Louis
Etwas gekränkt über meine eigenen Worte, wanderte mein Blick auf sein Shirt, während er zu sprechen begann und mir klar machen wollte, dass er mich nicht hasst. Natürlich hasste er mich, ansonsten hätte er nicht...!Auch sagte er mir, dass ich ihm wichtig wäre, auch wenn ich seit Dienstag den Glauben daran verloren hatte. Seit Dienstag..! Doch als Noah auf einmal fragte, was er falsch getan hatte, biss ich mir auf die Unterlippe und hatte vorerst keine Antwort parat.
Naja... er hat mich... irgendwie betrogen..., aber irgendwie auch nicht. Dass ich ihn am Dienstag gesehen hatte, wollte ich ihm eigentlich nicht sagen, deshalb überlegte ich ein wenig, wobei ich recht kurz zu ihm linste und er zu weinen begann.
Oh nein, ich wollte ihn doch nicht so kränken. Ich dachte, er würde das nicht so ernst nehmen mit meinen Worten, doch das tat er anscheinend sehr wohl. Ich erhob mich vorsichtig, beugte mich zu meinem süßen Noah vor und legte meine Hände um ihn. Ich wollte ihn nicht weinen sehen.
"Um... um ehrlich zu sein, kann ich dir.. das nicht erklären. Doch... ich ähm.. weiß jetzt, dass es nicht so ist, nicht? Du hasst mich nicht... und du machst dir Sorgen um mich. Du bist so süß, Noah.", hauchte ich ihm leise zu, wobei mir erst jetzt auffiel, dass ich letzteres eher in Gedanken hatte und nicht aussprechen wollte.
Für einen Moment vergaß ich sogar allen Kummer und fühlte mich bei ihm wohl, errötete leicht, als ich nochmal über meine eigenen Worte eben nachdachte. Hoffentlich nahm er diese nicht auch allzu Ernst.
Wieso lachte er mich eigentlich nicht aus oder boxte mich, als ich ihm sagte, er sei süß? Typen wollten sowas normalerweise nicht von anderen hören und fühlten sich dadurch nicht männlich. Wieso war Noah bloß so ein komplizierter Fall?
Warum war er bloß mein "Bruder"? Wäre er es nicht, hätte ich ihm vielleicht meine Liebe gestanden und wäre ihm jedes mal in der Schule aus dem Weg gegangen, bis ich ihn vergaß weil er es nicht erwiderte, doch das alles war viel schwieriger, als ich es mir erhoffte.
Da meine Beine sich nicht mehr halten konnten, setzte ich mich auf seinen Schoß und trocknete ihm die Wangen trocken.
"Noah, bitte nimm das doch nicht so persönlich. I-ich.. kann dir das einfach nicht erklären." Ich kann dir meine Liebe zu dir nicht gestehen, das täte mir weh und ich wollte keinen Korb einstecken. Nicht von dir.
"Noah, kommst du irgendwann mal mit zu meinem Dad?", fragte ich ihn nun leise und vollkommen nicht auf vorheriges bezogen.
"Alleine auf dem Friedhof rumzuhocken ist nicht so schön und abends ist es echt gruselig und kalt dort."
Ich fragte mich, wieso ich es gerade wieder schaffte, normal mit ihm zu sprechen. War es, weil ich ihn ablenken wollte? Glaub schon.
Vielleicht war meine Verliebt - sein - Phase aber auch wieder vorbei. Eher nicht. Ich dachte gerade einfach nur daran, Noah lächeln zu sehen.
"Mir ging es da wie in einem Horrorfilm.", fügte ich grinsend an und kicherte leise.
Jetzt lächel doch bitte, Noah.
Noah
Wie es schien, hatte auch er keine Antwort drauf. Er musste doch wissen, was ihn denken ließ, dass ich ihn hasste, immerhin interpretierte er ungefähr alles was ich tat falsch. Zumindest kam es mir so vor.Wie schaffte es Louis bloß zu denken, dass ich ihn hassen würde, wenn ich doch in Wirklichkeit total auf ihn stand? Konnte er das nicht einfach erkennen? Dann konnte er mir einen Korb geben, ohne das es all zu peinlich für mich werden würde und ich könnte damit vielleicht endlich abschließen.
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Can't show you my Love!(BxB)
JugendliteraturLouis teilt sich das Haus mit Noah, seinem Stiefbruder, welchen er auf den Tod nicht leiden kann, da Noah ihn aufgrund seiner Sexualität an der Schule mobbt. Eines Tages fahren die beiden Jungs mit deren Elternteil zu einem Wochenendtrip an die Ost...