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Als die Sonne gerade durch die Wolken bricht stehe ich auf und ziehe mir Sportklamotten an. Mit einer Wasserflasche in der Hand mache ich mich auf den Weg und beginne, durch den riesigen Garten zu joggen, der direkt ans Haus anschließt. Der Rasen ist noch feucht vom Tau und das kühle Wasser spritzt mir an die Fersen. Nach zwei Kilometern halte ich an und dehne meine Beine ein bisschen, damit ich heute Mittag keinen ausgewachsenen Kater bekomme. Hinter mir im Gebüsch raschelt etwas. Unauffällig schaue ich so an meinen Beinen vorbei, dass ich den Strauch sehen kann, von dem das Geräusch ausging. Ein einzelner Vogel flattert auf. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, nicht alleine zu sein. Ich stelle mich wieder gerade hin und öffne meine Wasserflasche. Erneut ist ein Rascheln zu hören. Ohne mich umzudrehen gehe ich ein paar Schritte rückwärts, so dass es immer noch willkürlich aussieht. In Gedanken zähle ich von elf an rückwärts. Bei drei spanne ich alle Muskeln an, die ich spüren kann, bei eins setzte ich zum Sprung an. Nach einer wirklich kurzen Flugzeit lande ich im Gebüsch direkt auf einem Knäuel aus Armen und Beinen. Und einer Kamera. Unter mir windet sich ein zu Boden gerissener Kameramann und winselt wie ein getroffener Hund. „Bitte, bitte, ich wollte doch nur filmen..." Weiter kommt er nicht, ich schlage ihm mit dem Ellenbogen gegen seine Schläfe und er wird bewusstlos. Ächzend erhebe ich mich und streiche meine Klamotten glatt. Mit Gestrüpp in den Haaren mache ich mich wieder auf den Weg zum Haus, um Bez den Fotografen zu zeigen, den ich hinter mir her ziehe. Ehrlich gesagt überzeugt ein menschlicher Körper nicht durch seine logistische Wendigkeit. Ständig eckt der Mann irgendwo an oder bleibt irgendwo hängen. Ich wette, der Typ hat einen eineiigen Sumoringer-Zwilling! Völlig außer Puste erreiche ich schließlich die Terrasse und stolpere erschöpft ins Schlafzimmer. Bez liegt noch im Bett und dreht sich gerade um. Immer noch an Ende meiner Kräfte lasse ich mich neben ihn fallen. Ich muss unbedingt wieder trainieren. Aber alles außer joggen, denn das ist echt die Hölle. Vor allem, wenn man jedes Mal so einen fetten Fisch fängt und den auch noch alleine ins Haus transportieren muss. Ich boxe Bez gegen die Schulter. Augenblicklich schlägt der die Augen auf und zieht in einer fließenden Bewegung eine Pistole unter seinem Kopfkissen hervor. „Wow, und ich dachte, dass das mit der Waffe unter dem Kopfkissen nur ein Klischee ist." Kopfschüttelnd dreht er sich zu mir um und lässt den Arm sinken. „Morgen Victoria. Ich hätte dich fast erschossen!" Ich ziehe skeptisch eine Augenbraue hoch. „Das glaube ich wohl kaum. Du hast ja nicht mal in die richtige Richtung geschaut. Aber egal. Ich habe vorhin beim Joggen einen fetten Fisch gefangen." Bez lässt sich neben mich fallen. „Gibt es etwa einen Teich auf dem Grundstück?" Ich grinse. „Irgendwo schon. Aber ich glaube kaum, dass die Fische da Kameras haben. Da muss ich dich leider enttäuschen." „Was?" Er starrt mich irritiert an. „Oh Mann. Noch mal für dich: Ich habe einen Paparazzo aus dem Busch gezerrt, der mich gefilmt hat." „Ach so. Lebt er noch?" Ich starre ihn entgeistert an. „Ja, mein Gott, was schaust du mich jetzt so an? Wäre ja schon im Bereich den Möglichen, dass man als Spanner in deiner Nähe nicht sonderlich lange überlebt. Und ich darf ja wohl noch fragen." Er steht auf und zieht sich ein Hemd und eine Hose über. „Dann wollen wir mal." Ich folge ihm zurück auf die Terrasse. Bez kniet sich neben den Mann und schaut sich dessen Gesicht an. „Noch nie gesehen. Hilf mir mal." Ich packe den Kerl an den Kniekehlen und schleppe ihn mit Bez zusammen in dessen Zimmer, setze ihn auf einen Stuhl und fessle ihm die Hände mit einem Kabelbinder auf dem Rücken. „Hol Fothy mal. Und einen Eimer kaltes Wasser. Ach so, und da Lara jetzt auch hier wohnt, solltest du ihre Zimmertür von außen abschließen, damit sie nicht in unser Verhör reinplatzt." Ich laufe los. Auf dem Weg zu Fothy ins Gästezimmer gehe ich in der Küche vorbei und schnappe mir einen Donut aus der Schachtel im Kühlschrank. Das wird irgendwie zur schlechten Angewohnheit. Auf beiden Backen kauend platze ich in Fothys Zimmer rein, der immer noch in seinem Bett liegt. Was vielleicht daran liegt, dass es gerade einmal sechs Uhr ist. Aber er muss halt dran glauben. So sanft wie möglich wecke ich ihn. Naja, um ehrlich zu sein klaue ich ihm seine Decke. Fast im selben Augenblick schreckt er hoch und zielt mit einer Pistole auf das Fenster. „Wirklich jetzt?" Fothy lässt den Arm sinken. „Alte Angewohnheit. Ich bin schon wach. Was ist los?" Er schwingt die Beine über die Bettkante und schlüpft stilvoll in seine mit Initialen besticke Hausschuhe, schnappt sich seinen Morgenmantel, der mit einer edlen Kordel verknotet wird und rückt seine Brille zurecht, die er auch nachts zu tragen scheint. „Ich habe einen Fotografen auf dem Grundstück in einem Busch gefunden. Bez will ihn gleich verhören." Fothys Augen leuchten auf und er reibt sich geschäftig die Hände. „Ich gehe schon los." Er verschwindet aus der geöffneten Tür. Kopfschüttelnd folge ich ihm. Aus dem Badezimmer beschaffe ich einen Eimer mit kaltem Wasser, schließe Lara in ihrem Zimmer ein und gehe zurück in Bez Schlafzimmer. Gemeinsam sitzt der mit Fothy inzwischen auf der Bettkante vor dem gefesselten Fotografen, der sabbernd und bewusstlos auf dem Stuhl hängt. Die beiden betrachten ihn wie ein besonders verwirrendes oder abstraktes Gemälde. „Möglichst keine Flecken." Fothy steht auf und umkreist den Mann. Dann beginnt er, in dessen Taschen herumzuwühlen. Er befördert eine Geldbörse zu Tage und reicht sie mir. Neugierig klappe ich sie auf, und im selben Moment stockt mir der Atem. „Jungs?" Die beiden beachten mich gar nicht. „Jungs!", sage ich etwas schärfer und die beiden schauen mich an. „Der ist vom FBI!" Bez entgleisen die Gesichtszüge. „Was ein Mistkerl!" Ich weiß wen er meint. Henry Copper, Chef des FBI. Er soll mir eigentlich den Rücken freihalten. Und jetzt sitzt einer seiner Wauwaus gefesselt vor mir. Was ein ungewöhnlicher Zufall. Fothy schnappt sich den Eimer mit kaltem Wasser und kippt ihn dem Mann über den Kopf. Der zuckt hoch und verschluckt sich. Hustend versucht er aufzustehen, aber sein Vorhaben ist nicht von Erfolg gekrönt. Nervös reißt er am Kabelbinder, aber der hält fest. „Was machen wir mit ihm?" Bez schaut mich fragend an. „Ähhh..." Idee, Idee... „Wir könnten ihn austauschen." Fothy lächelt mir zu. „Keine schlechte Idee, halb Guantanamo ist voll von unseren Leuten. Als wir dort letztes Mal aufgeräumt haben, haben wir von Richard voll eins auf die Mütze bekommen. Keine schöne Erfahrung, das kann ich dir flüstern." Kann ich mir nur zu gut vorstellen. „Was wollt ihr Vögel eigentlich von mir?", meldet sich der FBI – Mann zu Wort. Ein Blick von mir lässt ihn verstummen. „Einen Koalabären und den Weltfrieden, aber man kann halt nicht alles haben." Er schaut mich blöde an. „Wie heißen Sie? Wo kommen Sie her? Was ist Ihr Auftrag?" Bez schaut ihm erbarmungslos kalt in die Augen. Wenn Blicke töten könnten... „Ich sage gar nichts. Und schon gar nicht vor so einer Schlampe!" Der Mann dreht seinen Kopf und spuckt mir vor die Füße. „Hey, hey, Freundchen!" Bevor Fothy ihm den Hals rumdreht, stelle ich mich vor ihn. „Wir brauchen ihn noch." Betont lässig drehe ich mich wieder um und beuge mich auf Augenhöhe zu dem FBI- Agent. Der schaut demonstrativ in eine andere Richtung. Unter Einsatz meiner Fingernägel bringe ich ihn dazu, mir in die Augen zu sehen. „Wie heißen Sie?" „Du Schlampe! Geht dich einen Dreck an!" Um nicht auszurasten atme ich tief durch und lasse mich auf die Bettkante sinken. „Kann ich jetzt gehen?" Ich will, aber ich kann mich nicht beherrschen. Im nächsten Augenblick liegt die Pistole von Bez, auf der er eigentlich schläft, in meiner Hand. Ohne genau zu schauen schieße ich dem Mann in den Fuß. Seinen Schrei hört man sicherlich in der ganzen Straße. „Noch einmal. Wie heißen Sie?" „David Lester!" „Na das war doch leicht. Und weiter im Text. Wo kommen Sie her?" Lester windet sich in seinem Stuhl und kneift Die Augen zusammen. Sein Mund bleibt auch zu. Ich verdrehe die Augen. „Willst du ihm auch noch in den anderen Fuß schießen?" Fothy schaut mich geschäftig an. „Dann hole ich nämlich meinen Stock. Den wollte ich unbedingt mal ausprobieren!" Er grinst mich fröhlich an. „Hol ihn. Aber bis dahin gibt es einen Schmerz der schlimmer ist als ein sauberer Durchschuss." Ich knie mich vor Lester und nehme seinen verletzten Fuß in die Hand. „Wo kommen Sie her?" Er scheint es darauf anzulegen, da er immer noch keinen Ton verlauten lässt. „Sie haben es so gewollt." Ich drücke tief in die Schusswunde und bohre mit dem Daumen ein wenig herum. Als ich meinen Finger wieder aus der Wunde nehme, klebt sehr viel Blut an meiner Hand und Lester schreit wie verrückt. Ich nicke Bez zu, woraufhin er ihm den Mund zuhält, damit Lara nicht aufwacht, wobei der Schuss vermutlich eh schon dazu geführt hat. „Ein letztes Mal: Wo kommen Sie her?" „Ich... Ich... Quantico! Habe die Agentenschule gerade absolviert!" Fothy betritt mit seinem Stock wieder den Raum. „Haben wir schon eine Antwort?" „Er kommt aus Quantico. Er ist ein Frischling. Wahrscheinlich sein erster Auftrag." Bez überlegt einen Moment. „Wenn er neu ist, dann hatte er wirklich nur den Auftrag, Informationen zu beschaffen. Die Neuen dürfen ansonsten nicht wirklich in eine laufende Ermittlung eintreten." Lester beginnt laut rasselnd zu atmen. Ich schnappe mir seine Marke und halte sie ihm direkt unter die Nase. „Was sollten Sie herausfinden?" Anscheinend hat ihm der letzte Denkzettel gereicht, da er sofort zu reden beginnt: „Ich soll Filmaufnahmen machen. Wir glauben nicht, dass Sie abgetaucht sind. Wir haben auf Kuba unsere Kontakte und die haben in letzter Zeit keine derartigen Feststellungen machen können. Mein Vorgesetzter sagt, dass Sie mit der Mafia zu tun gehabt haben. Oder zumindest glaubt er das." Erschöpft lässt Lester den Kopf hängen. Ich drehe mich zu Bez und Fothy um. „Ihn jetzt auszutauschen wäre nicht die beste Idee. Ich finde, Wir sollten ihn in die Baze schaffen. Die können ihn umdrehen. Vielleicht können wir ihn irgendwann noch einmal gebrauchen", sage ich so leise wie möglich. Die beiden nicken zustimmend, auch wenn Fothy ein wenig angeschlagen seinen Stock beäugt. „Einer von euch ruft bitte in der Baze an und schickt mir einen Jet und einen Ausbilder. Falls es so etwas gibt." Bez verlässt den Raum mit einem Handy am Ohr. Ich schnappe mir Fothy und hole Verbandszeug, um Lester zu verarzten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Verletzungen nicht gerade Jobfreundlich sind. Mit einer Mullbinde in der einen Hand und Leukoplast in der anderen beginne ich, die Schusswunde zu verarzten. Von Doc habe ich den einen oder anderen Kniff gelernt, um Verletzungen zu behandeln. Ich wünschte nur, er wäre auch hier. Irgendwie vermisse ich diesen alten, ruhigen Mann, der auf alles eine Antwort kennt. Aber leider ist er wieder in Malibu und ich sehe ihn erst in Cambridge wieder, wenn der Medienrummel sich gelegt hat. „Um die Wahrheit zu sagen: Ich habe tatsächlich mit der Mafia zu tun." Lester schreckt hoch. „Wirklich? Dann werde ich nicht gefeuert!" Ich lächle ein wenig. „Sie sind inzwischen offiziell tot." Erschreckt schaut er an sich herunter. „Was heißt das?" „Das ist eine lange Geschichte, aber die Kurzfassung ist auch nicht schlecht: Ich war nie auf Kuba, sondern wurde zur Königin aller Verbrecher gekrönt. Und nun bin ich Chefin der Mafia und allen anderen, die da draußen so rumlaufen." Lester schaut mich ungläubig an. „Sie verarschen mich doch." „Keinesfalls. Ein Jet wird Sie abholen und ins Hauptquartier bringen. Ich will Sie dabei haben, wenn Sie sich als gut erweisen." Lester fällt in Ohnmacht. Oh Mann. Wenn der leben will, muss er sich stärkere Nerven zulegen. Ich schnappe mir den Rest des Verbandszeuges, gehe damit in die Küche und verbrenne es in einer Nierenschale. Fothy kommt mit einer Rolltrage an und gemeinsam mit Bez verstauen wir Lester darauf. Kaum ist das erledigt, verschwindet Fothy wieder und kehrt kurze Zeit darauf mit einer Sanitäteruniform zurück. Pfeifend schiebt er die Trage durch das Fenster auf die Terrasse um das Haus herum und verstaut sie in einem Krankenwagen. „Wo kommt der denn jetzt her?" Fothy klopft stolz darauf. „Ist meiner. Seit vorhin jedenfalls. Der wahre Besitzer wird ihn aber nicht vermissen." Er kommt auf mich zu und schließt mich fest in seine Arme. „Wir sehen uns in Cambridge wieder." Mit seinem Stock in der hand macht er sich auf den Weg und rast schließlich mit Vollgas vom Grundstück. „Wow. Das war fast melancholisch." Bez legt mir einen Arm um die Schulter, gemeinsam gehen wir so wieder ins Haus. „Hey! Hallo, ist da jemand?" Oje, Lara. Ich gehe auf ihre Tür zu. „Keine Sorge Lara, die klemmt nur." Dramatisch schlage ich ein paar mal gegen die Tür und drehe dabei den Schlüssel im Schloss herum, lasse ihn danach aber vorsichtshalber schnell in meiner Tasche verschwinden. „Gott sein Dank! Ich dachte schon, dass ich da drin sterben muss!" Lara rennt an mir vorbei in die Küche. „Was glaubst du, was meine Mutter gesagt hätte? Wenn sie von meinem tragischen Ableben überhaupt erfahren hätte?" Ich hebe beschwichtigend die Hände. „Komm runter, es ist ja nichts passiert." Lara nickt und atmet tief ein. „Während meiner grausamen Gefangenschaft", sie macht ein ernstes Gesicht und ich bezweifle, dass das gespielt ist, „habe ich mir Gedanken um deine Studentengarderobe gemacht. Die Vorschläge habe ich auf einer Liste zusammengestellt, die sich in meinem Gefängnis befindet. Du kannst sie dir abholen." Ich drehe mich um, ziehe Bez mit und verschwinde. „Sie nervt!" Bez zieht die Augenbrauen hoch. „Ich dachte, du warst mit ihr sehr gut befreundet während deiner Schulzeit?" „Ich habe sie ja nur während der Schule gesehen. Und das hat gereicht. Stell dir vor ich hätte sie nach der Schule zu mir eingeladen. Dann hätte Jaxx sie umgebracht!" Bez lacht laut auf. „Wie wahr." Die Liste auf Laras Bett ist garantiert vier Seiten lang und liegt in einem Katalog einer bekannten Modekette. Seufzend überfliege ich ihre Vorschläge, die gar nicht mal so schlecht sind. Anscheinend hat sie sich durchaus gemerkt, welche Outfits von Thekla mir nicht gefallen haben und welche ich akzeptabel fand. Die nächsten Stunden verbringen wir damit, eine neue Garderobe zusammenzustellen. Mit Bez im Schlepptau gehe ich zurück in die Küche. „Deine Vorschläge gefallen mir." Lara lächelt mich strahlend an. „Wusste ich es doch." Ich überlege einen Moment. „Ich gehe bald ans MIT nach Cambridge. Ich schlage vor, dass du dir eine Stadt suchst in der du leben willst, und mir von dort aus die Sachen zukommen lässt. Dein Budget ist unbegrenzt." Lara hüpft wie verrückt durch die Küche und kippt sich ihre Schüssel Cornflakes komplett übers Hemd. „Ich will nach Boston. Nein, viel besser! Ich will nach New York!" Wieso war das klar? Ich drehe mich zu Bez um. „Kümmerst du dich bitte darum, dass ich ein Apartment in New York kaufe? Und schick die Schlüssel dann ans Waldorf Astoria." Lara hüpft noch höher. „Ich packe meine Koffer. Wann geht es los?" Ich zucke mit den Schultern. „Gleich. Ich rufe am Flughafen an, sie sollen die einen Jet schicken." Lara rennt los. „Ich glaube, unbegrenztes Geld ist doch nicht so falsch. Man wird lästige Quälgeister immerhin sehr schnell los." Bez grinst mich an. „Die Mafia hat bereits mehrere Apartments in der Stadt. Und Emilia Stoneforth auch." Ich schaue ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Woher das denn?" Bez schnaubt. „Du wolltest mit zehn Jahren unbedingt nach New York ziehen und hast wahllos teure Apartments gekauft. Und zwei Wochen später wieder vergessen. So weit ich weiß war das die einzige Verfehlung, die du dir als Kind geleistet hast. Aber Richard fand das witzig, deshalb hat er keins wieder verkauft." Ich schlage mir mit der flachen Hand auf die Stirn. An diese Aktion kann ich mich tatsächlich erinnern. Als ich es meinem Vater damals erzählt habe, hat er sehr lange sehr laut gelacht und mir dann gesagt, dass er es toll findet, dass ich auch eine rebellische Seite besitze. Damals habe ich nicht verstanden, was er damit meint. Und deshalb habe ich die Situation absichtlich verdrängt. 



Victories (Buch 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt