„Es ist Beacon Hills, 1897, und in der Geschichte der Welt beginnt eine neue Ära!"
„Es heißt, das Beacon Hills eine der ersten Städte war, in denen sich ein komplettes Werwolfsrudel niederließ und wie du sicherlich weißt, hat auch unsere Familie eine weit zurückreichende Geschichte in dieser Stadt. Doch mit den ersten Wolfsrudeln kam auch die erste Jägerfamilie nach Kalifornien," verstehend nicke ich und falle Peter schlussfolgernd ins Wort: „Die Argents!" Ich erinnere mich an die Jägerfamilie, dessen Mitglieder ich jedoch noch nie persönlich begegnet bin. Meine Mutter hatte mir ein paar Mal von ihnen erzählt.
Obwohl ich meinen Großonkel unterbrochen habe, nickt er zustimmend. Dann spricht er selbstbewusst weiter: „Ungefähr zur selben Zeit kamen auch Crowleys Großeltern nach Beacon Hills um hier eine Silberwarenfabrik zu öffnen. Der Markt boomte und die Familie hatte zu dieser Zeit sehr viel Erfolg. Anfangs produzierten sie nur Silberwaren. Teller, Gabeln, Messer," erneut unterbreche ich Peter in seiner Aufzählung: „Schon gut ich hab's verstanden. Sie haben sehr viele Dinge mit Silber produziert!" Mich nervt Peters ausführliche Geschichtsstunde, die mir bisher keine Informationen über Crowley selbst gibt. Trotzdem schweige ich und lausche seinen selbstbewussten Worten, die er jetzt - ohne sich von meiner genervten Bemerkung aus der Ruhe bringen zu lassen - weiter zum Besten gibt: „Aber schon bald nahm die Familie Argent Kontakt zu ihnen auf und sie begannen unter der Hand Patronen und Silberwaffen zu produzieren!"
„Crowley kommt also aus einer Familie von Werwolfjägern," verstehend nicke ich vor mich hin, „Na toll!"
„Nein," wirft Peter jetzt verständnislos ein. Dabei zieht er die Augenbrauen leicht zusammen und legt den Kopf leicht schräg. Instinktiv möchte ich ihn auf seinen eigenen Widerspruch ansprechen, verbeiße mir dann jedoch ein Kommentar, da Peter selbst weiterspricht. „Seine Familie hat die Jägern nur mit Waffen und Kugeln versorgt. Selbst getötet hat keiner von ihnen!" „Aber...," mein Großonkel bringt mich mit einer strengen Handbewegung zum Schweigen und kurz zuckt mein Finger. Es reizt mich ihn hier und jetzt zu töten. Schon allein wegen seinem Gesicht und seinem Unterton, mit dem er mich wie ein Kleinkind fühlen lässt. Jedoch berufe ich mich zur Vernunft und zügele meine eigene Mordlust.
„Crowley hatte kaum etwas mit dieser Art des Business zu tun. Trotzdem hat er das ein oder andere davon mitbekommen. Er war noch nicht einmal überrascht als er von Lauras wahren Identität erfuhr," wieder zuckt mein Finger als Reaktion auf die lockere Erwähnung meiner Mutter, „Er kam ausgesprochen gut mit dem Fakt klar, dass sie ein Werwolf war. Sie verbrachten fast jede Minute zusammen in dem Büro seines Vaters!" Ich presse meinen Kiefer zusammen und versuche tief durchzuatmen. Noch darf ich Peter nicht erschießen.
„Schlussendlich schaffte es meine Schwester," er spricht das letzte Wort mit solcher Verachtung aus, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken läuft, „mit Crowleys Familie einen Deal auszuhandeln und sie hielten sich aus allen übernatürlichen Geschäften raus!" Peter macht eine ausschweifende Handbewegung: „Wochen später ging Crowleys Familie pleite, er und seine Familie zogen von hier weg und Talia starb durch den Brand im Hale Haus!" Das plötzliche Ende seiner Geschichte überrascht mich. Es fällt mir schwer die Geschichte mit seinen wenigen Anhaltspunkten zeitlich einzuordnen.
Jedoch scheint Crowleys Familie hergekommen zu sein um die Firma zu gründen. Sie kamen mit den Argents in Kontakt und produzierten für sie. Irgendwann zu dieser Zeit muss Crowley meine Mutter kennen gelernt, geschwängert und aus der Stadt vertrieben haben. Dann hat meine Großmutter den Deal mit seiner Familie ausgehandelt, der Grund warum sie pleite liefen. Crowley hörte auf nach meiner Mutter zu suchen und zog mit seiner Familie aus der Stadt weg. Jahre später der Brand im Hale Haus. Dann die Rückkehr meiner Mutter und ihr Tod durch den Mann vor mir.
„War das alles?" frage ich mit unterdrückter Wut, ohne auch nur daran zu denken die Waffe auch nur annähernd sinken zu lassen. „Wie gesagt ich hatte nicht gerade viel Zeit um in Crowleys Vergangenheit herumzuschnüffeln," in Peters Stimme schwingt Beschuldigung mit und höhnisch lache ich auf. „Du kanntest ihn. Laura kannte ihn und wenn du sie nicht umgebrachtes hättest, dann hätte ich jetzt sie fragen können!"
„Sie hatte es verdient," erwidert Peter mit sofortiger Abwehrhaltung, „Ich hatte es verdient!" Höhnisch lache ich auf, während sich Tränen in meinen Augen bilden. „Sie war meine Mutter!" Es ist das erste Mal, dass ich bei dem Gedanken an meine tote Mutter kurz davor bin zu weinen. Normalerweise unterdrücke ich jegliche Trauer wenn ich an sie denke und selbst als sie nach Wochen nicht aus Beacon Hills zurück gekehrt ist, habe ich versucht den Fakt, dass sie wahrscheinlich Tod ist, zu verdrängen. Doch jetzt stehe ich vor Peter. Dem Mann, der sie getötet hat...und der auch noch denkt richtig gehandelt zu haben.
Blinzelnd versuche ich den nassen Schimmer aus meinen Augen zu vertreiben und das schmerzende Gefühl eines zerreißendes Herzen in Wut zu verwandeln. Ohne Peter wäre meine Mutter noch am Leben. Mit ihr wäre ich heute nicht die Raven die ich jetzt bin. Ich wäre vielleicht noch mit Ryan zusammen. Ich wäre vielleicht nie meinem Vater begegnet. Ich wäre in meinem Leben vielleicht wirklich glücklich geworden. Meine Finger klammern sich enger um die Waffe in meiner Hand, während sich meine noch freie Hand zu einer Faust ballt. Meine Fingernägel bohren sich unangenehm schmerzhaft in mein Fleisch und der wässrige Vorhang vor meiner Augen lässt nach.
Ich starre Peter unverwandt mit gereizter Wut und zusammengekniffenen Augen an. Er steht noch immer ruhig und gelassen vor mir. Er zeigt keine Reaktion, obwohl unsere Situation - meine Anschuldigung - nicht beschissener hätte sein können. In seinen dreckigen Klamotten scheint er noch nicht einmal bereit für einen Kampf. Er trägt weder Waffen bei sich, noch scheint er sonderlich beunruhigt. Dabei richte ich meine Waffe noch immer unverwandt auf ihn und die Tonlage meiner Stimme lässt kaum Spielraum für positive Einschätzungen. Wäre Scott jetzt hier, würde er versuchen mir gut zuzureden à la das willst du doch gar nicht. Doch ich möchte es. In diesem Moment so sehr wie noch nie zuvor.
Ich atme tief durch und verkneife mir ein weiteres bissiges Kommentar. Peter würde auch bei einer weiteren Anschuldigung keine Reaktion zeigen. Wütend krallen sich meine Fingernägel tiefer in meinen Handballen, während mein Blut kochend heiß durch meinen Körper rast. Ich lege meinen Blick auf Peter und stelle fest, dass sich an den Ränder meines Sichtfeldes bereits ein rötlicher Filter gebildet hat. Wenige Minuten mehr und mein innerer Wolf würde die Wut in meinem Körper als Grund einer Verwandlung sehen.
Stoßend atme ich aus. Meine Finger verkrampfen sich an dem Griff der Waffe und während mein Blick auf Peter liegt, denke ich über nur einen Grund nach ihn noch am Leben zu lassen. McCall zu Liebe. Jedoch hat er meine Mutter getötet, er zeigt dafür kein Anzeichen von Reue, er hat laut McCall des Öfteren mit dem Leben des Rudel gespielt und sein Gesicht ist Grund genug um ihn hier und jetzt zu töten.
Ich habe meine Entscheidung getroffen und ziehe den kalten Abzug der Waffe langsam in meine Richtung.
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Da ich ab morgen wieder mal im Urlaub bin (ja ich weiß langsam reicht's 😅😂 ) wollte ich euch alle mal fragen ob ihr auf Wattpad gute Bücher kennt? Genre ist mir eigentlich echt egal - Hauptsache Schreibstil und Idee sind gut 👍🏻 würde mich über ein paar Vorschläge freuen, damit ich auch im Urlaub mit Lesen nicht zu kurz kommeLg CoolerBenutzername
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Silver Bullet [Teen Wolf FF]
Fanfiction'We don't see things as they are, we see things as we are' Noch immer in der Welt unterwegs mit meinem psychopathischen Vater, auf der Suche nach der nicht gerade weniger psychopathischen Zielperson. Wie das noch besser werden kann? Oh keine Ahnung...