⌜Fynns Atem⌝

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Wenn du die Luft anhältst entfliehst du nicht der Realität

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Wenn du die Luft anhältst entfliehst du nicht der Realität.

Stattdessen landest du im wahrhaftigen Leben.

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A L I C I A


Ich musste nicht lange warten bis Nate kam.

ich hatte mich auf die Bank an der Bushaltestelle gesetzt und ließ meine Beine hin und her baumeln, während ich auf den Boden starrte und versuchte meine Gedanken wieder in Lot zu bekommen.

Als die Scheinwerfer am Ende der Straße auftauchten, sah ich auf und blinzelte.
Nate hielt am Straßenrand, ließ das Fenster herunter und beugte sich leicht aus dem Auto heraus.

Für einen kurzen Moment sah er mich nur an.
Und ich konnte nur zurückstarren. Seine grünen Augen ließen mich nicht los und auf einmal hörte es auf, sich alles vor Alkohol zu drehen.
Leise seufzte er auf, bevor er den Kopf schüttelte und sich leicht die Cap aus dem Gesicht schob, die er auf dem Kopf sitzen hatte.

„Nun komm, Alicia. Hier ist es doch viel zu kalt."

Bei seiner Stimme erwachte ich aus meiner Erstarrung und ganz langsam stieß ich mich mit meinen Händen von der Bank ab. Ich umrundete das Auto und öffnete die Beifahrertür. Schnell ließ ich mich auf den Sitz neben Nate gleiten und verschränkte sofort meine Hände vor der Brust.
Auf einmal war es mir unangenehm hier neben Nate zu sitzen. Ich wollte ihn nicht ansehen und starrte nur in meinen Schoß.
Was zur Hölle hatte mich geritten, ausgerechnet ihn anzurufen?

Ich spürte seinen Blick auf mir und als er auch nach einer weiteren Minute keine Anstalten machte loszufahren, seufzte ich frustriert auf und drehte mich zu ihm um.

„Kannst du bitte einfach losfahren?"

Lange betrachtete er mich, bevor er schließlich langsam nichte und aufs Gas trat.
Das Radio war ausgeschaltet und ich lehnte mich mit meinen Kopf an das Fenster an.

Mein Blick war nach draußen gerichtet, doch ich konnte nicht viel in der Dunkelheit erkennen. Die Lichter der Straßenlaternen zogen an meinem Sichtfeld vorbei, doch als er an einer mir nur allzu bekannten Kreuzung den Blinker setzte und links abbiegen wollte, richtete ich mich blitzschnell auf.

„Nein, ich will nicht nach Hause!"

Nate zuckte überrascht zusammen und warf mir einen schnellen Blick zu, bevor er den Blinker wieder ausstellte und stattdessen geradeaus fuhr.

„Und wohin soll ich dich dann bringen?", fragte er mich und seine Worte echoten mir in meinem Kopf nach.

Er hatte Recht.
Wo wollte ich überhaupt hin?
Alles in mir sträubte sich, nach Hause zu gehen.
Genauso schlecht konnte ich zu Vany, geschweige denn zu Kyran.

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