⌜Fynns Grab⌝

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Das Leben war unfair

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Das Leben war unfair.

Doch der Tod war noch unfairer.

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A L I C I A


Ich hörte das Klingeln meines Handys gerade noch rechtzeitig, als ich nach dem Abendessen mit meinen Eltern mein Zimmer betrat.

Zwar war ich nach dem Burger im Diner mehr als satt, aber dennoch war es einfach wunderschön gewesen, wieder etwas Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Da die Probleme auch nicht mehr verschwiegen wurden, war auch der unsichtbare Schleier verschwunden, der die letzte Zeit immer über uns gehangen hatte.
Es war, als hätte ich meine Mom zum ersten Mal seit langer Zeit wieder lachen hören können und selbst als sie mir, beinahe schon mit vorsichtiger Stimme, erzählten, dass sie noch immer nicht den Vertrag für das neue Haus unterschrieben hatten und ich mir gerne selbst bei einer weiteren Besichtigung ein Bild davon machen könnte, schüttelte ich nur den Kopf.
Sie wussten zwar nicht, dass ich das Haus schon längst selbst gesehen hatte, aber mittlerweile war mir auch bewusst geworden, dass es auf andere Sachen ankam, als in einem großen Haus zu leben. Außerdem befand ich mich in meinem Abschlussjahr, nächstes Jahr würde ich sicherlich zum Studieren wegziehen und nur noch an den Wochenenden Zuhause sein. Es wäre unfair, auf Mitbestimmungsrecht zu pochen, wo es doch meine Eltern waren, die ein neues Zuhause suchten, in denen sie sich wohlfühlen würden.

Den Schokoladenriegel, den ich mir als Snack mit aus der Küche mitgenommen hatte, warf ich auf mein Bett, als ich gleichzeitig nach meinem Handy griff und abnahm, bevor die Person, die mich anrief, wieder auflegen konnte.

„Ja?", fragte ich und ließ mich rückwärts neben den Schokoladenriegel auf mein Bett fallen.

„Alicia?" Es war Nates Stimme am anderen Ende der Leitung und automatisch stockte ich in meiner Bewegung. Er klang außer Atem und sofort richtete ich mich wieder auf. „Ist alles in Ordnung? Ist etwas passiert?", fragte ich voller Sorge.

„Nein... ja, nein. Oder doch irgendwie schon. Es tut mir Leid, eigentlich wollte ich es nicht..."

Was wolltest du nicht, Nate?", unterbrach ich ihn und stand nun auf. Er machte mich nervös und unruhig fing ich an in meinem Zimmer auf und ab zu gehen, während ich wartete, dass er mir antwortete.

Ich konnte hören, wie er einmal laut aufseufzte, bevor er zum Reden ansetzte: „Es war mein erster Tag, an dem ich nicht an Fynn denken musste und ich weiß, dass die Rätsel an uns beide gerichtet sind, wir sie zusammen lösen sollen, aber..."

„Aber was, Nate?", fiel ich ihm erneut ins Wort. Die Nervosität übernahm so langsam die Überhand über meinen Körper. Nate sollte einfach mal auf den Punkt kommen.

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