Besserer Einblick
Ich schlüpfte durchs Tor und betete, das Taran mich versetzt hatte. Doch da lag ich falsch. Als ich über die Schulter blickte, rann ich in eine Menschliche Mauer.
"Wolltest du mich versetzen?" Er war guter Laune.
Ich tat unschuldig. "Nein. Wollen wir gehen?"
Taran wich zur Seite und lief neben mir her. Er war mir gar nicht so unangenehm, wie ich angenommen hatte. Im Gegenteil.
"Schön warm, was?" Versuchte ich mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Taran brummte zustimmend. "Außerdem ist Vollmond."
Wir wanderten durch den kleinen lichten Laubwald, der vor der Burg lag und noch zum Grundsück gehörte. Die Baumkronen rauschten über unseren Köpfen.
Ich verschränkte die Arme hinter meinen Rücken. "Was war da heute los auf der Burg? Wenn ich fragen darf?"
Taran seufzte tief. "Die Schwiegerleute von Arin. Florenz und Sir Eberhart. Zum Teufel, sind das furchtbare Menschen. Und mir scheint, Florenz setzt ihrer Tochter sehr zu."
"Wie kommt Ihr darauf?"
"Nicht so höflich, bitte." Als er mich von der Seite verschworen angrinste, sah er im Mondschein wie ein perfekter Gauner aus. Diese dunklen Augen und das sowieso schon Schlitzohrige auftretten. Nicht starren, nicht starren,... "Weil mein Bruder auf Angriffsposition geht wenn er nur ihren Namen hört. Ich glaube es ist um ihn geschehen. Er ist der bezaubernden Elain verfallen."
"Ist doch schön. Verliebt sein, meine ich." Wir erreichten die Landstraße die am kleinen Fluss vorbei führte.
Taran nickte. "Wenn es erwiedert wird, bestimmt."
Über etliche Hügel erreichten wir endlich das Dorf. Es war natürlich schon ruhig. Es war dunkel und die Menschen waren großteils in ihren Betten. Denn bei den ersten Sonnenstrahlen standen sie schon wieder auf dem Feld oder ihren Laden. Der kleine Brunnen war Abends verlassen. Ansonsten tummelte sich dort alles an Frauen was dieses Dorf hergab.
Wir marschierten einmal quer durch. Nahe bei der Mühle stand die kleine Windschiefe Hütte in der ich geboren war. Das Strohdach war veraltet und undicht, das Holz moderte langsam und die Tür hing weniger in den Angeln, als es lehnte.
Wenn er geschockt war, ließ es Taran sich nicht anmerken. "Kann natürlich nicht mit der Burg mithalten, aber ich sowieso kaum hier."
Taran nickte und musterte nochmal meine geliebte Baracke. "Stört dich das plätschern der Mühle nicht?"
Ich zuckte die Schultern. "Man gewöhnt sich an alles."
"Wohnst du etwa allein? Oder schlafen schon alle?"
"Nein, ich-" was tat ich denn da!? Wollte ich wirklich meine Geschichte hier breit tretten. Ich klappte den Mund wieder zu. "Ich denke ich geh dann. Danke das Ihr, ... du mich nachhause begleitet hast."
Taran zwinkerte verschmitzt. "Mit dem größten Vergnügen." Dann wandte er sich um und verschmolz irrsinnig schnell mit der finsterniss.
***
Taran wollte nicht. Aber wie sollte er es auch vermeiden? Weil ihn keine Idee kam, tribnekte er die Treppen hinunter in den Rittersaal in dem er das Gezetter dieser Florenz schon hörte. Erlöse uns doch von dieser Person...
Plötzlich saußte Avan energisch an ihm vorbei. Eric und Ben an den Fersen. Sie flüchteten alle drei nach draußen. Noch während Taran belustigt ihnen nachblickte, fiel ihn ein wieso sie flüchteten. Vermutlich war die alte Schreckschraube in Bewegung.
