rolle zu übernehmen."
Emma grinste. Der Plan war immerhin im Bereich des möglichen. Es gab nur einen kleinen Haken.
„Anthony und John sollen noch nicht davon erfahren. Ich habe Hermine versprochen, dass ich es nur dir erzähle. Sagen wir mal so, wir würden in ziemliche Schwierigkeiten kommen, wenn etwas herauskommt und je weniger davon wissen, desto besser."
Julies Mundwinkel gingen ein wenig nach unten.
„Vertraust du den beiden etwa nicht genug?", fragte sie verurteilend.
Natürlich vertraute sie ihnen. Doch irgendwie wollte Emma nicht, dass zu viele davon erfahren. Es war so ähnlich, wie mit der Fähigkeit Parsel zu sprechen. Noch niemand wusste davon. Es war Emmas Geheimnis. Und außerdem wäre es viel zu gefährlich. Was wenn es jemanden aus Versehen rausrutscht?
„Schon...aber...wenn was schief läuft...Ich will nicht, dass alle davon erfahren und dann klappt es nicht. Verstehst du?"
Das war zwar nicht wirklich die Wahrheit, aber schon relativ nah dran.
Julie zog ihre Augenbraauen zusammen nickte dann aber.
„Ich werde mir dann etwas überlegen, was ich Anthony sage. Aber es gefällt mir nicht ihn anzulügen, Emma."
„Ich weiß. Mir auch nicht."


~*~

Was denkt ihr über Nick? Und Layla?
Wie findet ihr Anthonys Verhalten?

Das war es auch schon wieder. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Es würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinung dazu schreiben würdet :) Nur so weiß ich, ob euch die Geschichte gefällt bzw. was ich verbessern kann.
Es würde mich außerdem freuen, wenn ihr dem Kapitel einen Stern geben würdet



Das nächste Kapitel heißt 'Der naive Professor"

Alles wird anders - Geheimnisse Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt