PROLOG

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„Ich muss dringend den Kopf frei kriegen. Sonst drehe ich hier noch durch." - sage ich zu meinem besten Freund Seokjin. Dieser schaut mich mit einem mitleidsvollem Blick an und entgegnet mir: "Am besten du gehst eine Runde mit Miso in den Park. Das hilft dir doch immer."

In ein paar Tagen haben wir die Eröffnung unseres Restaurants und dann stecke ich auch noch mitten in den Vorbereitungen zu meiner Teilnahme an der Weltmeisterschaft der Patisserie. Aber wie sagt man doch immer so schön - "Augen auf bei der Berufswahl!"

Genervt schnappe ich mir die Leine von Miso und rufe ihn zu mir.

Der Golden Retriever liegt wie immer Faul auf seinem Platz in unserem Büro. Total begeistert, steht er auf. Streckt sich erst einmal kräftig und gähnt dabei. Er schüttelt sich und schaut mich unentschlossen an. Um sich nun doch endlich mal in Gang zu setzen, um los zu trotten. Als er endlich vor mir steht, lege ich ihm seine Leine an und verlasse das Lokal.

Wir betreten die Straße vor unserem Laden und machen uns auf den Weg zum nahegelegenem Park. Als wir die Grünanlage erreicht haben, löse ich die Leine. Ich gebe meinem Hund das Kommando, dass er sich nun frei bewegen darf.

Wir fangen an miteinander zu spielen. Immer und immer wieder werfe ich Misos Lieblingsspielzeug. Er bringt es mit großer Freude zurück und legt es vor meinen Füßen wieder ab. Abwartend springt er nun vor mir her damit ich das Spielzeug ein weiteres Mal werfe.

Hin und wieder lasse ich meinem Blick durch den Park gleiten und genieße die Natur.

Was sich im Nachhinein als äußerst dummer Fehler erweist. Denn nach einiger Zeit hält Miso nun die Nase in den Wind und beginnt zu schnuppern. Sein Blick liegt dabei fokussiert auf dem Würstchenstand, auf der anderen Seite des Weges.

Er lässt sein Spielzeug, welches er gerade aufgenommen hat, wieder fallen.

Bevor ich richtig reagieren kann, sprintet dieser Fressack auch schon los. Seine Ohren auf Durchzug geschaltet und meine Rufe ignorierend, nimmt der Golden Kurs auf den wohlriechenden Hot Dog-Stand.

Ohne Rücksicht auf Verluste überquert Miso den Weg.

Und ehe ich mich versehe, rennt der Hund auch schon geradewegs in einen Jungen auf einem Skateboard.

Der Skateboarder verliert daraufhin sein Gleichgewicht und macht Bekanntschaft mit dem Fußweg. Sein Smartphone, auf das er bis eben noch geschaut hat, fliegt ebenso im hohen Bogen mit einem lauten klatschen auf den Boden.

Unbeeindruckt von den Geschehnissen eilt mein Hund weiter und bleibt wild mit der Rute wedelnd und freudig bellend vor dem Essensstand stehen.

Schimpfend renne ich auf Miso zu und lege ihm seine Leine wieder an.

Nun drehe ich mich rum und laufe geradewegs auf den Jungen zu. Dieser sitzt nun, immer noch geschockt und wütend schnaufend, auf dem Gehweg. Ich versuche den braunhaarigen mit einer Entschuldigung zu beschwichtigen und halte ihm meine Hand hin, um ihm aufzuhelfen.

Doch dieser denkt nicht im Traum daran sich zu beruhigen oder sich von mir helfen zu lassen. Noch immer wütend über den Sturz begutachtet er nun sein kaputtes Handy. Mit funkelnden Augen sieht er mich und meinen Hund an. Wütend brüllt er mich an: "Dieser Hund ist ja gemeingefährlich. Warum lässt du dieses Vieh überhaupt ohne Leine laufen, wenn er nicht ein Ding auf dich hört. Dieser scheiß Köter!".

Daraufhin lege ich nur meinen Kopf schief. "Es tut mir ja echt leid, aber mein Hund hat dich einfach nicht gesehen. Und wenn du besser auf den Weg geachtet hättest, anstatt auf dein blödes Smartphone zu schauen würdest du jetzt nicht hier sitzen.", sage ich mit einem breiten grinsen zu dem scheinbar jüngeren.

Schulterzuckend schnappe ich mir nun meinen Hund und lasse den immer noch wütenden Jungen zurück.

So ein Pabo ...

Tasty Love | JiKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt