Kapitel 26: Viky

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"Wenn du etwas bereust , was du getan hast  ,obwohl es richtig war  dann wird es dich dein ganzes Leben verfolgen." Ich verdrehte die Augen und klappte den Laptop zu. Wie zur Hölle bin ich überhaupt auf dieses Video gekommen? Ein "Entschuldigungsbrief an Iblali"  . Wieso machen Leute überhaupt so etwas , wie die in dem Video? Außerdem hatte sie auch noch behauptet, dass es "richtig" war, die Fans zu schlagen. Ich verstand es nicht. Aber Gott sei dank war ich durch das Video auf andere Gedanken gekommen. Ich stand auf und ging in die Küche. "Hey , will einer von euch kochen?", fragte ich ins Wohnzimmer hinein. Lia und Toni schauten nur kurz auf , und wendeten sich dann schnell wieder ihren Handys zu. "Das heißt dann wohl nein.", murmelte ich und machte die Küchen Tür zu. Heute würde es ohnehin nichts besonderes geben , da ich in Gedanken die ganze Zeit bei dem Problem von Timo war.  Das schlimmste daran war , das ich nicht die geringsten Anstalten machte ihn anzurufen oder ihm zu schreiben. ich hatte nämlich Angst. Nicht davor, dass er schwul war , sondern davor ob sich unser Verhältnis dann ändern würde. Wie sollte ich ihm gegenüber denn jetzt auftreten? Normal? Sollte ich ihn damit konfrontieren? Sollte ich mit seinen Eltern reden? Um das ganze zu umgehen,rief ich besser nicht an. Ich wusste selbst , dass es lächerlich war , aber ich konnte mich einfach nicht dazu durchringen ihn anzurufen. Stattdessen regte ich mich weiter über das Video von der Frau , die die Fans von Viktor geschlagen hatte auf. Das lenkte mich hervorragend ab , trug aber auch dazu bei , dass die Nudeln etwas zu knusprig wurden. Als ich dann fertig mit dem essen war und es auf den Tisch stellte , kamen Toni und Lia dazu und setzten sich , den Blick weiter aufs Handy gerichtet. Ich schaute sie vorwurfsvoll an , was die beiden aber gar nicht bemerkten. "Hallo! Leute!", rief ich und wedelte mit meinen Händen vor ihren Gesichtern herum. Lia blickte auf. "Was?", fragte sie genervt. "Auch mal Handy weglegen?"  "Auch mal Maul halten?", erwiderte sie und senkte den Blick wieder. "Okay.", sagte ich nur und ging einfach. Ich ging einfach. Ich hatte keinen Bock mehr. Mir war klar , dass ich am Nachmittag nicht viel mit ihnen geredet hatte, aber ich hatte meine Gründe. Außerdem hätten sie auch mal nachfragen können , was mit mir los ist. Wenigstens von Lia hätte ich das erwartet. ich nahm Jacke und Schlüssel in die Hand und fuhr in die nächst gelegene Bar um einfach nur abzuschalten , meinen Problemen aus dem Weg zu gehen und mit niemandem reden zu müssen. Als ich in die Bar rein kam sah ich jemand sehr bekannten...

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