Noah + Louis

2.8K 158 23
                                    

Louis
"Noah...", keuchte ich leise und sah verlegen zu ihm runter. Zwar konnten wir jetzt alles tun, was wir wollten, aber dennoch fühlte sich das Ganze noch etwas... seltsam an. Denn erst seit eben kannte ich seine Gefühle und das davor.. war anders gewesen!

Jetzt hieß es Noah + Louis also..!

Das wäre dann die nächste Hürde, die wir beide in diesem Haus überwinden mussten. Als nächstes müsste man unseren Eltern nämlich erzählen, dass wir mehr als nur Stiefgeschwister sind. Oh Gott... ne! Das würde ich definitiv nie im Leben meiner Mom sagen können.

Wenn schon, dann sollte es Noah tun. Immerhin hab ich schon anderes gebeichtet.. und zwar, dass Noah genauso schwul wie ich war.

Leise stöhnend hob ich sein Kinn nach dem Knutschfleck an und beäugte ihn kurz.

"Wir sind so dämlich! So, so, so dämlich. Wie konnten wir bloß so an uns vorbei reden?", seufzte ich und streichelte langsam über seine Wange.

"Gott, Noah.. ich fühle mich soo dumm. Wie konnte ich das bloß nur so anders wahrnehmen? Ich dachte, du meinst sowas nie ernst..". Ständig dachte ich, dass Noah bloß so dahin laberte, doch amscheinend meinte er im Gegensatz zu mir, absolut alles Ernst. Wir waren ja so verschieden.

Jedenfalls streichelte ich ihm nun eine Sträne vom Gesicht und sah auf seinen Hals hinab, wandt meinen Blick dann zum Fenster. Es war schon echt dunkel. Ob Noah vielleicht bei mir schlafen wollen würde?

"Bleibst du hier oder.. ich meine.. schläfst du bei dir?", hakte ich nun nach und wurde bei dem Gedanken ein wenig verlegen. Ich wollte nämlich nicht zu Noah ins Bett.. nie wieder. Urgh! Denn ich wollte echt nicht in dem Bett liegen, wo Noah mit diesem Gorilla gefickt hat. Igitt! 

Gähnend rutschte ich von seinem Schoß, auf welchen ich mich kurz zuvor gesetzt hatte und legte mich neben ihn gerade auf den Rücken, streckte mich und sah erneut zu meinem süßen Noah.

Durfte ich ihn jetzt überhaupt als 'meinen Freund' bezeichnen? Es gab noch so vieles, was wir besprechen mussten.

Noah
Nachdem ich ihm einen ordentlichen Knutschfleck verpasst hatte, hob er fast sofort mein Kinn an, was meinen Blick auf seine Augen lenkte. Kurz biss ich mir auf die Lippe, ehe sich ein leichtes Lächeln auf diese legte.

Während er mir erzählte, wie dämlich wir doch gewesen waren, lehnte ich meinen Kopf sanft gegen die Hand, die über meine Wange streichelte. ''Das kannst du laut sagen...'', murmelte ich zwischen seinen Worten.

Es war mir unbegreiflich, wie wir dermaßen aneinander vorbei reden konnten. Das Ganze musste so offensichtlich gewesen sein, dass jeder Idiot es hätte bemerken müssen.

Als er meinte, er fühle sich dumm, strich ich ihm sanft über die Wange. ''Louis, du bist nicht dumm. Ich hab es doch auch nicht kapiert. Aber eine Sache musst du dir merken: Ich meine alles ernst was ich sage.''

Er war nicht dumm und auch ganz sicher nicht zu dick. Louis war süß, manchmal etwas voreilig und teilweise kompliziert, aber das machte ihn aus.

Ich hatte es von Anfang an gewusst und hätte mich wohl kaum in ihn verliebt, wenn es mich stören würde. Seine Frage riss mich aus meinen Gedanken. Naja, also wenn er nichts dagegen hätte, würde ich natürlich viel lieber bei ihm bleiben. Ich schlief sowieso viel, viel besser, wenn er neben mir lag.

Nachdem er von meinem Schoß gerutscht war, fuhr ich mir kurz durch die Haare. ''Naja, also wenn es dich nicht stört, dann würde ich gern hier bleiben.'', antwortete ich schließlich und ließ mich auf die Seite fallen.

Ich würde gern hier bleiben und neben ihm einschlafen, um dann neben ihm aufzuwachen. Neben ihm aufwachen... und dann? Was war in der Schule? Ich war noch nicht bereit dazu mich zu outen, was bedeutete, dass Louis und ich uns, genau wie hier zu Hause, nicht so zusammen zeigen konnten, wie er es verdient hätte, wäre ich nicht so ein Feigling.
Allerdings brauchte ich nach dem Outing vor meinem Vater ein wenig Zeit.

