Can't show you my Love!(BxB)

Party-Vorbereitungen

Louis
Ich blickte nur einmal verlegen zu Noah, als dieser das Haus betrat und widmete mich lieber wieder dem Fernsehr zu. Nach der Erkenntnis, dass wir heute morgen gekuschelt nebeneinander lagen, fiel es mir schwer, normal mit ihm zu sprechen. Besser gesagt hätte ich zurzeit kein einziges anderes Thema zur Verfügung, eher dieser sich neben mich setzte und die ziemlich doofste Frage, die er mir in diesem Moment stellen konnte, stellte. Wollte er mich ägern? 

Ich lief ein wenig rot an und nickte. "Ganz gut und du?" Oh Gott... eigentlich wollte ich das doch gar nicht so wirklich wissen. Und wieso wirkte er so, als ob er sich über das von heute morgen.. witzig machte? Sowas war mir eher peinlich.

Ich atmete leicht aus, als er sein Handy rausholte und musterte währenddessen seine Kleidung, bis dieser mich aus meinen Gedanken brachte und von einer Party brabbelte. Ich.. auf eine Party? Darf ich denn überhaupt? Waren die von unserer Schule und hatten was gegen mich? "Schon... aber ich weiß nicht, ob sie nicht etwas gegen mich haben... und noch dazu vertrage ich sehr wenig Alkohol!"
 
Ich wusste noch halb, wie ich damals mit einem wildfremden Typen rumgeknutscht habe, an dessen Gesicht ich mich aber nicht mehr erinnerte. Jedenfalls wollte ich sowas nicht nochmal tun. Alkohol ließ mich anhänglicher bzw abhängiger von einer Person werden.
"Also wenn ich darf.. dann musst du mich aber wieder nach Hause bringen. Okay?!", bat ich ihn und warf einen harmlosen Blick in seine Augen.

Ob alles okay war? Er sah.. komisch aus. "Uhm.. alles gut bei dir?" Ich durfte ja immerhin wissen, wie es meinem Stiefbruder ging, oder? Er kümmerte sich ja auch um mich - also wieso dann auch nicht umgekehrt? Fragend hob ich eine Braue und beäugte ihn still.

Noah
Ich beantwortete ihm seine Frage nicht, da er nicht unbedingt wissen musste, dass ich so gut wie seit Jahren nicht mehr geschlafen hatte. Stattdessen wartete ich geduldig auf seine Antwort bezüglich der Party. Ich konnte bestimmt etwas Ablenkung gebrauchen und wo fand man die besser als auf einer Party? Ich würde mit niemandem rummachen können, außer mit irgendwelchen Mädchen die mich reichlich wenig interessierten. 

Grinsend sah ich zu ihm rüber. ''Ich pass schon auf, dass du wieder nach Hause kommst und nicht alles vollkotzt.'', versprach ich grinsend und musterte ihn, während ich mir vorstellte, wie er wohl war, wenn er getrunken hatte. Ich für meinen Teil wurde schon irgendwie aufgeschlossen, was meiner Tarnung nicht immer zu Gute kam. Jedoch hatte ich mich immer soweit zusammen reißen können, dass niemandem was aufgefallen war. Und Louis? Wie wurde er? Lustig? Laut? Anhänglich? Oder doch aggressiv?

Nein. Louis wurde nicht aggressiv, wenn er getrunken hatte. Niemals. Dafür verabscheute er zumindest physische Gewalt zu sehr. 
Auf seine Frage hin, biss ich mir kurz auf die Unterlippe und nickte schließlich.

''Ja, alles super.'', antwortete ich leicht lächelnd. Nein, eigentlich war nichts so richtig super, denn 1) war ich schwul und hatte es noch keiner Menschenseele anvertraut, 2) würde ich in spätestens drei Wochen meinen Posten als Captain verlieren und 3) würde ich vermutlich irgendwann im Laufe der nächsten paar Tage mein blaues Wunder erleben, doch damit musste ich ihn nicht belasten, oder?

Er hatte selbst genug mit herum zu tragen, also warum sollte ich es noch schwerer machen? Also hatte ich mich auch dazu entschieden ihm erstmal nichts davon zu erzählen, dass ich die Videos an den Direktor weitergeleitet hatte. 

Louis
"Ich habe nicht vor, alles vollzukotzen.", erwähnte ich leicht beleidigt und zischte leise. Zwar war ich ein ziemlich schlechter Trinker, aber gekotzt hatte ich noch nie und ich vertrug den Alkohol in dieser Hinsicht auch ganz gut. Auf meine Frage, wie es ihm ging, nickte dieser nur und lächelte mich schwach an.

Jetzt fragte ich mich wirklich, was los war?! Schließlich kannte ich die Gesichtsausdrücke nur allzu gut, wenn man einen sowas fragte und ich war ja wohl das beste Beispiel dafür, wenn es um die Beantwortung der Frage ging. Innerlich seufzend, nickte ich nur und ließ ihn lieber in Ruhe damit. Vielleicht dachte er über diese Cassy oder Kassi oder wie auch immer nach. Ob er ihr nachtrauerte?

Einer Bitch wie der sollte man nicht nachtrauern. Ich war mir recht sicher, dass er schon bald eine neue Freundin bekommen würde. Für ihn stellte das ja sowieso kein allzu schweres Problem dar. Immerhin war er ganz hübsch und nett - da würde es einem Mädchen nicht schwer fallen, sich in ihn zu verknallen. Ich wollte das Mädchen dann natürlich unter die Arme greifen und sie unterstützen, falls sie denn selber nett war und zu ihm passte. Als sein Stiefbruder, sollte ich sowas ja wohl gewiss hinbekommen.

"Jedenfalls... ist die Party heute? Und uhm.. was trägt man auf Partys? Kannst du da was für mich aussuchen?", fragte ich diesen um Rat und wuschelte mir verlegen durchs Haar. Ich selber war schon viel zu lange auf keiner Party mehr und hatte keinen Plan, wie man sich auf solchen kleidete. Lässig oder eleganter.. oder andere Kleidung?! War das eine Mottoparty? Eine Gartenparty? Eine Geburtstagsparty?

Nachdem ich erfuhr, dass sie heute stattfand, griff ich grinsend nach seinem Handgelenk und zog ihn mit leichter Kraftaufbringung in mein Zimmer, öffnete meinen Kleiderschrank. 
"Such mir was aus.", bat ich ihn und setzte mich auf mein Bett. Mal schauen, ob der Junge einen guten Geschmack hatte und mir was passendes rauszog. Am bequemsten war mir ja meine schwarze, riped Jeans..! Doch sowas auf Partys zu tragen?! Fragwürdig.

Noah
Ich grinste ihn nur leicht an, als er mir mitteilte, dass er nicht vor hatte hier alles vollzukotzen. Davon ging ich um ehrlich zu sein auch nicht aus, doch wie er mir eben wieder bestätig hatte, ärgerte es Leute, wenn man so tat, als würde man davon ausgehen.

An seinem Gesicht sah ich ganz genau, dass ihm die Art wie ich geantwortet hatte, nicht wirklich gepasst hatte, hoffte aber, dass er einfach nicht weiter fragte. Immerhin kannte er das doch oder? 
''Ja, die ist heute.'', bestätigte ich und begann zu überlegen, was man so zu einer Party anzog. Gute Frage, denn bis jetzt hatte ich da nie so genau drüber nachgedacht. Nachdenklich sah ich ihn an und versuchte mir ein Outfit vorzustellen, was gar nicht so leicht war, da mir gleich mehrere Varianten in den Kopf kamen. Ich spürte den Griff an meinem Handgelenk und stand schon fast automatisch auf. Noch immer grübelnd ließ ich mich von ihm in sein Zimmer ziehen, wo ich vor dem geöffneten Kleiderschrank platziert wurde. 

Während mein Blick langsam über seine Klamotten glitt, biss ich auf meiner Unterlippe herum. Hm. Nach einer Weile, die ich einfach nur reglos in den Schrank gestarrt hatte, zog ich schließlich eine schwarze Jeans, ein weißes Shirt mit grauem Kragen und ein Jeanshemd hervor. ''Wie wäre es damit?'', fragte ich und drehte mich zu ihm um.

Bis jetzt war mir nie bewusst gewesen, wie schwierig es eigentlich war, ein Outfit für eine andere Person heraus zu suchen. Es war schwerer als gedacht, den Geschmack der Person zu treffen und gleichzeitig ein Outfit zu finden, dass auch noch halbwegs zusammen passte. Ich war mir sicher, dass er sich selbst ein besseres Outfit raussuchen würde.

Was ich nachher tragen würde wusste ich schon, aber bei ihm war ich mir unsicher, obwohl ich mir vorstellen konnte, dass es echt gut aussehen würde. ''Zieh das mal kurz an, ich will wissen, wie das aussieht.'', verlangte ich dann schon fast, bevor er überhaupt etwas dazu hatte sagen können. Konnte ja sein, dass es ihn selbst überraschte.