24. Crowley #hitmebabyonemoretime

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Euch ein schönes Wochenende ☀️ genießt es
Lg CoolerBenutzername
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„Ich habe dir gesagt, dass du dich im Schatten halten sollst," redet mein Vater wutentbrannt auf mich ein und obwohl er sich bisher ziemlich gefasst verhält, ist seine Wut mir gegenüber nicht übersehbar. Er ist stinksauer und nur deshalb, weil sein blöder Gestaltenwandlerfreund nicht die Klappen halten konnte. Es war ja noch nicht einmal meine Schuld, dass Derek mich entdeckt hat - zu mindestens nicht direkt.

„Und du tust gefälligst was ich sage," beendet Crowley jetzt seine wutentbrannte Rede und ich  kann nicht anders als darüber die Augen zu verdrehen. Er verhält sich ja gerade zu so als wäre er der Gott auf Erden. Erst in diesem Moment bemerke ich, dass der Blick meines Vaters wütend auf mir hängt. Er hat mein Augenverdrehen gesehen und scheint nicht sonderlich darüber erfreut. „Hast du etwas einzuwenden?" fragt er jetzt zähneknirschend nach und obwohl ich weiß, dass seine Frage nur so nach einem untergebenen 'Nein Sir' schreit, kann ich meine Klappe mal wieder nicht halten. „Ich finde es einfach nur nicht fair, dass du immer das Sagen hast. Vielleicht können wir uns ja mal abwechseln," ich zucke kurz mit den Schultern und lege einen nachdenklichen Blick auf, „Ich nehme immer das Wochenende und jeden zweiten Dienstag im Monat und du nimmst den Rest!"

Eine Glasflasche fliegt zischend durch den Raum und blitzschnell ducke ich mich unter ihr hinweg, sodass sie über mir an der farblosen Wand zersplittert. Zahlreiche Scherben fliegen unkontrolliert durch den ganzen Raum und ich bin nicht die einzige die getroffen wird. Dunkelrotes Blut läuft mir über die Stirn und über den Arm und ohne das Gesicht zu verziehen ziehe ich erst die fingerdicke Scherbe aus meiner Schläfe, bevor ich die Handgroße aus meinem Oberarm entferne. Ich lasse die blutigen Splitter ungeachtet vor mir auf den Boden fallen und streiche mir die Haare aus dem Gesicht. Dabei stelle ich mit einem süffisanten Lächeln fest, dass mein Vater noch immer wütend ist. Wie immer habe ich ihn mit meiner respektlosen Art provoziert.

„Du tust was ich sage," wiederholt Crowley jetzt erneut seine Worte und kommt mit bedrohlichen Schritten auf mich zu,„Wenn ich sage du gehst, dann gehst du. Ohne Wiederworte!" Er macht eine warnende Pause und tritt dicht vor mich. Während die Wand noch wenige Meter von mir entfernt ist, steht mein Vater jetzt schon so dicht vor mir, dass sich unsere Nasen beinahe berühren. Ich spüre seinen heißen Atem auf meiner Haut und doch erstirbt mein überhebliches Lächeln nicht. „Wenn ich sage Stopp," er drängt mich mit einem weiteren Schritt enger an die Wand, „dann stoppst du und wenn ich sage spring, dann sagst du...," er hält inne und starrt mich abwartend an. In der Zwischnezeit spüre ich die weiße Wand deutlich in meinem Rücken. Somit bin ich zwischen meinem Vater, der noch immer auf eine Antwort wartet und der kalten Wand eingeklemmt.

„...du zuerst!" beende ich jetzt herausfordernd den Satz meines Vaters und schenke ihm ein provokantes Lächeln. Daraufhin hebt er blitzschnell seine geballte Hand und lässt sie ohne Vorwarnung auf mich heruntersausen. Somit lässt er mir keine Zeit für eine Reaktion und seine Faust trifft mich zielgenau im Gesicht. Ich werde seitlich an ihm vorbeigeschleudert und kann noch nicht einmal schnell genug reagieren um mich an der Wand abzufangen. Stattdessen pralle ich hart auf den Boden, während eine Welle von altbekannten Schmerzen durch meinen Körper rauscht. Ich spüre, dass meine Nase gebrochen ist. Heißes Blut läuft mir über die Lippen und während ich nach Luft schnappe, dringt es auch in meinen Mund. Ich schmecke mein eigenes Blut und stemme mich langsam zu einer sitzenden Haltung auf. Adrenalin strömt durch meinen ganzen Körper und verwandelt die Schmerzen in ein pulsierendes Feuerwerk.

„Haben wir das geklärt?" fragt mein Vater autoritär und wirft mit von oben herab einen verächtlichen Blick zu. Meine blonden Haare fallen mir ins Gesicht, während sich inzwischen schon so viel Blut in meinem Gesicht gesammelt hat, dass es jetzt sogar auf den Parkattboden tropft. Ich streiche mir mit einer Bewegung alle Haarsträhnen aus dem Gesicht und richte meinen Blick zurück auf Crowley, der mich abwartend anstarrt. Schon jetzt spüre ich das angenehme Prickeln in meinem Gesicht, das mir bewusst macht dass mein Körper bereits am Heilen ist. Ich verziehe meine Lippen zu einem Grinsen, sodass jeder im Raum meine blutgetränken Zähne sehen kann.

„Yes Sir," antworte ich anschließend mit einem verächtlich-belustigten Unterton. Jedoch scheint sich Crowley in dieser Sekunde nur für die Worte zu interessieren, nicht für meinen Unterton. Er schenkt mir noch einen letzten verächtlichen Blick, bevor er seinen beiden Anhänger ein kurzes Zeichen gibt und hinter ihnen das Zimmer verlässt. Somit bleibe ich alleine in dem großen Wohnzimmer zurück, das in dieser Sekunde sonnendurchflutet ist.

Ich ziehe den Ärmel meines schwarzen Langarmshirts etwas weiter nach vorne und wische mit ihm anschließen meine schmerzende Nase ab. Dunkelrotes Blut bleibt dadurch an dem Stoff hängen, während ich feststellen muss dass meine Nase noch immer gebrochen ist. Ich rappele mich langsam auf und bleibe für wenige Sekunden schweigend im Raum stehen. Anschließend führe ich meine Hände zu meiner, vor Schmerzen pulsierenden Nase, und richte sie mit nur einem gekonnten Handgriff.

Die heilende Wirkung meiner Werwolfskräfte setzt ein und obwohl ich weiterhin den höllischen Nachschmerz der gebrochenen Nase spüren kann, lege ich meinen Kopf vorerst entspannt in den Nacken und atme für wenige Sekunden tief durch. Noch immer habe ich den Geschmack meines eigenen Blutes im Mund. 

Ich ziehe mein Handy hervor und werfe einen kurzen Blick auf das leuchtende Display. Es ist gerade einmal kurz nach 12:00 Uhr und mein Magen gibt ein aufforderndes Knurren von sich. Die Worte meines Vaters hängen mir noch immer im Kopf nach und obwohl ich weiß, dass ihn in dieser Sekunde wirklich alles Reizen wird, entscheide ich mich trotzdem dazu mir etwas zu Essen zu holen. Etwas, was zur Abwechslung mal nicht wie das überteuerte Essen in einem Schloss schmeckt.

Ich wische mir noch einmal mit dem Ärmel über das Gesicht und hoffe, dass somit das meiste Blut von meiner Haut gewischt ist. Ich gebe mir nicht die Mühe es erst zu überprüfen. Stattdessen greife ich nach meiner schwarzen Lederjacke, die ich zuvor auf dem Sofa abgelegt habe und schlüpfe in den dicken Stoff. Gerade als ich mich zum Durchbruch umdrehen möchte, ertönt eine tiefe Stimme in meinem Rücken: „Wo willst du hin?" Ich verharre in meiner Bewegung und lausche für wenigen Sekunden der nachklingenden Stimme, die mir jedoch weiterhin unbekannt bleibt. Somit kann ich der Person vorerst auch kein Gesicht zuordnen.

Langsam drehe ich mich zu dem Mann um und mustere ihn erst einmal mit einem abschätzenden Blick. Dabei schließe ich den Reisverschluss meiner Jacke. „Ich gehe mir etwas zu Essen holen," antworte ich anschließend auf die misstrauische Frage. Zur selben Zeit richte ich meinen Blick auf den Mann, der sich als überraschend jung herausstellt. Noch dazu sieht er gut aus. Ich vermute, dass er ein Gestaltenwandler ist und nicht gerade zu den Lieblingen meines Vaters gehört - ansonsten würde er wahrscheinlich nicht meinen Babysitter spielen müssen.

„Crowley erlaubt das nicht," weist mich der junge Mann - trotz Aussehen kann ich ihm keinen Namen zuordnen - auf die Regeln meines Vaters hin und belustigt erwidere ich:„Das interessiert mich herzlich wenig!" Ich setze mich in Bewegung und steuere selbstbewusst den Durchbruch an, auch wenn dieser in diesem Moment noch immer von dem Gestaltenwandler blockiert wird.

„Der Chef möchte wissen wann du wieder da bist," in der Zwischenzeit wundere ich mich schon gar nicht mehr über die fragwürdig schnelle Kommunikation zwischen Crowley und seinen Gestaltenwandler. Ich vermute es funktioniert irgendwie über Telephatie, auch wenn ich bisher bei niemanden nachgefragt habe. Davon mal abgesehen, dass es mir sowieso niemand verraten hätte.

„Sag ihm ich bin um Fick-Dich-Ins-Knie-Uhr wieder da. Je nach Verkehr," antworte ich jetzt schulterzuckend auf die Frage und drängele mich kraftvoll an dem Mann vorbei. Anschließend drehe ich mich noch einmal zu ihm um: „Und richte ihm aus, dass wenn ich auch nur einen seiner Gestaltenwandlerfreunde in meiner Nähe sehe, ballere ich ihnen eine Kugel ins Hirn - unabhängig von unserem Deal oder, " ich kann nicht anders als verächtlich zu klingen, „seinen Regeln!" 

Anschließend schenke ich dem Mann noch ein herablassendes Lächeln, bevor ich mich von ihm wegdrehe und selbstbewusst den Fahrstuhl ansteuere. Dabei bin ich mir schon jetzt darüber im Klaren, dass selbst Crowley es in dieser Sekunde nicht wagen wird, mir einen Spitzel hinter her zu schicken. Zu mindestens vorerst nicht. Somit habe ich mindestens eine gute Stunde Zeit um McCall zu finden und mit ihm zu reden.

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