2 verliebte Idioten

3K 180 64
                                    

Louis
So, ich war fertig und rechnete mit dem schlimmsten Sachen, die jetzt folgen würden. Sicher lachte er mich aus, verpasste mir eine oder schrie mich an. Das habe ich auch nicht anders verdient.

Ich habe selbstsüchtig gehandelt und nur über meine Gefühle gewacht - seine habe ich total ignoriert.

Natürlich war er sauer darauf, dass sein kleiner Stiefbruder sowas tat, nur weil er verliebt war und nur wegen der Eifersucht soetwas dämlich anstellte.

Ja, ich war dämlich - sehr sogar -, doch tat man denn nicht viel dummes, wenn man verliebt war?

Man machte doch den schlimmsten Scheiß. Man tat alles dafür, dass der andere seine Gefühle erwidert. Man tat, man hoffte, man betete, man stellte dummes an! Menschen waren nun mal so! Jeder war so. Und ich auch.

Gerade, als ich wieder aufsah, erschauderte ich, als mir seine Hand so schnell nahe kam. Das war dann gleich sicher eine Schelle auf die Wange. Ich wartete ab, schloss meine Augen, doch nichts passierte.

Stattdessen spürte ich, dass er seine Hand auf meine Wange legte und mich auf einmal zu sich zog. Bevor ich das realisierte, bemerkte ich auch schon, wie seine warmen weichen Lippen auf meinen lagen und ich diesen recht verwirrt erwiderte, mich an ihn lehnte. Was war denn jetzt los? Zeigte er mir brüderliches Verständnis? Dachte er, damit würde alles vergehen? Ein letzter Kuss?

Viel zu hastig löste er sich von mir und sprach diese drei wunderschönen Worte aus. Oh mein Gott. Niemals! Hatte ich mich verhört? Log er? Oh fuck!

Er... er... er liebt..MICH? Ablenkung? In meinem Kopf begann es zu rattern. Ich verstand es nicht. Er liebt mich? Wieso sagte er mir das nicht? Log er? Nein! Er blieb total ernst und meinte es auch so, wie er das sagte. Er... liebt mich?!?! Mich? Mich, den Idioten? Aber.. wieso? Wieso hatte ich das nie bemerkt?

Wir mussten ja echt dämlich gewesen sein, wenn wir ständig aneinander vorbeigesprochen hatten. Ich konnte es gar nicht fassen. Wie lange liebte er mich schon?

"T-tut mir Leid, Noah. Bitte verzeih mir. Es... war falsch. Ich rede mit deinem Dad und bitte ihn darum mir deine 3 Monate Hausarest zu geben.", flüsterte ich ihm leise zu und rutschte ganz nahe zu ihm.

"N-noah... wieso.. hast du mit diesem Arschloch rumgemacht, wenn du... m-mich liebst? Weißt du wie sehr ich am selben Abend geweint habe? Weißt du, wieso ich dir eigentlich nicht mehr in die Augen schauen konnte? Ich dachte, dass da was läuft... ich war so frustriert, dass du so eine Hackfresse wie ihn magst und hab angefangen für dich abzunehmen. Ich dachte.. du findest mich zu fett... und willst keinen wie mich. I-ich dachte.. du hasst mich als deinen Bruder."

Kurz überlegte ich und sah ihm errötet ins Gesicht, nahm seine Hände. "Ich möchte nicht mehr dein kleiner Bruder sein. Das ist scheiße. I-ich will...".

Ich konnte es nicht aussprechen. Schon allein den ersten Schritt gemacht zu haben, reichte mir für heute. Erschöpft legte ich mich längst auf das Bett, legte meine Arme um Noahs Nacken und zog sein Gesicht zu mir, verteilte immer wieder süße Küsschen auf seinen Lippen und sah ihn vielsagend an.

Sah ihn mit einem Blick an, der mehr von ihm wollte. "Wir sind so bescheuert.", meinte ich lachend und küsste ihn leidenschaftlich. Wie konnten wir das bloß nicht erkennen?

Noah
Dass er anbot, meine drei Monate zu übernehmen, war zwar süß, doch genauso nutzlos. Ich meine mit wem sollte ich denn außerhalb etwas machen? Ich hatte doch außer ihm niemanden mehr und da würden mich die drei Monate Hausarrest schon nicht umbringen.

Umbringen würden mich die Blicke meines Vaters und das Gespräch, welches ich definitiv noch mit ihm haben musste. Bis jetzt hatten nur die anderen geredet, doch ich hatte noch nichts dazu gesagt. Schuldig war ich es ihm aber trotzdem. Er war mein Vater und auch wenn er mich jetzt hasste, verdiente er eine Erklärung.

Can't show you my Love!(BxB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt