⌜Fynns Zimmer⌝

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Manchmal sollte man auch geschlossene Türen wieder aufreißen 

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Manchmal sollte man auch geschlossene Türen wieder aufreißen 

und nicht einfach auf die nächste warten,

die sich öffnet.

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A L I C I A


Die Woche ging viel zu schnell vorbei.
Zumindest für Nate; ich sah es in seinem Blick, als er mir die Tür öffnete.
Heute trafen wir uns, wie so oft in der vergangenen Woche, bei ihm Zuhause.
Aber diesmal würden wir die gemeinsame Zeit nicht auf dem Sofa essend und Filmeschauend verbringen.
Nein.
Denn wir hatten uns vorgenommen, heute erneut das Rätselbuch aufzuschlagen und Fynns achtes Rätsel zu lösen.
Die einwöchige Fynn-Pause hatte nun offiziell ihr Ende gefunden und als ich Nate gegenüber auf seinem Bett saß und ihn dabei beobachtete, wie er mit fast schon zittrigen Händen über den Einband des roten Notizbuches strich, legte ich meine Finger über seine.

„Hey", sprach ich beruhigend und drückte sanft seine Hand. „Alles ist in Ordnung."

Er hob den Blick und für einen kurzen Moment sahen wir uns an. Ich konnte die Unruhe in seinem Gesicht erkennen, genauso wie die dunklen Augenringe unter seinen Augen. Er hatte nicht gut geschlafen. Davon zeugten auch seine ungemachten Haare und das Schlappertshirt, das er trug.

Er seufzte auf und schüttelte dabei leicht den Kopf, bevor er stockte und schließlich dazu überwechselte zu nicken. „Du hast ja Recht", sprach er und schenkte mir ein leichtes Lächeln, bevor er tief einatmete und dann das Notizbuch aufschlug.

Das achte Rätsel strahlte uns bereits entgegen, so als hätte es nur darauf gewartet, endlich geöffnet und gelesen zu werden.

Nun schlug auch mein Herz etwas höher und schnell rutschte ich so nah an Nate heran, dass sich unsere Schultern berührten. Gemeinsam beugten wir uns über das Buch, um Fynns Worte besser lesen zu können.

Achtes Rätsel:

Wenn sich Türen schließen, öffnen sich irgendwo neue.
Aber manchmal ist es nicht gut, wenn eine Tür zu lange verschlossen bleibt.
Und auch wenn man sich weigern möchte, sollte man den Türknauf drehen und sich dem Zimmer dahinter stellen.

Und dem Chaos, das sich daran befindet.
Denn genau das ist es, in dem man manchmal alle Antworten findet.

Ich hoffe, dass ihr meine Tür findet, sie öffnet und die Lösung beim Aufräumen in meinem ganz persönlichen Chaos findet.
Denn das ist es, was ich nicht mehr alleine geschafft habe.

Ich starrte auf Fynns Worte.
Las sie immer und immer wieder.
Ich kam nicht umher, festzustellen, dass sich seine Rätsel nach und nach verändert hatten. So waren sie zu Beginn teilweise noch wie richtige Rätsel aufgebaut, ja beinahe mathematisch – waren sie jetzt beinahe persönliche Nachrichten an uns.

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