„Wir sind wie parallele Linien, Alicia. Wir haben so viel gemeinsam, werden uns aber nie treffen. Und auch wenn es mathematisch unmöglich ist, wird meine Linie enden, während deine einfach weiterverläuft."
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Fynn, ein Mathe-Geek mit Vorliebe für...
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Manche Koordinaten führen zu Orten, die es nicht gibt.
Und manche, zu welchen, die man für unrelevant hält.
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║A L I C I A ║
„Da bist du ja endlich, du bist spät dran, Alicia, wir warten schon auf di-"
Mom brach mitten im Satz ab, als sie aus der Küche in den Flur trat und sah, dass ich nicht alleine nach Hause gekommen war. Nate schloss hinter sich die Haustür und hob zum Gruß einmal unsicher die Hand.
„Guten Abend, Mrs. Clarkson. Ich bin Nate Reeves."
Mom starrte ihn an, blinzelte und für einen kurzen Moment huschte ihr Blick zu mir. „Hallo, Nate. Ich wusste nicht, dass Alicia Besuch mitbringen würde, eigentlich wollten wir heute ein Familienessen-"
Ich unterbrach sie: „Mom, Nate hat mir spontan angeboten, mir bei meinem Geschichtsessay zu helfen..." Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie er nur eine Augenbraue hochzog, „können wir das Essen nicht einfach verschieben? So wie ich das verstanden habe, hat Dad doch eh nicht den Auftrag in New York bekommen und ist somit das Wochenende auch noch zuhause."
Mom schloss den Mund und für einen kurzen Augenblick sah es so aus, als wäre sie verletzt. Dann seufzte sie auf und nickte langsam. „Ja, natürlich. Schule ist natürlich wichtiger... vielleicht..." Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, schüttelte den Kopf und lächelte uns leicht an, als sie weitersprach: „Ach egal, falls ihr Hunger bekommen solltet, könnt ihr euch Spaghetti Bolognese aus der Küche holen."
„Danke, Mom!", sprach ich hastig, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und zeigte Nate mit einer Kopfbewegung, dass er mir folgen sollte.
„Es war schön Sie kennenzulernen, Mrs. Clarkson", sprach er, als er sich beeilte mich einzuholen, da ich bereits aus meinen Chucks geschlüpft war und die Treppe nach oben ging.
„Die Freude lag ganz auf meiner Seite", hörte ich noch Moms Antwort, bevor ich Nate an seinem Arm griff und ihn in mein Zimmer zog. Sofort wurde mir bewusst, wie unordentlich ich es heute Nachmittag verlassen hatte und schnell beeilte ich mich mit hochrotem Kopf meine Unterwäsche und achtlos von den Bügeln gezogenen Kleidungsstücke in meinen Schrank zu stopfen.
Dann drehte ich mich zu Nate um und stemmte meine Hände in die Seite. Er stand in der Mitte meines Raumes und sah sich um. Leicht ließ er seine Finger über die Bilderrahmen gleiten, die meinen Nachtschrank zierten. Sie zeigten Fotos von Vany, Kyran, meinen anderen Freunden und meiner Familie.