Aber er war zu langsam. Elain kam um die Ecke. Besagte Schreckschraube im schlepptau. "Elain, ich warne dich. Ich bin deine Mutter!"
"Ihr wolltet es doch nicht erwähnen."
"Elain!" Der zornige und schrille Ton machte Taran wüten. Elain war jetzt eine Campbell, verdammt! So nicht. Er wollte eben was sagen, da wirbelte Elain herum.
"Ihr wollt doch nicht allen ernstes diese Schuhe mit dieser Frisur tragen?" Was zum Teufel!?
Doch Florenz kam ins stocken. Immer noch zornig, musterte sie sich doch unsicher. Taran tat es ihr gleich. Als beide wieder aufsahen, war Elain weg. Grund Gütiger, er war reingefallen. Verdammt seist du!
"Oh, Sir ... Joe?"
Und in die Falle gegangen... "Nein, Madam. Taran."
Florenz, die noch recht jung für ihr alter aussah, strich ihre braune Strähne hinters Ohr. "Sind Sie einsam, junger Ritter?"
Das war doch nicht ihr ernst, bitteschön!? "Ist ja wiederlich..."
"Was!?"
"Und das mit diesen Schuhen." Womöglich aus reinen Reflex sah sie wieder an sich herab. Und Taran sprintete in die Küche. Auf der letzten Stufe sah er Sienna ihre Blonde Mähne hochstecken. Laune gerettet.
"Maid Sienna, guten Morgen."
Sie lächelte belustigt. Tag gerettet. "Wovor flüchtest du denn?"
"Ich? Ein Mann mit meiner Kampfkunst?" Er hob das Kinn. "Natürlich vor einer Frau."
Ihre Augen begannen zu leuchten. "Bekommst du also endlich, was du verdienst?"
Seufzend ließ er sich auf den Hocker an dem Arbeitstisch fallen. "Niemand hat die verdient."
Mit geübten Handgriffen begann Sienna Gewürze zu vermischen. Dabei vielen ihr ein paar ihren blonden Strähnen in die Stirn. Das Licht von den hohen Fenster hinter ihr, ließ sie wie ein Engel aussehen. ... was hatte er da gerade gedacht!?
"Hast du eigentlich keine Arbeit? Ständig lungerst du hier herum." Sie sah nur kurz durch ihre Wimpern zu ihm, doch diese grauen Augen hatten es in sich.
"Ich mache von allem ein bisschen. Aber meistens erledige ich Sachen wie Holzhacken, Ausbesserungarbeiten und instandhaltung. Bis es meine Fähigkeiten überschreitet."
Ungläubig hob Sienna ihre Augenbraue. "Das ist ein Scherz..."
"Nein. Mein Vater war es wichtig das wir alle etwas machen, das uns Spaß macht und mit dem wir eine Familie ernähren konnten. Und diese Arbeit macht mir mehr Spaß als Schmied, Bürohengst oder wie Eric wie ein Pirat durch die Welt zu Segeln und erledigungen zu machen. Ich werde schnell Seekrank."
Er konnte sicn täuschen, doch Sienna schien beeindruckt. "Stimmt. Ihr Brüder macht alle irgendeine Arbeit mit den Händen. Untypisch für den Adel. Besonders für eine so hoch angesehene Burg."
Das war Taran nicht neu. "Ich glaube wir Campbells müssen etwas mit unseren Händen machen, anstatt wie die anderen Lords und Ritter die Zeit zu versaufen bis zum nächsten Krieg."
Nun war er sich sicher. Der kurze Blick von Sienna war begeistert. "Ich glaube ich hab dich ein wenig verkannt Taran."
Wenn das nicht einmal ein großer Schritt in die richtige Richtung war!
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Der feurige Ritter
Historical FictionSienna hatte von ihm gehört. Jeder in Dorf hatte das. Keine Magd und keine Küchenhilfe waren vor Taran Campbell sicher. Den charmanten und verdammt gutaussehenden Ritter mit den schwarzen Haaren und diesem sexy Grübchen, konnte einfach niemand wiede...