Kapitel 159

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Kapitel 159

~Lucas Sicht~

"Kann... Kann ich sie noch ein Mal sehen? Mich verabschieden?" frage ich Feli mit zittender Stimme, als ich mich nach langer Zeit langsam löse... 

Als sie nickt und langsam aufsteht, mache ich ihr genau das nach... 

Wir laufen, Hand in Hand, auf den Gang und fragen eine Hebamme... 

Als diese nickt, folgen wir ihr in das Zimmer unserer Zwillinge... 

Und da liegt sie immer noch in ihrem Brutkasten... 

Es sieht so aus als würde sie nur schlafen... 

Doch mir wird plötzlich bewusst, dass ich nie wieder in ihre unfassbar wunderschönen Augen sehen werde... 

Wieder läuft eine Träne über meine Wange... 

Langsam ziehe ich mein Oberteil aus, laufe zum Brutkasten von Liv... 

Vorsichtig nehme ich sie auf meine Arme, setze mich auf einen dieser Stühle und drücke sanft ihren Körper, der noch warm ist, an meine Brust... 

Immer mehr Tränen bannen sich ihren Weg über meine Wangen... 

Plötzlich geht wie ein Stromschlag durch Livs Körper und sie beginnt kurz zu zittern... 

Als ich die Hebamme ansehe, sagt diese nur: "Das ist völlig normal"... 

Und ich bin wieder in der Realität... 

Meine tote Tochter liegt auf meiner nackten Brust... 

Und Feli steht dicht neben mir... 

Auch ihr rennen Tränen über ihre Wangen... 

Doch plötzlich öffnet Liv ihre Augen und bewegt ihren Fuß... 

Völlig perplex starre ich meine Tochter an... 

Dann sehe ich zu Feli... 

Auch sie sieht total verwirrt und schockiert auf unsere Tochter... 

"Sie... sie hat sich bewegt..." stottere ich und sehe die Hebamme an... 

Sofort nimmt sie mir die Kleine aus meinen Armen und läuft mit ihr aus dem Zimmer... 

Vorsichtig nehme ich Felis Hand und dann sieht sie endlich in meine Augen... 

"Lebt sie jetzt..?" frägt sie ganz schüchtern... 

"Ich weiß es nicht..." antworte ich ihr, doch dann kommt auch schon die Hebamme mit Liv und einem Arzt in das Zimmer... 

Sofort lasse ich Felis Hand los, ziehe mir mein Oberteil wieder an und stehe auf... 

"Was war das?" frage ich den Arzt und er lächelt mich an... 

"Herr Hänni... Ihre Tochter lebt... Sie war auch nie tot... Ihr Herz hat nur so schwach und langsam geschlagen, dass es der Monitor nicht mehr erfassen konnte... Wie eine Art Schockstarre" antwortet mir der Arzt und ich sehe zu meiner Tochter... 

"Sie lebt..." flüstere ich und drehe mich dann zu Feli um... 

"Sie lebt..." sage ich jetzt etwas lauter und voller Freude und laufe auf meine bezaubernde Frau zu... 

Als ich vor ihr stehe, sehe ich schon die Tränen in ihren Augen... 

Sofort ziehe ich sie an mich und dann bilden sich auch wieder in meinen Augen Tränen... 

Ich lege meinen Kopf auf ihren und schließe meine Augen... 

Erst als sich Feli langsam von mir löst, öffne ich sie wieder und sehe meine wunderschöne Frau an, die mich jetzt anlächelt... 

Ich erwidere ihr Lächeln und nehme dann ihr Gesicht in meine Hände... 

Langsam nähert sich mein Kopf ihrem und kurze Zeit später kann ich schon ihre wundervollen samtweichen Lippen auf meinen spüren... 

Dieser Kuss entwickelt unglaublich viele Gefühle und ich bin einfach nur froh, dass das alles ein gutes Ende genommen hat... 

Nachdem wir uns langsam gelöst haben, drehe ich mich um... 

Die Hebamme und der Arzt sind aus dem Zimmer verschwunden... 

Und Liv... 

Liv liegt in ihrem Brutkasten... 

Mit den Sauerstoffröhrchen in der Nase...

Und sie atmet gleichmäßig... 

Ich nehme Felis Hand und laufe mit ihr an Livs Brutkasten... 

"Merciii Luca" flüstert Feli und streckt ihre Hand zu Liv... 

"Wofür?" frage ich sie verwirrt und sehe sie an... 

"Dass du da warst... für mich... Und dass du unsere wundervolle Tochter wieder ins Leben geholt hast..." flüstert sie, während ihr Blick immer noch auf Liv gerichtet ist... 

Ich lege meinen Zeigefinger unter ihr Kinn und zwinge sie mich anzusehen... 

"Ich habe dir versprochen, dass ich für Liv kämpfen werde... Dafür, dass sie am Leben bleibt... Feli... Wir haben diesen Kampf gewonnen" flüstere ich und sehe gebannt in ihre Augen... 

Ein kleines Lächeln breitet sich auf ihren Lippen aus, dass allerdings schnell erlischt... 

Ihr Kopf nähert sich meinem... 

Dann legt sie ihre Hände auf meine Wangen und zieht meinen Kopf sanft näher an ihren... 

Ich lege meine Hände an ihre Hüfte und ziehe sie näher an mich... 

Und dann treffen ihre weichen Lippen auf meine und in meinem Bauch entfacht sich sofort ein Feuerwerk... 

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Bevor ihr jetzt alle denkt 'Ach sowas passiert eh nur im Märchen (oder Geschichte)', möchte ich euch sagen, dass genau das schon ein Mal passiert ist... In Amerika war ein kleiner Junge, auch ein Zwilling, kurz nach der Geburt in einer Art Schockstarre... Ich könnte niemals Kinder "umbringen" selbst in einer Story... Deswegen diese Lösung... 

I'll be there (Luca Hänni FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt