Kapitel 185

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Kapitel 185

Die pure Hektik an diesem Morgen…

Wie ich es vermisst habe…

„Kommst du dann mit Liv… Feli?“ ruft Luca von der Haustüre aus…

Ich stehe noch in der Küche und packe die Windeln und co ein, die wir eventuell brauchen…

„Jaaaaa“ rufe ich zurück und beginne zu lachen…

Das pure Chaos heute…

Liv sieht mich mit großen Augen an, als ich sie mit ihrem Maxicosi hoch hebe…

„Wir fahren jetzt Auto, kleine Maus“ flüstere ich und lächele sie leicht an…

Als auch sie lächelt, schnappe ich mir noch meine fertig gepackte Tasche und laufe aus dem Haus…

Nachdem ich abgeschlossen habe, setze ich meinen Weg zum Auto fort und öffne dort die hintere Türe…

Ich stelle Livs Maxicosi auf die Rückbank und schnalle ihn an…

Dann setze ich mich selbst ins Auto, auf den Beifahrersitz neben Luca…

Luca lächelt leicht, bevor er das Auto anmacht und losfährt…

„Guten Morgen Herr Hänni, Frau Hänni“ begrüßt uns eine Frau von der Redaktion der Blick…

„Guten Morgen“ antwortet Luca und reicht der Frau seine freie Hand…

„Morgen“ sage ich und reiche auch ihr meine Hand…

Die Zwillinge haben wir in ihren Kinderwagen verfrachtet, was am angenehmsten für die beiden ist…

„Und das sind Ihre Zwillinge?“ frägt sie jetzt und Luca und ich nicken…

„Ja… Das sind Liam und Liv“ antwortet Luca jetzt und lächelt…

„Die sind aber süß… Wie alt sind sie…?“

„Fast zwei Monate“ antworte ich stolz und lächele…

„Wir müssen anfangen Maxi“ ruft ein Herr und die Frau, die wohl Maxi heißt, nickt…

„Dann folgen sie mir bitte… Den Kinderwagen können Sie hier zu Ihrem Bruder stellen…“ sagt sie jetzt…

„Morgen Cyril!“ ruft Luca und Cyril kommt zu uns…

Er umarmt uns beide kurz und schiebt dann den Kinderwagen etwas abseits…

Ich sehe den dreien ein wenig hinter her, bis Luca sanft seine Hand in meine legt und mich mitzieht…

„Bitte setzen Sie sich“ fordert uns die Frau auf und wir setzen uns…

„Also dann beginnen wir“ und los geht’s…

„Luca Hänni und seine Frau Felia sind heute hier… Und sie möchten über etwas ganz emotionales mit uns reden… Luca um was geht es genau…?“ stellt die Frau schon ihre erste Frage…

Bevor Luca antwortet, nimmt er meine Hand in seine und drückt sie leicht…

Er räuspert sich und sagt dann: „Unsere Tochter Melody wurde entführt… Und wir hoffen, dass die Menschen da draußen uns helfen können Sie wieder zu finden…“

„Und wie ist das passiert… Felia?“ stellt jetzt die Frau ihre erste Frage an mich…

Ich schlucke und bin mir plötzlich gar nicht mehr so sicher ob ich das alles kann und will…

Auch ich räuspere mich kurz um meine Stimme zu festigen…

„Ich war mit unseren Zwillingen beim Kinderarzt, weil Liv Asthma hatte und das kontrolliert wurde und weil beide allgemein untersucht wurden… Luca wollte sich einen schönen Tag mit unserer großen Tochter machen… Sie waren dann am Spielplatz und Luca musste kurz etwas abseits gehen, um durch den Lärm telefonieren zu können… Als er wieder zurück kam, war sie weg…“ sage ich und kann nicht verhindern, dass meine Augen ganz glasig werden…

„Als ich sie dann nicht gefunden habe, bin ich sofort zur Polizei gefahren und habe eine Vermisstenanzeige aufgegeben… Das war vor fast zwei Wochen… Und die kleine fehlt uns einfach… Es ist so leer im Haus, trotz der Zwillinge…“ sagt jetzt Luca und auch er muss seine Tränen zurück halten…

„Und wie haben Sie reagiert, als Luca ihnen davon erzählt hat, Felia…?“ frägt sie jetzt und ich sehe Luca unsicher an…

„Naja… Ich habe ihn angeschrien und auf ihn eingeschlagen, obwohl er daran gar nicht Schuld ist… Aber ich konnte einfach nicht anders mit diesem Schmerz um gehen… Und dann… Dann haben wir zusammen geweint…“ antworte ich und dann spüre ich, wie sich eine Tränen ihren Weg über meine Wange bahnt…

„Es ist doch schön wenn man das Leid und den Schmerz teilen kann… Hat sich seit dem die Polizei bei Ihnen gemeldet, Luca…?“ frägt sie jetzt Luca und er schüttelt nur den Kopf…

„Nein… Und genau deswegen sind wir jetzt hier… Wir können einfach nicht zu Hause herumsitzen und nichts tun… Das macht einen kaputt…“ sagt jetzt Luca und sieht mich an…

„Also wenn irgendjemand die kleine Melody sieht oder gesehen hat, dann meldet euch bitte bei uns…! Danke, dass ihr beiden hier wart!“ sagt jetzt die Frau und das Interview ist beendet…

Ich springe sofort vom Sofa auf und laufe schnell zu unseren Zwillingen…

Luca kommt mir sofort hinter her…

Er packt meinen Arm und dreht mich sanft zu ihm…

Und als er jetzt meine Träne sieht, zieht er mich in meine Arme…

Ich vergrabe mein Gesicht an meiner Halsbeuge, weil ich mir nicht sicher bin, ob die Leute von der Redaktion jetzt Fotos von uns machen…

Und als ich jetzt seine Arme, die sich beschützend um meinen zierlichen Körper schlingen, spüre, beruhige ich mich immer mehr…

Die Tränen werden weniger und ich löse mich leicht…

“Lass uns gehen“ flüstert Luca und ich nicke nur…

Luca nimmt meine Tasche und schiebt den Kinderwagen aus der Redaktion…

„Tschüss“ ruft er noch, bevor wir durch die große Türe nach draußen gehen…

„Danke Feli“ flüstert er jetzt, als wir am Auto stehen und alles verstauen und verladen…

Als ich ihn total verwirrt ansehen, fügt er noch hinzu: „Dass du mitgekommen bist…“

„Hey… I’ll be there… for You… Because You are there for me“ flüstere ich und küsse ihn sanft…

Weil wir einfach füreinander da sind… Für immer…!

I'll be there (Luca Hänni FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt