⌜Fynns fünftes Rätsel⌝

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Manche Rätsel sehen nur

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Manche Rätsel sehen nur

auf dem ersten Blick schwierig aus. 

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A L I C I A

Ich schaffte es nur noch für einen weiteren Tag meinen Freunden und besonders Kyran aus dem Weg zu gehen. Natürlich wusste ich, dass der Moment kommen würde, in dem ich nicht mehr davon laufen konnte, doch insgeheim hatte ich mir gewünscht, noch ein bisschen länger nicht darüber nachdenken zu müssen, was an Thanksgiving passiert war.

Es passierte schließlich, als ich mich auf den Nachhauseweg machen wollte. Schon von weitem sah ich Kyran an meinem Auto lehnen und für einen kurzen Moment blieb ich stehen, um mich sammeln zu können. Tief holte ich Luft, bevor ich mich wieder in Bewegung setzte und zielstrebig auf mein Auto zuging.
Als ich nur noch wenige Meter von ihm entfernt war, hob Kyran den Blick und bemerkte mich. „Alicia."

„Kyran, was willst du?", fragte ich direkt, jedoch ohne schneidenden Unterton. Ich war es leid sauer zu sein.
„Mit dir reden... Ist das möglich?" Sein Blick war bittend und schnell versuchte ich mir etwas Zeit zu verschaffen, indem ich nach meinem Autoschlüssel in meiner Tasche kramte.

„Und was soll das bringen?", stellte ich die Gegenfrage.
„Ich will mich nicht länger streiten, Alicia", entgegnete er und langsam hob ich den Blick. Die widersprüchlichsten Gefühle machten sich in mir breit und seufzend fing ich an zu nicken. „Ich mich ja auch nicht, Kyran, aber..."

Ich dachte an die Party, an Kyrans Berührungen, seine Worte und die Tatsache, dass er es nicht einmal in Betracht gezogen hatte, mit mir zusammen sein zu wollen. Sofort zog sich mein Herz wieder zusammen und ich presste die Lippen zusammen. Kyran schien meine Veränderung zu bemerken, denn sofort kam er einen Schritt auf mich zu. „Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe und dafür möchte ich mich entschuldigen. Die gesamte Situation war nicht richtig und ich möchte einfach wieder zur Normalität zurück."

Normalität.
Ich schluckte bei dem Gedanken daran. Denn, dass alles wieder normal sein würde, kam mir so weit entfernt vor. So unmöglich.
Einerseits klang es so verlockend, aber dennoch wusste ich nicht, ob ich es wollte.

Doch für diesen Moment wollte ich den Kopfschmerzen einfach entfliehen. Ich wollte mir nicht auch noch darüber den Kopf zerbrechen müssen.

„Okay, Kyran..." Als er erleichtert die Luft ausstieß und einen weiteren Schritt auf mich zu machte, hob ich abwehrend die Hände und redete weiter: „Das heißt aber nicht, dass alles vergeben und vergessen ist. Das, was passiert ist, war der allerletzte Mist und wir müssen darüber noch reden..."

„Ja klar, wie wär's wenn ich dich heute Abend abhole und wir im Tiffanys etwas Essen gehen?"

Allein bei dem Gedanken daran, heute Abend auszugehen, wurde mir schlecht und ich wendete den Blick von Kyran ab. Ich wollte es nicht zugeben, aber mir war selbst mehr als bewusst, dass ich bereits nach einer Ausrede suchte.

Parallel linesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt