Hart

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Louis
Ich taumelte leicht, als dieser mich schubste und landete auf meinem Bett, blickte ihm traurig hinterher. Hatte ich etwas falsches gesagt und er ist jetzt wütend geworden. Oh je.. das wollte ich doch gar nicht! Als ich hörte, wie dieser sich im Bad einsperrte, atmete ich erleichtert auf.

Achso, verstehe.. er wollte auch nur pissen gehen, dabei hätte er das doch gleich nach mir tun können. War ihm das peinlich? Also mir war das im betrunkenen Zustand gewiss nicht peinlich und meinetwegen konnte ich auch gleich nackt neben ihm schlafen, da einem schneller wärmer wurde, wenn sich zwei Körper aneinander rieben... oder nackter Körperkontakt, welcher Wärme an den anderen abgab. Würde er sich ausziehen, wäre es sowieso viel kuscheliger mit uns beiden.

Eine Weile überlegte ich also hin und her, ob ich mein Boxer wirklich ausziehen sollte, entschied mich aber dann dafür, auf Noah zu warten. Nicht, dass er mir vollkommen ausrastete, weil er seinen Stiefbruder auf einmal nackt sah.. wobei eben beim Pissen, hat er doch sicher auch einen Blick riskiert! Da war ich mir zu 100 Prozent sicher. Welcher Junge schaut denn nicht auf die Länge des anderen, um vergleichen zu können. Oder halt... kann auch sein, dass nur solche Schwuchteln wie ich, sowas taten. Ich war mir nicht sicher.

Irgendwann fing ich an, mir Sorgen zu machen und wollte gerade aufstehen, um nachschauen zu können, ob Noah in Ordnung war, als dieser dann doch endlich in das Zimmer zurück kehrte.

Lächelnd tippte ich auf den Platz neben mir und schlang meine Arme um ihn, als er sich setzte. "Ich hab dich soo unendlich vermisst, Noah. Ich dachte schon, du hast gekotzt oder so.. ist alles okay? Achso.. ich wollte fragen, ob's dich stört, wenn ich nackt neben dir schlafe. W-wenn ja, dann lass ich sie an... ich.. will nicht, dass du angeekelt oder so bist.", erklärte ich ihm sanft und ließ von ihm ab, als ich fragte, ob ich ohne Boxer schlafen könne. "Aber bitte nicht abhauen."

Noah
Eher zögerlich setzte ich mich wieder auf sein Bett und schloss für einen Moment die Augen, als er seine Arme erneut um mich legte. Gekonnt angelte ich mir eine der noch fünf verbliebenen Wasserflaschen, öffnete diese und trank ein paar Schlücke, von denen ich einige fast wieder ausspuckte, als ich hörte was er da fragte.

Warum um alles in der Welt wollte er jetzt auch noch seine Boxer ausziehen? Ich könnte wetten, dass er sonst auch nicht nackt schlief. Ob das am Alkohol lag? ''Louis das würdest du morgen früh wirklich bereuen, also lass sie lieber an, ja?'', versuchte ich zu erklären und sah ihn, nachdem ich mich vom verschlucken wieder beruhigt hatte lächelnd an. Es wäre nicht nur für mich unangenehm und extrem anmachend, sondern würde ihm morgen wenn er aufwachte unglaublich peinlich sein, da war ich mir sicher.

Ich setzte nun die Flasche an und trank sie in einem Zug aus. Waren ja nur noch zwei für mich... Eine müsste ich vor dem schlafen wenigstens noch trinken. ''Ich hau schon nicht ab.''

Kurz biss ich mir lächelnd auf die Lippe, bevor ich die leere Flasche auf den Boden stellte und mir kurz mein Handy griff. Als ich den Bildschirm an machte, blinkten weitere Nachrichten auf, welche sie wohl im betrunkenen Zustand verfasst hatten, weswegen sie weitaus aggressiver und noch viel schlimmer klangen als die normalen.

Mir war jetzt schon unglaublich schlecht, wenn ich an Montag dachte. Sicherlich würden sie nach der Schule warten und da ich kein Drückeberger war, würde ich wohl oder übel zu meinen Taten stehen müssen. Das war so blöd gewesen. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich in letzter Zeit viel zu viele dumme Sachen machte. Abhalten tat es mich trotzdem nicht.

Louis
Anscheinend hatte ich ihn so schockiert, dass er sich verschluckt hatte und ich ihm deswegen helfend auf den Rücken klopfte, damit er das getrunkene aus der Luftröhre bekam und mir dann klar machte, dass ich das lieber lassen sollte. Dabei kratzte ich mich nur kurz am Hinterkopf und nickte ihm zustimmend zu. Er hatte wohl recht. 

"Ist gut, Noah.", antwortete ich ihm kichernd und beobachtete ihn beim Austrinken und kaute nachdenklich auf meiner Lippe herum. Worüber haben wir heute nochmal gesprochen? Ich habe die Hälfte bereits wieder vergessen. 

Ein Blick auf Noah verriet mir, dass etwas nicht stimmte, doch ich war zu müde um diesen jetzt noch auszufragen, was denn los sei, weshalb ich abwartete, bis dieser sein Handy wieder an die Seite stellte und ihn daraufhin in mein weiches Kissen drückte, einen Arm und Bein über ihn legte und meinen Kopf an seinen Oberarm lehnte, sodass er meinen Atem auf der Haut spürte.

"Ach ja..". Ich hob meinen Kopf kurz an und küsste seine Stirn liebevoll. "Gute Nacht, mein süßer Bruder.", wisperte ich diesem ins Ohr, in welches ich noch kurz biss und meinen Kopf an seinen ursprünglichen Platz legte. 

Kurz darauf nickte ich auch ein und schlief bis zum nächsten Tag durch, wobei mich heute erneut kein Alptraum plagte und ich mich im Schlaf halb auf ihn rollte, leicht steif wurde, jedoch einfach weiterschlief. So gut konnte ich schon echt lange nicht mehr schlafen und das ließ ich mir nicht von einer Latte zum Verhängnis werden lassen.

Noah
Ich war froh, dass er wenigstens das nicht falsch verstanden hatte, sondern mir einfach zustimmte. Leise seufzend legte ich mein Handy zurück auf seinen Nachttisch und wurde im nächsten Moment auch schon aufs Bett gedrückt. Ruhig positionierte ich mich auf dem Rücken, ließ eine Hand hinter meinen Kopf wandern, während ich den anderen Arm ausstreckte, da ich schon vermutet hatte, dass er sich auf diesen legen wollte.

Seinem Kopf auf meinem Arm, folgte schnell ein Arm über meinem Oberkörper und ein Bein eher mittig vom Körper, was mir für gewisse Zeit wirklich Schiss machte. Wenn er das bemerken würde... 
Als er seinen Kopf erneut hob, drehte ich meinen ein wenig in seine Richtung um ihn besser ansehen zu können. Was hatte er nun wieder vor? Einen Kuss auf die Stirn. Ich musste leicht grinsen, da das wirklich eine süße Geste war.

''Schlaf gut Louis.'', wünschte ich ihm auch eine gute Nacht um merkte, wie er nur kurz daraufhin einschlief. Bei mir dauerte es wieder ziemlich lange, bis ich endlich schlief, was einerseits an der nicht verschwinden wollenden Latte und der sich drehenden Welt durch den Alkohol lag und andererseits schwirrten mir einfach unglaublich viele Gedanken durch den Kopf. 

Als ich mir sicher war, dass ich ihn nicht wach machen würde, angelte ich nach einer weiteren Wasserflasche, welche ich noch hinterhertrank. Im Anschluss gelang es mir tatsächlich einzuschlafen, bis Louis sich auf mich drehte. Konnte ich nicht wenigstens einen tiefen Schlaf haben, wenn ich schon schlecht einschlafen konnte? Das war doch nicht fair. 

Nachdem ich für ungefähr zehn Minuten wach gelegen hatte, spürte ich plötzlich, wie etwas an meinem Bein hart wurde, was allerdings nicht zu mir gehörte. Mein Körper war sich eher unschlüssig darüber, ob mir das jetzt unangenehm sein sollte oder mich geil machte. Im Endeffekt vermischten sich wohl beide Reaktionen miteinander. Wow, manchmal hasste ich meinen Körper wirklich.

Can't show you my Love!(BxB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt