⌜Fynns Plan⌝

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Du weiß nie, wann du zum letzten Mal einen Ort siehst

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Du weiß nie, wann du zum letzten Mal einen Ort siehst.

Oder einen Menschen.

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A L I C I A



Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich noch keine drei Stunden geschlafen und stöhnend vergrub ich mein Gesicht in eines der vielen Kissen, die auf meinem Bett verteilt lagen.
Auch wenn ich kurz nach vier im Bett gelegen hatte und nur darauf gehofft hatte, dass mich der Schlaf wie ein alter Freund in seine Umarmung schließen würde, habe ich noch über eine Stunde wachgelegen. Die Gedanken an Fynn, Nate und Kyran hielten mich wach und brachten mich dazu mich von einer Seite zur anderen zu wälzen, aufzustehen, mein Fenster zu öffnen und tief die bitterkalte Novemberluft einzuatmen.

Nun war es erst kurz nach acht und dies war definitiv nicht meine normale Zeit aufzustehen, wenn ich die Nacht zuvor Feiern gewesen war.
Durch den Kissenbezug bekam ich kaum Luft, sodass ich mich schlussendlich doch seufzend dazu überwand mich aufzurichten. Ich rieb mir über mein Gesicht und strich mir meine wirren Haare aus dem Gesicht, während ich nach mein Handy griff, das auf meinem Nachttisch lag.

Mehrere Nachrichten blinkten auf meinem Sperrbildschirm auf, aber als ich sah, dass mir Nate erneut geschrieben hatte, warf ich mein Handy zwischen die Kissen und stand auf.
Eine kalte Dusche würde mir sicherlich gut tun und mich auf andere Gedanken bringen.
Ganz sicher.

Doch so war es nicht und ich musste mir eingestehen, dass ich in so etwas miserabel war, mir selbst etwas einreden zu wollen.
Fünf Sekunden hielt ich es nur unter dem kalten Wasser aus, bevor ich keuchend den Hebel auf heiß stellte und meine Haut dann die weiteren zehn Minuten meines Duscherlebnisses vom kochenden Wasser verbrennen ließ.

Als ich aus der Dusche trat, musste ich mit meinem Ellenbogen über den vom Wasserdampf beschlagenen Spiegel wischen, um mein Spiegelbild erkennen zu können.
Vielleicht hätte ich dies lieber lassen sollen, denn ich sah genauso aus wie ich mich fühlte.
Stöhnend beeilte ich mich Feuchtigkeitscreme in meinem Gesicht zu verteilen, in der Hoffnung, so etwas leben in meine leeren Gesichtszüge zu bekommen.

Schlussendlich gab ich auch meine Versuche auf, mich damit abzulenken, meine Haare zu föhnen und zu glätten. Während ich wieder in mein Zimmer tapste, machte ich mir deswegen nur einen unordentlichen Zopf und putze mir mit meiner freien Hand die Zähne. Mit der Zahnbürste im Mund schlüpfte ich umständlich in frische Unterwäsche und gemütlichen Sachen. Als mein Blick auf mein Laptop fiel, kam mir der Gedanke, dass ich mich heute vielleicht mit dem Geschichtsessay beschäftigen könnte.
Denn auch wenn es eigentlich eine Hausaufgabe war, die schon gestern fällig gewesen wäre, konnte ich mir nicht vorstellen, dass unser Lehrer uns nicht beim nächsten Mal danach fragen würde.

Parallel linesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt