Komplitzen?
Taran hob den Krug an und füllte seinen Kelch. Sein Kopf tat weh und seine Laune war tiefer gesunken als sie heute Morgen schon war. Arin schnaufte zornig und verdrehte den Kopf. "Samuel, zur Hölle, ich hab noch zu tun!"
Einer der großen Brüder, die Taran ja so zahlreich hatte, sah Arin sturmumwölkt an. Samuel war unwahrscheinlich klug und neugieirg. Er laß jede Sekunde und wollte alles erlenen. Deshalb war er Avans Schatzmeister. Keiner konnte mit Zahlen so gut umgehen wie er. Nicht einmal Avan konnte noch so einfach mithalten. "Mach mich nicht zornig, man. Ich hab auch noch anderes zu tun."
Taran hob begütigend die Hände. "Wir sind schon still. Nur erkläre uns warum es nicht geht."
Man sah das Samuel trotzig antworten wollte. Sowas wie, darum, oder weil es so ist. Doch er gab sich einen Ruck. "Du bist nun pleite. Jahre lang hast du alles verwettet. Das heißt du hast keine Ersparnisse. Alles was du hattest, steckt in der Hütte die du gebaut hast."
Samuel hob gleichgültig die Schultern. "Avan würde dir sofort das Geld geben. Ein Geschenk willst du aber nicht. Und für einen Kredit... Wetten sind hässliche Flecken."
Arin stieß Taran leicht an. "Ich hab dir ja gesagt, ich schenke dir die Ringe."
Was blieb Taran jetzt auch noch über? Aber damit war es nicht erledigt. Sienna sollte eine ganz neue Garderobe bekommen. Seine Frau würde es verdienen, nicht immer die selben zwei Magd Kleider zu tragen. Sie sollte Schmuck und Tücher und verzierte Spiegel und Bürsten bekommen... alles was sie immer schon verdient hatte.
Samuel fuhr sich durch sein Haar und lehnte sich zurück. Oft hatte Taran überlegt, warum er so gut und gesund aussah, wenn er anscheinend Tag ein Tag aus in seinem Büro war? "Soll ich dich wie meinen Bruder behandeln?"
"Nein." Kam die Antwort ohne zu zögern.
Samuel grinste breit. "Dann arbeite und spar. Bring mir das Geld. Und eins noch, von Bruder zu Bruder." Arin und Taram sahen sich unsicher an. Samuel ließ nie den älteren herraus hängen. "Gewöhn dir das Wetten ab."
Arin grinste schadenfroh, klopfte Taran die Schulter und verschwand. Der fand das gar nicht lustig. "Ich habe ewig nicht mehr gewettet!"
"Weil du im Kerker eines Zigeuners warst. Erzähl mir nichts, ich kenne deine Zahlen."
Naja, gut... Taran konnte nicht sein lächeln nicht ganz verbeißen. "Ich finde es aber witzig."
"Und weil du nie ernste Probleme deshalb bekommen hast, hat es keinen gestört. Aber du heiratest jetzt. Und diese beiden Leben kannst du ohne schlimme Folgen einfach nicht zusammen bringen."
"Samuel!" Taran öffnete lachend die Arme. "Sie weiß das ich wette. Und sie mag es."
"So lange du nicht ihre Savhen verwettest." Als er protestieren wollte, kam Sam ihn schneller dazwischen. "Du verwettest ständig geklautes Zeug. Wie Avans Ring oder meine neue Tinte..."
Aha..! "Das hast du mir immer noch nicht vergeben?"
"Hör auf zu wetten."
***
Die Sonne war spührbar wärmer geworden und langsam aber beständig schmolz der Schnee. Der Innenhof wurde schlammig und hier und da hörte man endlich wieder Vögelchen. Einen Moment roch ich in die Luft, das Heu wurde aus den Vorratshäusern geholt und frisch ausgelegt und in der Luft hing der Duft.
Ich hob den Korb auf die Hüfte und marschierte zwischen den Kindern hindurch. Sofort kam Michel junior angelaufen und spähte hinein. "Sind das Eier!? Darf ich eines?"
"Was? Wofür denn?"
Doch er hatte schon eines. Er lief zu Helena hinüber. "Ich wette du kannst ein gekochtes Ei nicht auf deiner Stirn zerschlagen! Nur Männer können das!"
"Will ich auch gar nicht, du lügst doch."
Der jüngere nahm das Ei, holte aus und drosch es auf seine Stirn. Ich war verwirrt... es ging nicht kaputt. Wieso nicht? Es waren rohe Eier?
Er wiederholte das einige male, bis Helena nicht anders konnte. "Oh man, du bist echt eiin Baby. Lass es mich doch versuchen. Bitte, Michi!"
Scheinbar nur wiederwillig reichte er ihr das Ei. Sie holte aus und drosch es sich auf die Stirn. Und Zack ging es kaputt und von der Stirn des kleinen Mädchen tropfte Ei. Schockiert starrte sie den Tränen lachenden Michi an. "Du..."
"Tja, du bist eben in allem besser als ich, was Helena!"
"Du Ferkel! Das ist nicht witzig!"
"Pass auf, wenn du wütend wirst, bärt das Ei auf deiner Stirn zum Spiegelei!"
Helena sah mich schokiert an. Ich war es auch. Der Bengel hatte gut gespielt. Ein füchsiges, ganz Campbell typisches Lächeln erschien auf Helenas Gesicht. "Onkel Michel!"
Schlagartig war das Kind ernst. "Woah, warte!"
"Onkel Michel, schau was für ein Mann ich bin!"
Die Kinder liefen keifend los und rämpelten Taran beinahe um. Der schien begeistert. "Der Männer Test!"
Er griff nach einen Ei. "Ob Syman den schon kennt?"
Das wettete ich. Ich küsste meinen Verlobten und nahm ihn das Ei wieder weg. Ich würde keinen Campbell so schnell wieder trauen. "Wo warst du so lange?"
"Das eine oder andere besprechen. Was machen Nori und seine Schwestern?"
"Sie haben gefrühstückt aber sich nicht beklagt. Nur Paula hat wiedermal geheult."
"Es tutihr ehrlich Leid nehme ich an."
Das war mir ganz egal. Sie hatten Taran angefasst, das hätte sie nicht tun dürfen. Aber darüberhatten wir schon gesprochen, deshalb ließ ich das Thema fallen und legte einen Arm im gehen um seine Hüfte. "Ist Michel eigentlich streng?"
"Was? Ach wegen dem Streich? Nicht wegen sowas. Der hat ihm noch auf die Idee gebracht."
"Für euch ist das normal, aber weißt du, eigentlich sind Väter nicht die besten Komplitzen für ihre Bengel. Wer hält den sowas aus?"
Taran hob verträumt die Schulter. "Ich werde es auch so handhaben. Man muss wegen so vielen Dreck der böse Vater mit dem Riemen spielen. Ist doch nett wenn man auch der Freund seiner Kinder sein kann. Ich hätte gern mit Vater gefischt oder sowas ähnliches."
Natürlich kannte Taran es anders. Und ich schämte mich weil ich dierekt in die Wunder gedrückt hatte. "Tut mir Leid, so meinte ich das nicht."
"Nein, du hast Recht. Keiner von uns ist eigentlich streng. Das müssen immer die Mütter übernehmen. Die sind es auch nicht. Deshalb sind die Kinder oft... verzogen."
"Was für Aussichten."
Er griff in meinen Korb. "Wenn du mir viele Babys schenkst, bin ich nicht ausschließlich deren Komplitze. Versprochen."
"Hm... das überlege ich mir. Gib mir das Ei zurück."
"Ich hab zu tun, bis später Maid Sienna."
"Gib mir mein Ei zurück!"
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Der feurige Ritter
HistoryczneSienna hatte von ihm gehört. Jeder in Dorf hatte das. Keine Magd und keine Küchenhilfe waren vor Taran Campbell sicher. Den charmanten und verdammt gutaussehenden Ritter mit den schwarzen Haaren und diesem sexy Grübchen, konnte einfach niemand wiede...