''Louis...'', begann ich leise, wollte eigentlich gar nicht so richtig sagen, was ich sagen wollte. Zudem hatte ich Angst, dass er sauer werden würde, denn das war das letzte, was ich jetzt wollte. ''Ich... ich bin noch nicht bereit dazu das mit uns in der Schule offiziell zu machen.'', beendete ich den Satz schließlich und biss mir fest auf die Lippe.

Louis
Als er sagte, ich müsse mir merken, dass er alles Ernst meinte, was er sagte, sah ich hoch zu ihm und lächelte sanft. Das habe ich mir eben auch so gedacht. Ein weiteres mal streckte ich mich und drehte mich dann seitlich zu meinem Noah.

"Hätte es mich gestört, hätte ich dich nicht gefragt, ob du bei mir schlafen willst, Noah.", schmunzelte ich nun und legte meine Hand auf seine Hüfte, zog ihn näher zu mir und sah ihm tief in die Augen.

Noah war ein echt hübscher Kerl und ich war mehr als nur glücklich, dass er schwul war. Wäre er es nicht, wüsste ich nicht, wie ich ihn jemals dazu gebracht hätte, mich auf die Art und Weise zu mögen... falls er keine Freundin hätte. Das klang ja mega anstrengend.

Als er mich ansprach, konzentrierte ich mich wieder vollkommen auf ihn und nickte lächelnd, damit er fortfahren konnte zu sprechen.

Natürlich verstand ich, dass er dafür nicht bereit war und kuschelte mich eng an ihn heran, schenkte ihm einen zarten Kuss. "Das ist kein Problem für mich. Von mir aus, muss das keiner wissen. Es geht immerhin niemandem etwas an, wie wir zueinander stehen, nicht wahr?" 

Außerdem verstand ich es, da sein Ruf ja auf dem Spiel stand. "Alles gut, mein Schnuckel. Wollen wir nach diesem langen Tag jetzt endlich schlafen? Na komm her zu mir." Lächelnd warf ich die Bettdecke über uns, kehrte ihm kurz den Rücken zu und stellte mein Handywecker.

Daraufhin drehte ich mich wieder um und strahlte ihn an. "Aber ich will nicht in so viel Kleidung schlafen." Grinsend setzte ich mich auf, zog mir alles bis auf die Boxer aus und streckte ihm die Zunge aus, als ich mich zurück ins Bett zu Noah kroch.

"Willst du dich nicht ausziehen?" Natürlich wollte ich damit etwas bezwecken und würde es auch gleich so bekommen, wie ich wollte. So zu schlafen, wäre sicher ganz bequem. Mit meinem geliebten Noah.

Noah
Gut, es machte Sinn, dass er nicht gefragt hätte, hätte er es nicht gewollt. Leicht grinsend ließ ich mich zu ihm ziehen und erwiederte seinen Kuss sanft, welcher mir verriet, dass Louis nicht sauer war.

Wenn er wüsste, wie mich das beruhigte. Es war nicht so, dass es mir peinlich war mich mit ihm zu zeigen, doch die Angst vor den Reaktionen war einfach zu groß, gerade jetzt nachdem mein Vater mir ein wunderbares Negativbeispiel gezeigt hatte. Ich hatte Angst davor, dass der Großteil genau so reagieren würde.

Mein Ruf war sowieso vollkommen im Arsch, doch noch bedachten sie mich nicht mit dem selben Blick, mit dem sie Louis bedachten. Das würde ich Momentan einfach nicht aushalten, selbst jetzt nicht, nachdem sich der größte Wunsch erfüllt hatte, den ich je in meinem Leben besessen hatte.

''Danke...'', murmelte ich lächelnd und sah ihm dabei zu, wie er zuerst die Decke über uns ausbreitet, dann einen Wecker stellte und sich anschließend auszog. Gott und diesen Anblick konnte ich jetzt so oft genießen, wie ich wollte. Was ein Traum.

Grinsend biss ich mir auf die Lippe und nickte. Natürlich wollte ich mich auch ausziehen, ich hatte nur meine schöne Aussicht genossen.

Also krabbelte ich kurz aus dem Bett, um mir die Hose und anschließend mein Shirt auszuziehen. ''Zufrieden?'', fragte ich leicht lachend und schlüpfte zurück unter die Bettdecke, wo ich ihn näher an mich zog und ihm einen sanften Kuss aufdrückte.

Wenn mein Vater das mit uns wüsste, würde er wohl uns beiden den Kopf abreißen. Vermutlich könnte ich es ihm nicht einmal übel nehmen, da es doch ganz schön viel war, erst zu efahren, dass der eigene Sohn schwul war und dann auch noch mit seinem Stiefbruder ins Bett ging. Ja, das wäre sicher ganz toll für ihn. 

-
Das nächste Kapitel ist dann aber schon 🔥🔥😎!

Can't show you my Love!(BxB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt