Mittagstafel
Das Mittagessen verlief ja ganz wundervoll... Ich stand wie ein Knappe in der reichweite der Tafel und wartete, ob einer der Herren etwas brauchte. Tatsächlich war ich allerdings überrascht, Sir Arin mit seiner Frau Elain dort sitzen zu sehen.
Er sah beinahe so aus wie Taran. Er betrachtete Elain als wäre sie eine Göttin. Wenn er mit anderen sprach, sehr wortkarg übrigens, war dieser sanfte Ausdruck fort. Wobei ich es verstand. Denn Elain war eine schöne Frau mit wellendes Blonden Haaren und Kurven, die sie sich wohl gar nicht bewusst war. Außerdem schien so unschuldig und doch wollte das Gefühl das mich warnte, sie niemals zu unterschätzen, einfach nicht vergehen.
Taran, ganz anders als Arin ständig an plappern und lachen, hob eine Hand. So tänzelte ich genauso elegant wie ein Gaul mit lahmen Bein auf ihn zu und füllte seinen Krug auf. Die anderen Mägde und ein paar der Campbell Frauen musterten mich verwirrt. Dabei machte ich das nicht absichtlich. Ich war einfach nicht elegant. Ich war schon froh das es mich nicht auf die Nase legte...
Taran lächelte verschmitzt und sah auf. "Motiviert bei der Arbeit?"
"Sieht man das denn nicht?"
"Oh, doch. Dein strahlendes Lächeln verrät dich." Ironisch mussterte er meine verkrampften Lippen. Ich fühlte mich als schlief mir das Gesicht ein.
"Noch mehr Wein? Nicht das Ihr noch charmanter werdet."
Da lächelte er breit. "Bei so einer netten Bedienung Charm nichts mit Alkohol zu tun."
Ich würde ihn einfach ins Essen spucken. Als ich zurück watschelte, weil ich einfach keinen aufreizenden Gang zusammen brachte, starrte mich Paule entgeistert an. Deshalb bog ich direkt ab in die Richtung von Sir Avan.
"Wein, Sir?"
Er sah kurz auf und schüttelte kurz den Kopf. "Bier wäre mir lieber, Sienna."
Wie!? "Ihr kennt meinen Namen, Sir?"
Avan lächelte schief und enthüllte das selbe Grübchen wie Taran. "Ich hab dich eingestellt."
Dennoch war es erstaunlich.
***
Taran konnte den Blick nicht von Sienna abwenden, während sie mit Avan sprach. Er hatte bemerkt, das sie sich immer leicht in die Hüfte lehnte. So sah sie immer ein wenig frech und aufreizend aus. Aber wenn sie dann versuchte, ein paar Schritte zu gehen, musste Taran sich auf die Lippen beißen um nicht zu lachen.
So verkrampft und konzentriert. Ob sie darauf achtete, nicht zu fallen? Biss sie sich sogar auf die Lippen? Er fand es umwerfend wie sie versuchte, wie die anderen Mägde, die Hüften zu drehen und die Brust zu betonen. Und vermutlich nicht zu stolpern.
Er war ein Arsch, das wusste er. Aber er rief sie ab und zu, um zu sehen wie sich so auf ihn zu bewegte.
"Sie gefällt dir." Kora stieß ihn mit der Schulter an.
"Allerdings."
Arin hob den Kopf von seinen Essen und folgte ihren Blick. "Welche arme Magd muss jetzt wieder daran glauben?"
"Sie ist nicht nur eine Magd..." protestierte Taran, noch ehe er sich stoppen konnte. Doch Arin sah ihn schon aus den Augenwinkeln an. Ein wissendes schiefes Lächeln auf den Lippen.
Taran schüttelte sofort den Kopf und sah zu Sienna zurück, die mehr schlecht als recht aufreizend zurück zu den Mägden watschelte. Als er sich beim lächeln ertappte, sah er sofort zurück zu Arin.
Der zwinkerte frech lächelnd und lehnte sich zurück zu Elain. Als sie beinah automatiasch sich an ihn drückte und lachte, als Arin etwas schnurrte, überkam ihn sehnsucht. Was er kaum begreifen konnte.
***
Als der letzte Campbell endlich die Tafel verlassen hatte, bekam ich wieder anständig Luft und konnte wieder normal gehen. Und das tat ich. Mit einer ladung Wäsche unter dem Arm überquärte ich den Innenhof. Kaum war die Wäsche in den Waschtrog gelandet, stand Taran bei mir.
Er hatte die arme hinter dem Rücken und strahlte mich an. "Guten Tag."
Er sah wirklich gut aus, wenn die Sonne seine Augen das braun wie gold funkeln ließ. Unbewusst lächelte ich zurück. "Guten Tag."
"Wäsche waschen, ja?" Als ich die Augenbraue hob, biss er sich leicht auf die Lippen. "Soll ich dich heute nachhause bringen?"
Oh nein... Sofort wandte ich mich ab und rieb die Bürste an der Seife. "Nein Danke, Sir."
Er schnalzte mit der Zunge und lehnte sich an den Trog. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er sich durch seine Haare fuhr. "Aber der Weg ins Dorf ist weit. Besonders wenn es dunkel ist. Vielleicht verfolgt euch ein Schurke."
Ich mache mir mehr Sorgen um den Schurken der mich bergleiten will...
Taran riss die Augen auf. "Wie bitte!?"
Ups, hatte ich das laut gesagt..? So begann ich verdammt schnell die Hemden zu schrubben. Das war auch für einen Augenblick das einzige Gerräusch.
Hatte ich das eiskalt laut ausgesprochen. Mir war ja auch nicht zu helfen...
"Ich flirte nicht mit Euch, Sienna." Da hielt ich inne. Euch? Langsam sah ich ihn an. Taran sah mich ernst an. "Ich bitte Euch lediglich an, Euch nachhause zu bringen."
"Bitte, Sir, ich bin nur eine Magd und-"
"- Ihr seid nicht nur eine Magd!" Bei den dunkeln Augen wurde mein Mund trocken. "Ihr seid eine Frau. Ich bin ein Ritter. Deshalb bitte ich Euch erneut, Euch nachhause bringen zu dürfen."
Diese Anrede war mir so unangenehm, das ich nicht wusste was ich sagen sollte.
"Ich verspre Euch Sienna, ich habe nur ehrliche Absichten."
Er war mit einen Mal so beeindruckend, das ich gar nicht ablehnen konnte. Selbst wenn ich wollte... "Vielen dank, Sir Taran."
Da grinste er gleich wieder breit. "Schön. Dann bis später, Maid Sienna."
Oje, ob das gut war?
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Der feurige Ritter
Ficção HistóricaSienna hatte von ihm gehört. Jeder in Dorf hatte das. Keine Magd und keine Küchenhilfe waren vor Taran Campbell sicher. Den charmanten und verdammt gutaussehenden Ritter mit den schwarzen Haaren und diesem sexy Grübchen, konnte einfach niemand wiede...