Fünf 2/6 Rätsel zuvor
Manchmal reichte es aus, die Flecken überzustreichen.
Und manchmal dachte man nur,
dass es reichen würde.
__________________
║ F Y N N ║
Es lag bleischwer auf meiner Brust und raubte mir die Luft zum Atmen.
Erneut.Ich starrte an die Decke und konnte mich nicht berühren.
In den letzten Minuten – oder waren es schon Stunden? – hatte ich die Flecken gezählt, die bereits die weiße Decke zierten.
Es waren fünfunddreißig an der Zahl.
Ich hatte bis heute nicht einmal gewusst, dass meine Zimmerdecke so dreckig war.
Ein Grund mehr, sie vielleicht endlich mal zu streichen.Ich blinzelte, doch die Flecken verschwanden nicht.
Natürlich nicht.
So einfach würde es nicht sein.
Probleme lösten sich nicht einfach in Luft auf, sie verschwanden nicht, nur weil man die Augen verschloss oder die Luft anhielt.Ich hatte es oft genug versucht, doch mit der Zeit war mir klar geworden, dass es ganz andere Auswirkungen hatte.
Aber keine schlechten, nein.Man lernte.
Man lernte so vieles neues.Für einen kurzen Moment schloss ich erneut die Augen und hielt die Luft an.
Im ersten Moment spürte ich noch die Schwere auf meiner Brust, die mich niederziehen wollte, doch dann fing es an.Ich wollte der Realität nicht entfliehen.
Ich wollte den Problemen nicht aus dem Weg gehen.
Ganz im Gegenteil.
Ich stellte mich ihnen hiermit.Denn wenn man die Luft anhielt, verschwand man nicht, sondern landete im wahren Leben.
Ich hörte, wie mein Herz in meiner Brust schlug und mir somit bestätigte, dass ich lebte.
Ich spürte das Kribbeln in meinen eingeschlafenen Füßen, das sich langsam aber sicher durch meinen ganzen Körper zog.
Die Sonne schien mir ins Gesicht und erwärmte meine Haut.
Meine Vorhänge flatterten im leichten Durchzug des offenen Fensters und weit entfernt hörte ich das Zuschlagen einer Autotür. Kindergelächter schallte über die Straße und unser Nachbar beschwerte sich lauthals über das Laub, das bereits von den Bäumen fiel.Laut hätte ich es vielleicht nie zugegeben, aber es schien beinahe so, als würde selbst hören können, wie meine Organe arbeiteten.
Ich spürte, wie das Blut durch meine Venen rauschte und wie sich langsam meine Lungen zusammenzogen und sich über den Sauerstoffmangel beklagten.
DU LIEST GERADE
Parallel lines
Ficção Adolescente„Wir sind wie parallele Linien, Alicia. Wir haben so viel gemeinsam, werden uns aber nie treffen. Und auch wenn es mathematisch unmöglich ist, wird meine Linie enden, während deine einfach weiterverläuft." ~ Fynn, ein Mathe-Geek mit Vorliebe für...