⌜Tara⌝

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Es war einfacher

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Es war einfacher

andere zu verurteilen,

als sich selbst.

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A L I C I A


Wir lagen nebeneinander auf meinem Bett und ich konnte nicht anders als Nate die ganze Zeit von der Seite anzustarren. Es war dämmrig in meinem Zimmer, aber dennoch hatte ich das Gefühl, jedes einzelne Detail in seinem Gesicht entdecken zu können. Seine braunen Haare lockten sich an seiner Stirn leicht zu den Haarspitzen hin und auch konnte ich vereinzelte Sommersprossen auf seiner Nasenspitze ausmachen, die mir vorher noch nie aufgefallen waren. Wenn er seine Lippen zu einem Lächeln verzog, wie genau in diesem Moment, erschien ein Grübchen, bei dem es mir in den Fingern kribbelte, in es hineinzupiksen.

„Was ist so amüsant?", fragte ich, ohne meinen Blick abzuwenden.

„Wie du mich ansiehst", antwortete Nate nur und nun schlich sich auch auf meine Lippen ein kleines Lächeln. Er hatte ja Recht. Denn es schien mir nicht möglich, ihn nicht anzusehen.
Doch auch er ließ mich nicht aus den Augen, sein Blick wanderte über mein Gesicht, als wollte er sich jedes Detail einprägen und ein wohliger Schauer lief über meinen Rücken.

Unter seinem Blick wurde mein Hals trocken und ich räusperte mich.
„Soll ich uns etwas zu trinken holen?", fragte Nate daraufhin und richtete sich auf seine Ellenbogen auf. Sein Blick wanderte zu seinem roten Becher gefüllt mit Alkohol. „Ich meine etwas Unalkoholisches."

Ich lachte auf. „Bist du schon betrunken genug?"

Er drehte sich mit einem spitzbübischen Lächeln wieder zu mir um und erwiderte: „Betrunken von dir, ja. Noch mehr tut mir sicherlich nicht gut."

Ein Kribbeln durchfuhr meinen ganzen Körper bei seinen Worten und ich spürte wie ich rot wurde. „Wasserflaschen müssten noch reichlich vorhanden sein. Sie sind nicht ganz so begehrt, wie das russische Wasser."

Er zwinkerte mir zu, während er aufstand. „Keine Sorge, ich werde es schon finden."

Kaum hatte er das Zimmer verlassen, fühlte ich mich seltsam einsam. Aufseufzend drehte ich mich auf meinen Bauch und holte mein Handy aus meiner Hosentasche. Vany hatte vor einigen Minuten bereits Bilder der Party, die noch im vollen Gange war, in unsere Gruppe gepostet und lächelnd klickte ich mich durch. Auf einigen war auch ich zu sehen, wie ich mich ziemlich gut bei den Trinkspielen schlug, die wir nicht einmal vor einer Stunde noch gespielt hatten.

Mein Blick fiel auf die Uhrzeitangabe meines Handys. Ein Uhr in der Nacht.
War es wirklich noch so früh? Es kam mir bereits so viel später vor; so als wäre die Party bereits seit Stunden vorbei. Für mich war sie längst in weiter Ferne gerückt und mir wurde erst jetzt richtig bewusst, dass nur wenige Meter weiter meine Freunde zur lauten Musik und Alkohol feierten, während ich hier auf meinem Bett lag und darauf wartete, dass Nate zurückkam.

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