Frieden

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Louis
Mehr als nur verdattert, starrte ich seinen Hinterkopf an, als er sich zu mir lehnte und biss mir auf die Unterlippe, als er zu sprechen begann. Mittlerweile breitete sich Panik in mir aus, weshalb mein Herz wie wild pulsierte und zu zerspringen drohte. Hastig schüttelte ich meinen Kopf und verpasste ihm einen Knutscher auf dem Hinterkopf. 

Er denkt, nachdem ich mir so lange um Noah Sorgen gemacht habe und ihn heute den ganzen Tag angefleht hatte, dass er mit mir sprach, dass ich ihn ignorieren würde? Das war mehr als nur unwahrscheinlich. So schluckte ich den schweren Kloß im Hals hinab und versuchte ihn ein wenig zu beruhigen.

"Quatsch! Was redest du denn da für einen Unsinn? Wenn du gewusst hättest, wie oft ich letzte Woche weinend auf deinem Bett eingeschlafen bin, dann wüsstest du, welche Sorgen ich mir um dich gemacht habe. Du weißt sicher, wie schrecklich sich soetwas anfühlt. Außerdem war das jetzt mein zweites Mal... beim ersten konnte ich dir das anfangs nicht verzeihen, doch ich finde, dass ich einfach nur zu sehr mit meinem Ignorieren übertrieben habe. Wahrscheinlich konnte ich mich nicht damit abfinden. Ich bin zu weit gegangen und hätte das wie ein Erwachsener mit dir klären sollen, anstatt wie ein Kind vor dir wegzurennen, da ich mir das alles selber nicht glauben wollte. In dem Punkt bin ich nun mal ein sturres Kind und habe dabei vergessen auf deine Gefühle zu achten, auch wenn ich jeden Tag über dich nachdenken musste und deine Entschuldigungen nie ignoriert habe.", gestand ich ihm ehrlich und streichelte dabei die ganze Zeit über seinen Rücken. 

Von mir aus konnte ich die ganze Nacht auch durchmachen, um ihm zu beweisen, wie ernst ich es mit ihm meinte. Außerdem war ich mir schon im Klaren, was ich da von mir gab, da ich erstens nur Wein getrunken habe und mich nicht vollkommen damit zugedröhnt hatte, auch wenn ich es anfangs gedacht habe.

Immer wenn ich zu viel gesoffen hatte, bekam ich einen Blackout, doch meiner Meinung nach, hatte ich nicht besonders viel Intuos in mir, weshalb ich das alles sicherlich nicht vergessen würde. Notfalls hatte ich doch diese erotische Memo von vorhin.

"Ich habe mich damit abgefunden, dass du mein erstes Mal bist und ich hab dir inziwschen verziehen. Deswegen wüsste ich nicht, wieso ich morgen so, wie in deinen Vorstellungen, reagieren sollte.", ergänzte ich mich leise und griff nach der Wasserflasche seitlich neben mir, stützte diese an seiner Schulter ab und exte den halben Liter weg, wovon sich mein Bauch ein wenig aufblähte und ich die Flasche nun wieder auf dem Boden abstellte. Ich glaub so wie ich das gesagt hatte, meinte ich das gar nicht.. na super. Das jetzt aber zurück zu nehmen wäre aber genauso seltsam. Hoffentlich checkte er, wie ich das gemeint hatte.

"Keine Sorge... aber im Gegenzug möchte ich, dass auch du so bleibst, wie du jetzt bist und mich nicht aus dem Zimmer schmeist oder sonst was, in Ordnung? Dein Blick vorhin hat mich auch zutiefst getroffen." Denn bis jetzt war es das erste mal, dass mein süßer Bruder mich so eiskalt angesehen hatte und ich Angst vor ihm bekommen habe. Meinen Noah ein weiteres mal so zu finster drein zu sehen, würde mich nur verängstigen und außerdem passte ihm so eine Miene nicht. Er war in Wahrheit doch jemand ganz nettes.

"Mein süßer, toller Noah. Ich hab dich lieb, ja? Ganz, ganz dolle. Vergessen wir einfach das was war und fangen noch einmal neu an. Was hälst du davon? Außerdem war ich echt geschockt, als sich rausgestellt hat, dass du auch schwul bist. Dabei.. dachte ich am Anfang, dass du Schwule verachtest."

Langsam begann ich sein Haar zu kraulen und nahm wahr, dass er sich beruhigt hatte. Sehr gut. 
Da fiel mir erst jetzt auf, dass ich ihm eben davon erzählt hatte, dass ich in der letzten Woche ständig in seinem Bett eingeschlafen bin, weshalb ich nun leicht errötete. Dabei hatte ich mir felsenfest vorgenommen, es ihm zu verschweigen, da es super peinlich für mich war. Wer schlief denn auch schon im Bett seines Bruders? 

Can't show you my Love!(BxB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt