Kapitel 59 • Finale

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>And another one bites the dust<

Bitte hört das Lied, während ihr dieses Kapitel lest. Es passt, meiner Meinung nach, sehr gut und untermalt die Stimmung. Danke!

Nie war überleben für mich so schwer wie es die letzten sechs Tage war. Nie hatte ich so für mein Leben gekämpft, mich durch unüberwindbare Dinge gequält. Aber es hat sich gelohnt. Mehr als das. Ich hatte für mich selbst eine andere Wahl. Ich wollte es so, es musste so sein. Wenn ich diese letzten Tage nicht mehr geschafft hätte, wäre ich im Hass auf mich selber gestorben. Weil ich es nicht geschafft hätte.Ich war schwach und das war mir klar, aber eigentlich war ich ein Kämpfer, ein Krieger. Weil ich durchgehalten hatte. Bis zum Schluss. Bis zum bitteren Ende. Bis nichts mehr ging. Und ich war stolz darauf. Ich hatte es geschafft. Und ja, es war die Anstrengungen und die Qualen mehr als wert gewesen.

"Stegi, danke. Danke. Ich liebe dich. Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Stegi, du warst das Beste, was mir je passiert ist. Du bist das Beste. Ich brauche dich so unendlich sehr. Und ich weiß, dass du immer da sein wirst. Ich hätte dich gerne geheiratet. Ich weiß, wir kennen uns noch nicht einmal ein ganzes Jahr und ich weiß trotzdem, dass ich niemals jemand anderen lieben kann. Denn du bist immer noch irgendwo in mir. Irgendwo bist du bei mir und ich werde dich niemals loslassen oder gar vergessen können. Und das würde ich auch nicht wollen. Ich will dich ein Leben lang an meiner Seite haben. Dich. Aus Fleisch und Blut. Ich will nicht, dass du nur eine Erinnerung wirst. Stegi, du bist mein Leben. Du bist alles. Ich schaffe das doch nicht ohne dich. Wie soll ich auch? Du nimmst einen Teil meines Herzens mit, wo auch immer du hingehst. Und wir werden uns wiedersehen, das schwöre ich dir. Wenn ich auch tot bin, dann bin ich wieder bei dir. Ich liebe dich. Und ich wollte dich heiraten. Und wenn ich das schon nicht machen kann, dann kann ich wenigstens das tun." Er fiel vor meiner Liege, die in der Halle stand, auf die Knie. Wir hatten uns sehr dafür eingesetzt, dass ein Krankenwagen mich hier hinfährt und man mich zusehen lässt. Wie Chris das jetzt schon wieder gemacht hatte, keine Ahnung. Der Krankenwagen war schon wieder weg, nur ich, die Liege, Mia, Celina, meine Mutter und Tim waren hier, vor Hunderten Zuschauern. "Willst du, Stegi, mein Mann werden?" Er öffnete die Ringbox in seiner Hand und der schönste Verlobungsring, den ich je gesehen hatte, war in dieser. Tränen rannen mein Gesicht herunter. "Ja, ja verdammt, ich will." Die Tränen strömten wie Wasserfälle über meine bleiche Haut. Immer mehr und mehr. Und er küsste sie alle weg. Jede einzelne. Jede salzige Träne. Vielleicht war es das letzte Mal, dass er mich küssen konnte. Der Tränenfluss stoppte nicht, aber das war okay. Sollten es doch alle sehen. Ich wäre in ein paar Stunden nicht mehr am Leben. Also, was kümmerte es mich. Und er steckte mir den Ring an. Mit letzter Kraft schaffte ich es auch, ihm seinen anzustecken. "Ich liebe dich." Er küsste mich. Lange. Er hob ich etwas hoch, seine Arme umschlangen meinen zierlichen Körper. Vielleicht ein aller letztes Mal. Bis er los musste. Sich in den Nationalkader spielen. Und ich hoffte so sehr, dass er es schaffte. Er war alles. Jede einzelne Zelle von mir, die nicht der Krebs war, kämpfte gegen die Schwärze an, die immer drückender wurde. Gegen den Tod, der mich auffressen wollte. Nicht jetzt, nein, das würde ich nicht zulassen. Bald, ja bald konnte ich aufhören zu kämpfen, aber noch nicht jetzt.

Anpfiff. Meine Augen klebten an Tim. An seinen eleganten Bewegungen, an seinen Muskeln, an ihm. An allem, was er war. An seinen braunen Haaren, die ihm nach kurzer Zeit strähnig und verschwitzt ins Gesicht hingen. An seinen braunen Augen, die so konzentriert aussahen. Die jedes Detail erfassten. An seinem Körper, der jede Bewegung fehlerfrei ausführte. Sein Körper schien das automatisch zu machen. So einfach. Er schien nicht mehr zu denken. Er fühlte. Er fühlte es. Er fühlte alles. Den Ball, der in seiner großen Hand war, den er geschickt spielte. Er ging mit dem Ball um, als wäre das etwas wie atmen. Und für ihn war es wie atmen. Er tat es und wer wusste, was er zu tun hatte. Wie er es zutun hatte. Warum er das tun musste? Weil er es wollte. Sein starker Wille hatte mich so beeindruckt und auf mich abgefärbt. Deshalb lag ich überhaupt erst hier. Weil er so dafür gekämpft hatte, dieses Spiel spielen zu dürfen. Und deshalb hatte ich auch gekämpft. Weil er gekämpft hatte. Ich wollte ihm Hoffnung geben. Seinem Mitspieler wurde der Ball abgenommen, aber sie hatten ihre Rechnung ohne Tim gemacht. Ohne meinen Freund, meinen Verlobten. Er holte sich den Ball zurück, raste zum Gegnerischen Korb, spielte den Ball aber ab, da er einfach nicht richtig stand. Und sein Mitspieler traf. Korb für sein Team. Ich wollte schreien. Aber ich konnte nicht. Aber er sah zu mir. Ich lächelte so breit ich konnte und er nickte. Er verstand. Tim verstand immer. Er fühlte, wie ich mich fühlte. Er probierte es zumindest. Wie ich diesen perfekten Jungen doch liebte. Wie sehr mein Herz doch für ihn schlug. Er war der Grund, warum ich noch lebte. Er brachte mein Herz zum schlagen. Er hatte dafür gesorgt, dass meine letzten Tage wunderschön waren. Und das, obwohl sie so schrecklich waren. Er hatte sie wunderschön gemacht. Er war der Grund dafür, dass ich mit allem abschließen konnte. Und wieder hatte sein Team den Ball. Ich hatte ein bisschen was verpasst, aber er und sein Team waren klar in Führung. Und er hatte maßgeblich dazu beigetragen.

Und für ihn hielt ich durch. Die Schwärze legte sich immer mehr, immer öfter über mein Sichtfeld, aber ich drängte sie zurück. Weil ich ihn sehen wollte. Den Jungen, der nun nicht nur mein Freund, sondern auch mein Verlobter war. Der Junge, den ich über alles liebte. Ich wollte sehen, wie er freudestrahlend auf mich zugerannt kommen würde.

Abpfiff. Er hatte gewonnen. Sein Team hatte gewonnen. Meine Mutter hielt meine Hand. "Stegi, einen besseren Sohn hätte ich mir nicht wünschen können. Ich liebe dich." Ich nickte. Und dann kam Tim auf mich zugerannt. Das letzte, was ich sah, war Tim. Verschwitzt und trotzdem lächelnd, wie er zu mir rannte. Das letzte, was ich roch, war sein Geruch. Den Tim-Geruch. Den schönsten Duft auf dieser Welt. Das letzte, was ich schmeckte, waren seine Lippen auf meinen. Das letzte, was ich fühlte, waren seine starken Arme, die sich um meinen zarten Körper wanden. Und das letzte was ich hörte war seine Stimme. "Ich liebe dich, Stegi." Und dann war alles weg. Ich war blind, konnte weder riechen, noch schmecken, noch fühlen. Und ich war Taub.

Ich war tot.

Okay. das war krass. Wow. Ich musste beim schreiben weinen. Ja, ohne Mist. Einfach, weil das hier meine erste, fertige Geschichte ist. Im Epilog kommen gleich noch Danksagung und der andere Scheiß. Bis gleich :*

Liedzeile: -Elastic heart by Sia-

*Ps: Song oben einegfügt*

Angels can fly • stexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt